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The Hacker (Logik & Kreativität) – The Hacker

Wie fühlt es sich an, ein Hacker zu sein? Ein kleines iOS-Spiel
inszeniert eine stimmungsvolle Reise in die korrupte Welt der Bits und
Bytes. Es gibt zwar E-Mails und weltweite Netze, aber das Abenteuer
verströmt den digitalen Charme der 80er Jahre. Kurz nach Start
verwandelt sich das iPad in ein subversives, grün schimmerndes
Betriebssystem und eine mysteriöse Spurensuche beginnt.

© Angry Bugs /

*** GLIDER OPERATING SYSTEM ***

Ups, wurde das iPad gehackt? Das Artdesign sorgt für eine Retro-Prallelwelt.
Ups, wurde das iPad gehackt? Das Artdesign sorgt für eine Retro-Parallelwelt. © 4P/Screenshot

Monochromes Grün? 128k RAM? 83259 Bytes free? Piepstöne? Was ist bloß mit meinem iPad los? Keine Bange, dieses Spiel entführt nur stilistisch in die Welt der alten Computer. Aber das macht es so clever, dass man sich fast an den Klassiker Hacker (1985) von Activision erinnert fühlt. Man schlüpft in die Rolle eines Ex-Angestellten einer Softwarefirma, der zwar Entwickler ist, aber soeben gefeuert wurde – und das kurz vor der Fertigstellung des „Glider Operating  Systems“. Wieso, weshalb , warum?

Das kann man nur aufklären, wenn man sich innerhalb dieses Systems auf Spurensuche gibt. Dazu muss man weder aktiv Softwarecode manipulieren noch programmieren, sondern tückische Minispiele meistern. Und man bekommt subversive Unterstützung von ein paar Kollegen wie „Captain Org“, die ebenfalls hinter dem Geheimnis der Kündigung und ihrer ehemaligen Firma her sind. Das Ganze beginnt sehr stimmungsvoll mit der Suche nach dem Passwort, denn man wurde natürlich auch vor die digitale Tür gesetzt.

MESSAGE DECRYPTED

Man schlüpft in die Rolle eines Hackers, der kleine Minispiele meistern muss.
Man schlüpft in die Rolle eines Hackers, der kleine Minispiele meistern muss, um dem Geheimnis des Betriebssystems und seiner Kündigung auf die Spur zu kommen. © 4P/Screenshot

Man muss sich also in das Glider Operating System einloggen. Aber wie? Ein wenig Ausprobieren hier und da, schon kann man auf grundlegende Funktionen des Desktops zugreifen, obwohl vieles noch verschlossen bleibt. Wer E-Mails lesen will, muss sie zunächst in mehreren Stufen dechiffrieren: Umgehend öffnet sich ein Minispiel, in dem man gleichzeitig alle Knoten einer Verbindung zum Leuchten bringen muss, indem man sie berührt. Das Schwierige daran ist, dass immer eine Kombination aufleuchtet, die andere überschreibt, also muss man die richtige Reihenfolge beachten.

Das Spiel besteht im Kern aus einer ebenso verflixten wie interessanten Tüftelei. Wer keine Kopfnüsse und Puzzles mag, wird recht schnell verzweifeln, denn der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an. Sollte es mal zu schwer werden, kann man lediglich über das Ausgeben von Erfahrungspunkten welche überspringen – falls man denn welche hat. Wer sich durchbeißt, kann nebenbei einer überraschend interessanten Story folgen. Man begibt sich quasi auf eine Hackingtour rund um den Globus, um die obskuren Machenschaften des eigenen Arbeitgebers zu lüften. Dabei gibt die Benutzeroberfläche immer mehr Geheimnisse, Anwendungen und Hinweise frei.