Veröffentlicht inTests

The Conduit (Shooter) – The Conduit

Wenn Nintendo die Bedürfnisse von Spielern abseits der Casual-Schiene nicht mehr befriedigen kann oder will, müssen halt die Dritthersteller ran: Nach mittlerweile indizierten Titeln wie House of the Dead: Overkill und Madworld will Sega mit The Conduit erneut erwachsene Spieler ansprechen und dabei beweisen, dass Ego-Shooter auch auf Wii funktionieren – sowohl mit einer spannenden Kampagne als auch packenden Online-Gefechten. Wird der Hoffnungsträger den hohen Erwartungen gerecht?

© High Voltage Software / Sega

Gefahr aus dem All

Geschichten von Alien-Invasionen und Regierungsverschwörungen sind spätestens seit Akte X bekannt – aber immer noch zeitloser Stoff für Filme, Bücher und Spiele. So versetzt auch Sega den Spieler in The Conduit in einen Wettlauf gegen die Zeit, denn die fiesen Faktoten, eine insektoide Alien-Rasse, haben es auf unseren blauen Planeten abgesehen und beginnen die Eroberung im Zentrum der Macht: Washington D.C. Davon ahnt Secret Service-Agent Michael Ford zu Beginn noch nichts, als

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=36403,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/5e/f6/132303-bild.jpg)]
Video: Hat The Conduit das Zeug dazu, das Shooter-Highlight der Wii zu werden?

er für eine Schattenorganisation der Regierung den Machenschaften eines ehemaligen Wissenschaftlers namens Prometheus auf den Grund gehen soll. Doch bald wird deutlich, dass etwas Größeres hinter den Kulissen geschieht, bei dem das Schicksal der gesamten Welt auf dem Spiel steht&

Furchtbare Inszenierung

Während die Hintergrundgeschichte noch einen potenziellen Spannungsbogen bereit hält, wird man im Spiel schnell von der grausigen Realität eingeholt, denn die Inszenierung ist unter aller Kanone! Schon der Einstieg ist schwach: Hier findet man sich einfach in einem U-Bahn-Schacht wieder, trägt eine seltsame Kugel mit sich herum und bekämpft abgefahrene Kreaturen. Erklärungen gibt es keine. Die folgen erst nach diesem Tutorial, wenn die Zeit fünf Tage zurück gedreht wird und man anhand öder Code-Gespräche einen Hauch von einer Einführung in die Geschehnisse erlebt. Wer auf bombastische Zwischensequenzen hofft, in denen die Story weiter erzählt wird, ist hier an der falschen Adresse. Bis auf ein paar billige Schnipsel belassen es die Entwickler von High Voltage Software bei den Codec-Einführungen vor jedem der insgesamt neun Abschnitte, die von der Zentrale eines gefährlichen Syndikats über das Weiße Haus und diverse Abwasser-Schächte bis hin zum Pentagon sowie den Straßen Washingtons führen und einen knapp zehn Stunden beschäftigen sollten.

Futuristisches Gadget: Das „allsehende Auge“ ist ein Multi-Talent, aber die Anwendung ist nervig und stört den Spielfluss.

Zumindest kommen halbwegs gute englische Sprecher zum Einsatz, während deutsche Untertitel dafür sorgen, dass man auch ohne Englischkenntnisse der simplen Handlung folgen kann, bei der selbst überraschende Wendungen aufgrund der dilettantischen Inszenierung verpuffen.

Schlimmes Leveldesign

Davon abgesehen ist auch das Leveldesign ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Shooter eben NICHT machen sollte: Da gleicht ein mäßig texturierter Raum dem anderen, da lauern in U-Bahn-Waggons die gleichen schlecht animierten und teilweise strunzdoofen KI-Gegner ständig an der bekannten Position und da stellen Portale eine Einladung zum unendlichen Respawn der Alien-Schergen dar, wenn man sie nicht schnell genug findet und zerstört. Dumm nur, wenn teilweise bis zu fünf dieser Portale offen sind und die Gegnerflut deshalb kein Ende nehmen will. Beim Spielen von The Conduit fühlte ich mich oft an den berüchtigten Bibliotheks-Level aus Halo erinnert, in dem die Designer mit ihren ständigen Wiederholungen so ziemlich alles falsch gemacht haben, was man falsch machen kann. Doch während dort dieser nervige Abschnitt irgendwann vorbei ist, zieht sich das katastrophale Leveldesign hier durch das gesamte Spiel und wird nur ab und zu durch größere Zwischengegner aufgelockert. Nervig ist dagegen der Einsatz des futuristischen Gadgets, das den Namen „Das allsehende Auge“ trägt. Dieses übersetzt nicht nur verdeckte Botschaften der Aliens, sondern aktiviert auch kleine, aber inhaltlich immer gleiche Dreh-Rätsel für Bonusräume, knackt Computersysteme, macht versteckte Teile von Türschlössern sichtbar und spürt tödliche Minen auf, um sie anschließend zu deaktivieren. Dabei hilft ein nerviges Tonsignal, um die Orte und Gefahren zu finden, an denen das allsehende Auge eingesetzt werden kann. Daneben hilft es auch bei der Orientierung durch die gradlinigen Level und zeigt den weiteren Weg auf Wunsch durch eine Linie an. Doch egal ob Mini-Rätsel oder Minen-Entschärfung: Der Einsatz des Gadgets ist von Anfang an einfach nur nervig und stört den Spielfluss, der mit den bereits erwähnten KI-Aussetzern und teilweise üblen Fehlern in der Kollisionsabfrage, in denen Gegner halb in Türen oder Wänden verschwinden, aber sowieso keine Jubelarien auslösen kann. Dazu trägt auch der stark schwankende Schwierigkeitsgrad bei, der den Spieler mit enorm frustrierenden Passagen voller Gegner-Horden konfrontiert und dazu eine unsinnige Checkpunkt-Verteilung serviert, die den Spieler entweder viel zu weit zurück setzt oder gleich wieder mitten in die (unfaire) Action entlässt.  
     

