Ein Schatz auf Abwegen
Macht es euch in eurer Hobbithöhle bequem und füllt euren Becher noch einmal mit Miruvor auf, denn wir haben einiges zu besprechen. Beginnen wir dort, wo es das Spiel auch tut: In einer Zelle der Elben des Düsterwaldes. Gollum wird von ihnen gefangen gehalten und von dem grauen Zauberer Gandalf zu seiner Vergangenheit befragt. Mit einem Rückblick darauf, wie die innerlich zerrissene Figur von den Schergen Saurons
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entführt wird und fortan als Sklave unter Aufsicht der Orks schuften muss, beginnt die Geschichte des einstigen Hobbits.
Was genau Gollum in Mordor und bei den Elben widerfahren ist, erfahren wir nun zum ersten Mal – oder zumindest eine mögliche Version davon. Durch die gewählte Zeitspanne hat sich das Entwicklerstudio die nötige künstlerische Freiheit verschafft, eine zur Lore passende Geschichte in ihrem eigenen Stil zu erzählen, welche die gespaltene Persönlichkeit des Protagonisten in den Vordergrund rückt.
Im Spiel wird Gollum während der Suche nach seinem verlorenen Schatz, also dem Einen Ring, den Bilbo Beutlin mitgenommen hat, gefangen genommen und muss nun jahrelang die Drecksarbeit für die Orks erledigen. Ein Anhänger Saurons, der Kerzenmann genannt wird, macht ihn später sogar zu seinem persönlichen Spion. Nach langer Zeit gelingt Gollum zwar die Flucht aus der Festung Barad-dûr, jedoch fällt er später in die Hände von Aragorn, der ihn zu den Elben des Düsterwaldes bringt. Es geht also vom Regen in die Traufe.
Doch auch wenn er dort erneut seiner Freiheit beraubt wird, behandeln ihn die Elben verhältnismäßig freundlich und lassen ihn in ihrem Reich frei umherstreifen. Sowohl in Mordor als auch in den Wäldern trifft Gollum auf verschiedene Charaktere, mit denen er sich zeitweise verbündet, immer angetrieben von der Sehnsucht, seinen Schatz wiederzuerlangen.
Nebenfiguren im Licht des Earendil
Mehr wollen wir euch von der Geschichte nicht verraten, allzu viel gibt es eh nicht dazu zu sagen. Obwohl es eine
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potenziell interessante Ergänzung zu den Büchern und Filmen von Mittelerde ist, kommt nie wirklich Spannung auf. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Handlungsstränge eher auf die anderen Figuren als Gollum beziehen und viele Zeitsprünge vorhanden sind.
Das ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass in der Spanne des Spiels viele Jahre vergehen, dennoch wirkt es dadurch fragmentarisch. Wir haben verschiedenste Aufgaben in seinem Alltag als Sklave verrichtet, um dann mit einem simplen „Mehrere Jahre später …“-Schriftzug plötzlich zu dem Zeitpunkt seiner Flucht springen. Auf diese Art und Weise wurden zudem einige Ereignisse übersprungen, die in den Dialogen angedeutet werden.
Diese harten Einschnitte kommen immer wieder vor und machen sich ebenfalls spielerisch bemerkbar. Die Übergänge zwischen Gameplay, Videosequenzen und Ladebildschirmen sind in den allermeisten Fällen sehr abrupt, selbst wenn keine thematischen Sprünge erfolgen. Aber das ist leider nicht das Einzige, was den Titel so hakelig macht.