Aufzüge mit Vorzügen
Ist der Weg bis hinter die Stadtmauern zwar beschwerlich, aber dank kleinerer Bauernhöfe, blühender Gärten und sauber gepflasterten Anlegestellen schon ein passabler Hingucker, zündet die Optik im Herzen der französischen Metropole die zweite Stufe und erinnert wohl nicht ganz ungewollt an die unheilvollen und von Stöhnen erfüllten Gassen der ersten Spielstunden des Action-All-Time-Classics Bloodborne. Während der volle Mond die Szenerie in ein stimmungsvoll-bedrohliches Licht taucht, Feuchtigkeit von den Ziegeln der dunklen Mauern tropft und Rinnsale von Blut die schmutzigen, von Leichen bedeckten, Straßen herabrinnen, tastet man sich vorsichtig dem nächsten Zielpunkt entgegen, der auf Wunsch per ausgerüstetem Kompass eingeblendet werden kann. Bitternötig, denn die Gassen sind sehr verwinkelt und die meisten Areale in der Stadt bieten trotz feiner Darstellung oft keinen Wiedererkennungswert, der die Orientierung vereinfachen würde.
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Neben vielen, sehr unterschiedlich einsetzbaren und wirkenden Schlagwaffen, die wiederrum mit einer bestimmten Fähigkeit am besten skalieren, kommen auch dauerhafte Buffs zum Einsatz. Die unterwegs gefundenen Knopfzellen verbessern dann verschiedene Maßnahmen für den Angriff oder die Verteidigung. Die dafür vorhandenen Slots sind in drei Stufen aufrüstbar – so kann eine Knopfzelle der Stufe 3 eben nur in einem Slot Platz finden, der ebenfalls auf Stufe 3 gebracht wurde. Neben den unterschiedlichen und teilweise wirklich einfallsreichen Extra-Fähigkeiten der Waffen eine nette Gelegenheit, um sich dem für den eigenen Spielstil perfekten Build Schritt für Schritt anzunähern – das gilt auch für die Klamotten, die entweder gefunden oder eingekauft für genau die Verbesserungen sorgen können, die es dem Spieler ermöglichen, die Oberhand zu gewinnen. Ganz davon ab, sieht Aegis in den meisten Verkleidungen einfach klasse aus und es macht gut gestyled natürlich gleich nochmal mehr Spaß, den Aggro-Automaten eins aufs Blechkleid zu geben.
Angriff der Puderperücken
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Natürlich bleibt das frühe Ziel in Paris für Ordnung zu sorgen nur kurz eine einsame Aufgabe. Denn zahlreiche Figuren der französischen Geschichte zu dieser Zeit feiern nicht nur einen Auftritt, sondern haben allesamt eigene Anliegen, die Aegis natürlich gerne und prompt erfüllt. Leider verliert der Spieler hier schnell die Übersicht, wer nun wer ist, und was er eigentlich wollte. Das zerfasert die ansonsten recht spannungsvoll aufgebaute Story unnötig und raubt die Identifizierung des Spielers mit den verschiedenen Notsituationen in denen sich die Bittsteller befinden. Eigentlich wollen zehn verschiedene Puder-Perücken irgendwas, da hilft nur der Einsatz der groben Übersichtskarte und des Kompass, um noch irgendeine Art von Überblick zu behalten. Immerhin sagen die einen oder anderen Namen dem Spieler noch etwas, sofern er den Geschichts-Unterricht nicht mit dem Kopf auf der Tischplatte verbracht hat.
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