  1. Verlasst euch nicht zu sehr auf die Wii-Tests hier, sondern verlasst euch lieber auf das Wii-Magazin, denn deren Tests sind glaubwürdig und angemessen. Dort werden keine Äpfel mit Birnen verglichen.

  2. der giulian hat geschrieben:Was habt ihr alle gegen das Spiel ? Die Grafik ist für Wii Verhälnisse gut und die Steuerung vorbildlich. Klar ist der Einzelspielermodus öde , aber wenn ich mir einen Ego Shooter kaufe kaufe ich mir ihn als Multiplayer Shooter. Diesen Aspekt macht The Conduit ebenfalls für wii Verhältnise gut.
    Jedes Spiel sollte auf Singleplayerfüßen stehen können.
    Das gilt nicht nur für The Conduit sondern auch für Borderlands.
    Ich spiele The Conduit leidenschaftlich gerne online, habe schon den 8. Rang,
    aber den Singleplayer haben High Voltage versaut.
    Prüder Ami-Patriotismus, schlecht in Funkgesprächen präsentiert, wenig Abwechslung im Gameplay.
    Bombenentschärfen und geheime Kammern finden war nicht gut umgesetzt.
    HVS wollten das Halo/Resistance der Wii erschaffen, mit weniger Geld und weniger Mitarbeitern.
    Sie haben zu hoch gegriffen, sich vollkommen überschätzt.
    Als Debüt eines kleinen Studios verständlich. Die hätten andere Schwerpunkte setzten müssen.

  3. der giulian hat geschrieben:Was habt ihr alle gegen das Spiel ? Die Grafik ist für Wii Verhälnisse gut und die Steuerung vorbildlich. Klar ist der Einzelspielermodus öde , aber wenn ich mir einen Ego Shooter kaufe kaufe ich mir ihn als Multiplayer Shooter. Diesen Aspekt macht The Conduit ebenfalls für wii Verhältnise gut.
    Ehm... also ohne jetzt was falsches zu sagen aber das Spiel ist doch ganz gut? Nur aus der Story und dem Leveldesign hätte man ein wenig mehr machen können, online, steuerung sowie grafik sind für wii verhältnisse mehr als gut (bis auf ein paar matschige texturen)

  4. Was habt ihr alle gegen das Spiel ? Die Grafik ist für Wii Verhälnisse gut und die Steuerung vorbildlich. Klar ist der Einzelspielermodus öde , aber wenn ich mir einen Ego Shooter kaufe kaufe ich mir ihn als Multiplayer Shooter. Diesen Aspekt macht The Conduit ebenfalls für wii Verhältnise gut.

  5. Hachja, ich weiß noch, wie ich mich vor einigen Monaten noch auf das Spiel gefreut hatte. Der Hype und die Erwartungen waren saugroß und ich ließ mich anstecken.
    Dann komm ich auf die 4Players Startseite, oben prangt die Überschrift mit dem Test zu The Conduit. "Hier werden meine Erwartungen doch bestimmt bestätigt!", dacht ich mir.
    Dementsprechend empört war ich nach dem lesen des Tests...
    "Die haben doch keine Ahnung, das Spiel wird grandios!"
    "4Players will doch wieder nur auffallen! :roll: "
    "Ach, auf die Deppen darf man nichts geben!"
    Zwei Tage später hielt ich das Game in meinen Händen und fing an zu spielen. Je länger ich spielte, desto größer wurde die Ernüchterung.
    Die beschissene K.I., das beschissene Level Design, die beschissene Story.
    Alles genau wie im Test.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass die Grafik bis auf ein paar sehr, sehr wenige Ausahmen ebenfalls ein Witz ist. Ich weise mal auf die Stadt hin, die man sehen kann, nachdem man das erste mal im Spiel an die frische Luft kommt oder so manch andere Texturen.
    Online spielen tu ich nicht, insofern war der Modus für mich langweilig.
    Meine Güte, hab ich mich geärgert, über meine eigene Ignoranz und die Tatsache, dass ich mich von einem "Nicht-von-Nintendo-Wii-Spiel" habe hypen lassen, das hab ich nun davon.
    Bis zu einem Dreiviertel des Spiels hab ich mich durchgequält, mittlerweile verstaubts im Regal. Mein größter Fehlkauf und die größte Enttäuschung dieses Jahr. :x

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1