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Team Sonic Racing (Rennspiel) – Alles fürs Team!

Fliegen ist von gestern – zumindest in Team Sonic Racing: Hinter Segas Fun-Racer steckt zwar erneut Entwickler Sumo Digital, doch statt der gestrichenen Verwandlungen in Boote und Flugzeuge gibt es diesmal mannigfaltige kooperative Team-Fähigkeiten. Geht die neue Formel auf? Wir überprüfen es im Test.

© Sumo Digital / SEGA

Gaststars verboten!

Auch beim Roster gibt es Einschnitte: Da keine Gaststars mehr mitmachen, sondern nur noch 15 Figuren aus dem Sonic-Universum dabei sind, mangelt es in diesem Bereich etwas an Abwechslung. Die Zahl der Fans von Vector the Crocodile oder Silver the Hedgehog dürften sich in engeren Grenzen halten als bei der Riege in Mario Kart 8. Spielerisch wird es aber deutlich komplexer als in Nintendos großem Vorbild, da sich hier fast alles um die neuen Fähigkeiten in Dreierteams dreht. Ähnlich wie in Trailblazers tauchen hier leuchtende Boost-Streifen auf, die das führende Team-Mitglied hinter sich her zieht. Die erfahrenen Entwickler bei Sumo implementieren die abgewandelte Technik aber deutlich flüssiger in den Rennablauf. Einfach eine Weile auf der glitzernden Linie fahren, ein Schwenker zur Seite – und schon wird man vom „Slingshot“-Boost ein Stückchen nach vorne geschleudert.

Mit diesem Trick können sich auch abgeschlagene Partner wieder an die Spitze arbeiten – sofern sie ihre Chance nutzen. Oder man schubst ein gestraucheltes Mannschaftsmitglied einfach per „Skim Boost“ beim Vorbeifahren an. Der Großteil der zahlreichen Koop-Tricks motiviert derart, dass wir irgendwann gar keine Lust mehr auf gewöhnliche Rennen im Alleingang hatten. Das beste an ihnen ist, dass sie alle die Leiste für den „Mega-Turbo“ aufladen: Zündet man ihn gemeinsam, marodiert man danach besonders lange als unbesiegbares Zerstörungskommando über die Strecke – und rammt nebenbei am besten noch die rot markierten Rivalen.

Wer hilft, gewinnt!

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Nicht ganz so kitschig wie im Oldie „Sonic R“, aber genau so schwungvoll: Der EDM- und Happy-Hardcore-Soundtrack hämmert mit bis zu 200 BPM aus den Boxen. © 4P/Screenshot

Außerdem gibt es in Team Sonic Racing natürlich die von Mario kopierten dreistufigen Turbo-Schübe nach Drifts und kleinen Luft-Tricks. Die Zufalls-Waffen und Gadgets wirken nicht so durchdacht wie bei Nintendos Klempner: Die austauschbaren Whisp-Symbole lassen sich im knallbunten Durcheinander deutlich schlechter auseinanderhalten. Wenn man Extras wie Raketen, riesige Steinsäulen, stoppende Würfel oder musikalische Ablenkung erst einmal durchschaut hat, können sie aber durchaus zu einem wirkungsvollen Werkzeug werden. Auch hierbei spielt ein Team-Feature eine entscheidende Rolle: Nur wer eingesammelte Gadgets an seine Partner weitergibt, lädt schneller den Mega-Turbo auf – eine Besonderheit, die man schnell verinnerlicht. Wer besonders hilfreich agiert, wird zudem durch Bonuspunkte belohnt – zumal in der Endabrechnung die Positionen des ganzen Teams addiert werden.

Je nach Charakterklasse und freigeschalteten Tuning-Teilen lässt sich der Fahrstil sinnvoll feinabstimmen. Speed-Piloten wie Sonic sind z.B. besonders flott unterwegs, Power-Typen wie Knuckles brechen durch Barrieren, um möglichst viele der gelungenen Abkürzungen zu erwischen. Optisch sorgen Tuning und zusätzliche Verzierungen dagegen nicht gerade für Motivation. Zu knalligen Farben gibt es seltsame goldlastige Akzente, diverse Sticker sowie eine nervige Freischalt-Sequenz, bei der man per Knöpfchenhämmern Kapseln aus dem Kaugummiautomat öffnet. Mikrotransaktionen sind bislang glücklicherweise nicht vorgesehen; auch Inhalts-Updates sind vorerst nicht geplant.