Veröffentlicht inTests

The Midnight Walk im Test: So ein Spiel habt ihr noch nie gesehen

The Midnight Walk sieht irre gut aus, aber taugt es auch spielerisch? Unser Test bringt Licht ins Dunkel.

Ein Bild von The Midnight Walk mit rot-blauem Banner.
© MoonHood / Fast Travel Games / Adobe Photoshop [M]

Das sind die TOP 13 Spiele im Mai 2025!

So eine Optik habt ihr noch nie gesehen

Ich habe es in der Einleitung bereits angeschnitten, aber nun komme ich endlich ausführlich auf eine der größten Stärken von The Midnight Walk zu sprechen, und das ist natürlich die Optik. Ein Vergleich zu Tim Burton ist durchaus passend, aber denkt bitte nicht an das ausgeblichene Ehepaar aus Corpse Bride, sondern an charmante Gestalten wie den Bürgermeister und die Dorfbewohner aus The Nightmare Before Christmas – und dann noch eine Stufe garstiger, verfluchter, handgemachter.

Gewaltige, aufgerissene Augen; verzerrte Münder mit spitzen Zähnen; lange, unförmige Gliedmaßen: Die Kreaturen, die die Mitarbeitenden von MoonHood hier in schweißtreibender Arbeit aus Lehm und Ton geformt und anschließend am Computer animiert haben, sind herrlich grausig und innovativ. Zusätzlichen Charme bekommen sie dann durch die Stop-Motion-artigen Bewegungen, mit denen sie über den Bildschirm zucken: Hier wird bewusst gestockt und gestolpert.

Ein Screenshot aus The Midnight Walk.
Diese gruseligen Grinsebacken zeigen eindrucksvoll, welche bizarren Kreaturen den Köpfen der Entwickler*innen entsprungen sind. Credit: MoonHood / Fast Travel Games / 4P Screenshot

Auch die düsteren Umgebungen können sich sehen lassen: Spitze und verdrehte Häuser, knorrige Bäume und schlotzige Sümpfe untermalen den Ton des Spiels und versprühen eine unheimliche Atmosphäre. Die Arbeit des Teams hat sich also gelohnt, denn The Midnight Walk hält, was die Trailer versprechen: Ein optisch extrem einzigartiges Abenteuer, das ihr woanders vergeblich sucht.

Geht ins Ohr, bleibt im Kopf

Die eben angesprochene Atmosphäre wird vom Look zwar aufgebaut, das Herzstück für immersive Gänsehaut bilden aber Soundtrack und -design. Es wird gezupft, geklimpert, gestrichen und mein düsterer Spaziergang von einer musikalischen Melancholie eingehüllt. Das fehlende Licht und die ewige Nacht sind nicht nur in der schaurigen Landschaft, sondern auch in den unsichtbaren Instrumenten präsent, die diesen zweisamen Weg begleiten.

Und die auditive Kulisse erst! Überall um mich herum kriecht und knarzt, keucht und knackt es. Verbrannte Streichhölzer wippen im Wind, die skurrilen Geschöpfe dieser Welt murmeln vor sich hin und meine Fußstapfen knirschen im Schnee, heben gemeinsam die Atmosphäre auf ein neues Level. Besonders mit Kopfhörern, die euch The Midnight Walk auch vor Beginn des Spiels empfiehlt, kommen diese Aspekte zur Geltung.

Ein Screenshot aus The Midnight Walk.
Schon vor Beginn des Spiels empfiehlt euch das Team hinter The Midnight Walk den Gebrauch von Kopfhörern. Ein guter Ratschlag! Credit: MoonHood / Fast Travel Games / 4P Screenshot

Gleiches gilt für die Mechanik des Augenschließens, um Geräuschen zu folgen, die natürlich noch besser funktioniert, wenn ihr mit Headset statt Lautsprechern unterwegs seid. Dann hört ihr auch die herausragende Sprachausgabe mal von links, mal von rechts, wenn sie unheimliche Flüche aussprechen oder über ihr Dasein klagen. Leider nur auf Englisch, deutsche Texte sind aber vorhanden. Allerdings: Einige NPCs teilen sich die gleichen Einzeiler, die sich dann zu schnell wiederholen. Hier wäre noch ein wenig mehr Abwechslung schön gewesen.

MoonHood möchte für das rund fünf bis sechs Stunden dauernde Abenteuer 39,99 Euro haben, und bedient im Gegenzug den PC und die PlayStation 5 sowie die entsprechend kompatiblen Virtual Reality-Brillen. Für zusätzliche Immersion empfehle ich euch die Nutzung des DualSense Controllers, auch wenn ihr auf dem Heimcomputer zocken solltet. Release ist heute, am 8. Mai.