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Tamagotchi Plaza im Test: Ein wilder Fiebertraum, der mich aus mehreren Gründen nicht mehr loslässt

Tamagotchis sind auf der Nintendo Switch und Switch 2 gelandet. Ist das ein Grund zu feiern oder solltet ihr die Einladung dazu lieber ignorieren?

Bannerbild zum Test von Tamagotchi Plaza
© Bandai Namco / HYDE / Adobe Photoshop [M]

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Neue Nachricht im Gotchi-Gruppenchat

Als ich gerade in den Grind einloggen will, werde ich von meinem Handy abgelenkt, welches man mir zuvor in die Hand gedrückt hat. Auf dem findet sich eine App, die ich nicht besser als als Telegramgruppe für alle Tamagotchis beschreiben kann. König Gotchi, ein gesichtsloser gelber Schnodderhaufen, setzt dort feierlich den ersten Post ab, in dem er Probleme aus seinem familiären Privatleben teilt. Ein klassischer Fall von Opas erstem Internetzugriff.

Leider sind die restlichen Nachrichten nur identische Meldungen zu bestimmten erreichten Spielfortschritten, hier hätte ich gerne mehr Albernheiten gesehen. Zumindest an einer anderen Stelle unterhält mich mein Mobiltelefon allerdings noch, und zwar in der Kartei der von mir getroffenen Tamagotchis. Hier hinterlassen die liebenswerten Kreaturen kleine Beschreibungen von sich. Oder nutzen die zwei verfügbaren Zeilen für ominöse Drohungen, wie „Wenn mich dein Laden enttäuscht, könnte ich die Fassung verlieren“. Auch hier hätte ich es allerdings stark gefunden, noch mehr Gags serviert zu bekommen.

Leben, um zu arbeiten

Das alles ist aber natürlich nur die Garnitur von Tamagotchi Plaza, das eigentliche Gameplay beginnt erst, sobald ich ein Geschäft betrete. Ohne irgendwelche Umschweife, womit auch jegliche Erklärungen oder Tutorials ausgeschlossen sind, werde ich in den Betriebsalltag hereingeschmissen. Angefangen mit dem Gewerbe meiner Helferin Mimitchi, die Kund*innen nach Wunschmangas befragt und mich diese anschließend zeichnen lässt.

Zwei Seiten darf ich mit Charakteren, Hintergründen, Objekten und Effekten füllen. Hauptsache, das gewünschte Thema und die oder der gewünschte Protagonist*in sind deutlich erkennbar. Ich mache mir eine diebische Freude daraus, jedes Tamagotchi dabei zu porträtieren, wie es sich hinmault. Die Schwierigkeit: Woher soll ich auswendig wissen, welcher Charakter Paripariraptchi oder wie auch immer ist, wenn es nicht dabei steht? Entweder ich bin zu blöd, die Beschriftung zu erkennen, was nicht auszuschließen ist, oder hier wurde nicht ganz zu Ende gedacht.

Ansonsten schaffe ich es eigentlich ganz gut, mich in meine Aufgaben auch ohne Lehrstunde einzufinden, meistens sind es einzelne Schritte, die ich mir mit einem Blick auf die angegebene Knopfbelegung leicht erschließen kann. Wenn überhaupt sind es nur die ersten zwei bis drei Kund*innen, an denen ich üben muss und daher keine volle Anzahl an Smileys für meine Leistung bekomme. Zu einer nicht ganz perfekten Wertung sagt man mir zwar, was ich falsch gemacht habe, trotzdem wäre eine optional aufrufbare Infokarte ein willkommenes Extra gewesen, um mir bei besonders niedriger Hirnaktivität beizustehen.