Geht’s noch superer?[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=52978,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/cd/8d/153903-bild.jpg)]
Video: Neue Kämpfer, neue Levels, mehr Spielmodi, viele Detailverbesserungen – im Grunde seines Herzens ist SSF4 immer noch SF4, aber mehr davon.
Diese vordergründig berechtigte Frage stellen sich Street Fighter-Fans bereits seit dem zweiten Teil. Denn kurz nach der Veröffentlichung von Street Fighter 2 erschien die Champion Edition, Hyper Fighting, Super Street Fighter 2 oder Super Street Fighter 2 Turbo. Was nach übler Abrippe riecht, entpuppt sich als clevere Verbesserung des Hauptprogramms; Balance-Verfeinerungen, zusätzliche Kämpfer und Spielmodi, frische Kampfmanöver und vieles mehr. SSF4 ist die Art von Erweiterung, die das Spiel tatsächlich so viel besser macht, dass man das Ursprungsspiel gar nicht mehr anfassen möchte.
Auf den ersten Blick bleibt alles beim Alten: Noch immer ist das heilige »mano-a-mano« in zwei Dimensionen Sinn und Zweck der ganzen Geschichte. Zwei Spieler kloppen so lange aufeinander ein, bis des einen Lebensenergieleiste nur noch leere Luft anzeigt – das Ganze sowohl lokal (mit potenziellem Ellbogen-Kontakt) als auch online. Wer sich mit SF4 auseinander gesetzt hat, wird sich sofort heimisch fühlen, die Steuerung ist unverändert präzise und intuitiv – sofern man, auch das ist gleich geblieben, einen guten Arcade-Stick im Haus hat; das Gamepad ist und bleibt nur zweite Wahl, wobei die PS3-Variante traditionsgemäß weniger abschreckend ist als ihr 360-Konterpart.
Vom Ölscheich zur fliegenden Treterin
Wenn sich technisch und spielerisch nichts geändert hat – was ist denn nun neu? Eine ganze Menge! Beginnen wir mit dem offensichtlichsten: Der Anzahl der Kämpfer. In SF4 betraten vier neue Fighter den Ring, jetzt kommen nochmals zehn dazu, was den Kader auf 35
Krieger anschwellen lässt. Allerdings sind nur zwei der zehn echte Neuzugänge; Figuren wie Guy, Dudley, Ibuki oder Dee Jay kennt man bereits aus früheren Teilen. Die beiden Unbekannten sind Juri und Hakan. Erstere ist eine wunderbar geschmeidige Tae Kwon Do-Kämpferin, die sehr schnell und sehr trittlastig am Start ist – eine gute Ergänzung für Röhrenschenkel Chun-Li, außerdem hat Juri den coolsten Finisher seit langem: Zuerst kassiert der bemitleidenswerte Widersacher eine gefühlte Hundertschaft Fußtritte, bevor Juri ihn lässig aufgabelt, ihm sanft über das Gesicht streichelt und ihn anschließend rabiat in den Boden rammt! »Kaisen Pankairaku« nennt sich dieses wunderbar garstige Manöver, was übersetzt so viel wie »Spiel mit der Lust« bedeutet.
Der zweite Neuzugang dürfte weitaus mehr Fragezeichen hinterlassen: Was zum Henker soll Hakan sein? Hellboy ohne Augen, dafür mit einer blauen Badekappe? Und warum zum Teufel kippt sich dieses rote Monster bei jeder passenden Gelegenheit einen Eimer Öl über den Kopf? Ach ja, beim Ölwrestling, dem türkischen Nationalsport Yagli güres, macht man das ja so.
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Die grundsätzliche Spielmechanik hat sich im Vergleich zumVorgänger nicht geändert, aber gerade im Online-Bereich gibt es einige neue Modi. |
In Konsequenz ist Hakan der nun offiziell skurrilste Kämpfer in den Street Fighter-Reihen: Nicht nur hat er ein abgefahreneres Äußeres als Blanka, auch sind seine Kampfmanöver sehr außergewöhnlich – er schliddert auf seiner eigenen Ölspur gen Feind oder schnappt ihn sich und flutscht ihn nach oben.
Meine Punkte, deine Punkte
Die zehn neuen Fighter schmiegen sich hervorragend an die bereits bekannten an und ergänzen sie perfekt – außerdem sind alle Kämpfer von Anfang an verfügbar. Natürlich birgt eine solche Erweiterung immer das Risiko eine zerhackstückten Balance, aber gerade in der Hinsicht macht kaum einer Capcom etwas vor (auch wenn man bei SF4 etwas zu oft online auf Akuma traf). Im Vergleich zum »Hauptprogramm« (SSF4 läuft natürlich selbständig, SF4 wird nicht benötigt) gibt es jede Menge kleine und große Balance-Verfeinerungen, von denen mich eine besonders freut, zieht sie dem endgegnerischen Nervtot Seth zwar nicht alle Zähne, macht ihn aber weitaus angenehmer und kontrollierter verkloppbar als gehabt. Zu den spielerischen Verbeserungen zählt außerdem, dass jede Figur jetzt nicht mehr nur eine, sondern gleich zwei Ultra Combos hat – von denen man sich allerdings zu Kampfbeginn für eine entscheiden muss. Die bereits bekannten Kämpfer bekamen darüber hinaus ein drittes Kostüm verpasst, während sich die Neuzugänge mit jeweils zwei begnügen müssen.