Freiheit gefunden Wer den freien Modus spielt, fristet dennoch als friedliebender Erkunder sein Dasein.
Wer hier noch nicht gänzlich die Lust verloren, bekommt im freien Modus immerhin noch einigermaßen Spielspaß geliefert – immer vorausgesetzt er lässt sich laden, da er gerne abstürzt. Dann aber geht’s angenehmer zu, da man nicht gleich um sein Leben kämpfen muss. Man kann sich zunächst mit Missionen über Wasser halten, die bei denen nicht geschossen wird: Da muss man einen Satelliten reparieren, ein verschollenes Schiff suchen oder eine Raumanomalie erforschen. Mit dem erzielten Geld kann man sich immer bessere Ausrüstung zulegen, womit man sich irgendwann in den Kampf trauen kann. Das dauert allerdings seine Zeit, da alles recht teuer ist. Insbesondere der Kauf eines neuen Schiffes, so dass der Aufstieg eher zäh ist. Zwar bekommt man auch Erfahrung, aber auch das zieht sich hin.
Ein Problem ist, dass gerade die Quests, bei denen man jemanden abschießen muss, am meisten Kohle bringen. Sie bringen fast doppelt so viel wie die friedlichen, zudem gibt es in jedem Sektor nur ein paar Aufgaben, die nicht militärischer Art sind. Obwohl die unterschiedlich gefärbten Sektoren unter Fraktionen aufgeteilt sind, spielen diese kaum eine Rolle. Zwar kann man durch Aktionen wie Angriffe die eine oder andere Partei gegen sich aufbringen, aber das geschieht allenfalls im Schneckentempo, denn für einen erfüllten Auftrag wird man noch nicht gelyncht. Man kann sich auch nicht einer Partei anschließen, da es gar keine Aufnahme gibt. Stattdessen wird man Pirat, wenn man beim reichlich überflüssigen Funk mit einem Raumschiff sagt: Ladung oder Leben? Noch überflüssiger ist nur das Geschwafel des Bordfunks, wo ständig falsche Fährten gelegt werden. Wer darauf hört, landet sicher im Schwarzen Loch.
Kämpfe zum Abwinken
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Schnell zurück zur Station. Wenn ich jetzt beschossen werde, bin ich platt wie ne Flunder. |
Die meisten dieser Aktionen sind mit Kämpfen verbunden, die man mit seinem Raumschiff bestreitet. Das sollte möglichst hochgerüstet sein, da die Gegner hart sind. Man kann verschiedene Waffen einbauen, die mit Strahlen oder Projektilen funktionieren. Selbst für Waffennarren bietet das verdammt wenig, da man halt immer die besten Kanonen einbaut – es ist fast egal, ob es nun eine Railgun ist. Es gibt sogar taktische Anweisungen, von denen man sich fünf auswählen kann. Da gibt es die Möglichkeit, die Energie seiner Schilde zumindest teilweise in die Waffen zu transferieren, was aber in der Hitze des Gefechts nicht viel bringt. Steigt man als Kapitän auf, kann man diese Dinge verbessern und ausbauen.
Trifft man auf einen Feind, läuft es aber meist weniger durchdacht, da das meiste reine Glückssache ist. Man muss zunächst in den Kampfmodus gehen, denn sonst bleiben die Schilde unten und man wird ein leichtes Ziel. Da es aufgrund der nur rudimentär vorhandenen Steuerung kaum möglich ist, dem Gegner wie bei einem Luftkampf zu folgen, muss man ihn quasi mit einem Schuss niederstrecken. Aufgrund der unzureichenden Bedienung bewegt man sich quasi nur in zwei Dimensionen, während der Feind drei zu haben scheint. Er schwebt einfach um einen rum und schießt so lange, bis Schilde und Rumpf am Ende sind. Game Over! heißt es dann und neu laden. Dabei ließe sich der Feind plündern, wenn man ihn denn erwischen würde.
Ein- und Verkauf
Andere Spielziele sind kaum realistisch, da es außerhalb der Aufträge nur wenige Möglichkeiten gibt, an Geld zu kommen. Zwar gibt es Frachträume, Transportstrahlen und Waren, aber wer sich wirklich als Händler versuchen will, wird merken, dass das eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Richtige Handelsrouten von System zu System sind in der Praxis unmöglich einzurichten, da es zu wenig Infos gibt. Man kann zwar Silber, Eisen oder Ersatzteile kaufen, aber das ist nicht gescheit gemacht. Im Handelsmenü steht statt dem Preis nur die Menge, man müsste also alles per Hand aufschreiben und erfährt viel zu wenig übers Geschäft.
Auch sonst wird einem trotz spielbarem Tutorial verdammt wenig erklärt und es ist auch nicht so, dass die Sachen selbst erklärend wären. Da ist etwa das ganze Zeugs, was man in sein Raumschiff einbauen kann. Hier würde einen besonders eine Abbauvorrichtung für die Asteroiden interessieren, die Rohstoffe enthalten. Das wäre eine lukrative Einnahmequelle. Wohlgemerkt: wäre. Denn obgleich es im Tutorial vorgeführt wird, scheint die Einrichtung nirgends zu kaufen zu sein. Nicht mal in den Stationen, wo man so was erwarten könnte wie Eisenfabriken oder Raumdocks. Der Rohstoffabbau bleibt eine Fata Morgana wie so manches andere in Starpont Gemini.