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The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 4 (Rollenspiel) – Das Ende naht

Mit The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 4 auf PlayStation 4 schließen Nihon Falcom und NIS America das hierzulande vor über vier Jahren auf PlayStation 3 und PlayStation Vita begonnene Bürgerkriegsdrama im Kaiserreich Erebonia ab. Auch wir haben für den Test ein letztes Mal zu den imperialen Waffen gegriffen.

© Nihon Falcom / NIS America / Koch Media

Angestaubte Fassade

Leider wurden die Texte auch dieses Mal nicht ins Deutsche übersetzt. Gute Englischkenntnisse sind entsprechend Pflicht. Bei der Vertonung hat man hingegen die Wahl zwischen englischer Synchronisation und japanischem Originalton. Durchgehende Sprachausgabe gibt es aber nicht. Selbst in der Auftaktphase sind viele Story-Dialoge unvertont oder verstummen mitten im Gespräch. Gute Dialogregie sieht jedenfalls anders aus…

Überhaupt wirken Inszenierung und Technik wie auch schon in den vorherigen Teilen angestaubt und spröde, was zusammen mit dem nach wie vor sehr gemächlichen Spieltempo sicher viele abschrecken dürfte. Dabei ist die konfliktgeladene Geschichte über die Machtkämpfe im Erebonischen Kaiserreich wahrlich episch, die über viele optionale Gespräche, Bücher, Radiosendungen und Zeitungsartikel kolportierte Detailverliebtheit famos. Nur der hier und da durch entsprechende Outfits und Kameraeinstellungen servierte Voyeurismus wirkt platt und überflüssig.

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Schlüpfrige Szenen wie diese wirken aufgesetzt und passen nicht zum Ernst der Lage. © 4P/Screenshot

Schön ist hingegen, dass man jederzeit manuell den Spielstand sichern kann, der darüber hinaus auch automatisch immer wieder gespeichert wird. Auch der fünf Stufen bietende Schwierigkeitsgrad lässt sich jederzeit anpassen. Und wer an einem Gegner scheitert, kann den Kampf nicht nur beliebig oft wiederholen, sondern bei Bedarf den Kontrahenten auch sukzessive schwächen. Ansonsten kann man die meist frei umherziehenden Gegner auch wieder von hinten überraschen oder mit ausreichender Spezialenergie zusätzlich in Bedrängnis bringen, bevor es zum Kampf kommt.

Dynamisches Taktieren

Die Auseinandersetzungen laufen in gewohnter Rundenmanier ab und bieten nach wie vor eine ausgeklügelte Mischung aus Taktik und Dynamik: Die Zugfolgenleiste zeigt nicht nur an, wer wann an der Reihe ist und welche Aktionen welche Verschiebungen bewirken, sondern lotst auch bestimmten Positionen Boni zu, die es durch geschicktes Agieren möglichst für sich in Anspruch zu nehmen gilt. Das Spektrum reicht von einfachen Heilungen und Energieauffrischungen über kritische Treffergarantien und Statusbeeinträchtigungen bis hin zu kostenlosen Sofortzaubern. Der Einsatz von Magie ist sonst nämlich eher kostspielig und mit Wirkzeiten behaftet, während der man vom Gegner unterbrochen werden kann.

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In den rundenbasierten Kämpfen geht auch wieder darum, mit diversen Boni behaftete Zugpositionen wie diesen garantierten Abwehrbrecher für sich in Anspruch zu nehmen. © 4P/Screenshot

Neben Zaubern und Standardangriffen stehen je nach Ausrüstung und Energiepegel auch diverse Spezialangriffe zur Auswahl. Wer all seine Spezialenergie auf einmal opfert, kann sogar ungeachtet der Zugfolge ins Geschehen eingreifen, wertvolle Boni kassieren und verheerenden Schaden anrichten. Viele Angriffe haben spezielle Stoßrichtungen oder Flächenwirkungen. Zudem spielen Waffen-, Elementar- und Statusanfälligkeiten sowie oft von Kontern begleitete Ausweich- und Trefferwahrscheinlichkeiten eine große Rolle, während es im Anschluss leistungsbezogene Erfahrungsboni gibt.