Nicht ganz aus dem Ei gepellt
Neben dem Mangaladen gibt es außerdem einen Nachtpool, einen Zahnarzt, einen Optiker, eine Schneiderei, ein Teehaus, ein Restaurant, einen Fahrradladen und ein Fitnessstudio. Alle jeweils mit ihrem eigenen Minispiel. Manche davon machen deutlich mehr Spaß als andere. Ein negatives Beispiel ist das Gym, angeführt von einem muskulösen Hai, der seine Sätze mit dem Wort „Digga“ beendet. Die Kund*innen suchen sich aus, ob sie entweder Arme, Beine oder Bauch trainieren wollen und mir fallen allein bestimmt 50 Wege ein, diese Prämisse in ein lustiges Minigame zu verbauen.
Stattdessen muss ich bei jedem Training stumpf die Schultertasten in der richtigen Geschwindigkeit abwechselnd drücken. Ein „wähle die richtige Brille“ beim Optiker mit zwei Optionen, bei der die korrekte Wahl oben links angezeigt wird ist ebenfalls unangenehm unterfordernd, warum hier nicht wenigstens ein Wimmelbild einbauen?
Hinzukommt, dass das Pacing mancher Spiele nicht ganz glatt gebügelt ist, einige Schritte verlangen, dass ich eine Animation abwarte. Besser wäre es, wenn ich stattdessen selbst schütteln, ziehen, klicken oder timen könnte, um das Gefühl von einem nahtlosen Ablauf zu bekommen, den ich von vorne bis hinten selbst beeinflusse. Genau das ist nämlich meiner Ansicht nach schon immer die größte Stärke von Connection Corner Shop gewesen, der Gameplay-Flow.
Ein Hoch auf die Expansion
Es macht mir immer noch brutal Bock, ein mentales Häkchen nach dem anderen zu setzen und dabei die Illusion von Kompetenz zu genießen, aber die Spritze mit der davon benötigten Dosis trifft ein wenig an meiner Vene vorbei. Etwas ausgehebelt wird diese Kritik von den Aufwertungen der Läden, die passieren, sobald Prinz Tamahiko zu einer Inspektion reinschneit und mir die Genehmigung zum Ausbau erteilt. Dann kommt ein schwitziger Riese vorbei und prügelt solange auf das Gebäude ein, bis ein Stockwerk dazukommt.
Nach jeder Erweiterung wird das zugehörige Minispiel etwas komplexer, was in den meisten Fällen mehr einzelne Teilaufgaben bedeutet. Trotz manch ungelenker Unterbrechung erfordert das Ganze so schon etwas mehr Aufmerksamkeit, was einen Flow-Zustand eher begünstigt. Zeigt sich je nach Laden mal mehr mal weniger.