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S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat (Shooter) – S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat

Nach langer Odyssee erschien im März 2007 der Survival-Shooter „STALKER – Shadow of Chernobyl“ und überzeugte mit bedrückender Grusel-Atmosphäre in einer außergewöhnlichen Welt. Eineinhalb Jahre später sollte das Add-on „Clear Sky“ die Zone erneut mit Leben füllen, doch das Spiel wurde in einem dermaßen unfertigen Zustand veröffentlicht, dass es kaum spielbar war – acht Patches gibt es bisher. Kein gutes Vorzeichen für das zweite Stand-Alone Add-on „Call of Pripyat“?

© GSC Game World / bitComposer Games

Eine weitere Überraschung ist außerdem der „finale Status“ des Spiels: Ganz im Gegensatz zur Bug- und Absturzkatastrophe, die in unserem Test von Stalker: Clear Sky zum Ausdruck kam, ist „Call of Pripyat“  erstaunlich stabil und stürze selten ab. Von gravierenden Bugs oder Fehlern im

Trotz schicker Lichteffekte und maroder Texturen gehören die meisten Innenräume nicht zu den Stärken der Engine.

 Questdesign bin ich ebenfalls verschont worden.

Erkundung

Während euch die Geschichte bzw. Aufgaben kreuz und quer durch die Zone jagen, hält es sich in Grenzen, dass ihr bekannte Gebiete mehrfach durchqueren müsst – ganz vermeiden lässt es sich nicht. Viel wichtiger ist ohnehin, dass die Erkundung wieder stärker betont wird als bei Stalker: Clear Sky. Es lohnt sich, die fernen Areale auf eigene Faust unter die Lupe zu nehmen: Es könnten lohnenswerte Gegenstände oder noch besser Artefakte umherliegen und da sich die Gegner nicht in jeder Ecke der Zone befinden (oder vielleicht doch?), ist selbst die Erkundung reizvoll. Dabei müsst ihr gelegentlich auch mit eruptiven Emissionen von mächtigem Ausmaß rechnen. Wenn ihr euch davor nicht in einem sicheren Bunker unter der Erde versteckt, ist es aus mit dem Stalker-Leben. Vor der drohenden Gefahr warnt übrigens eine Audio-Botschaft bevor die Engine mit allerlei Farbfiltern- und Verzerrungseffekten für wohlige Weltuntergangsstimmung sorgt. Trotz des Dranges alles Erforschen zu müssen bzw. zu wollen, solltet ihr also die sicheren Bunker im Auge behalten. Praktisch und ungemein zeitsparend ist außerdem eine Schnellreisefunktion – für ein bisschen Geld könnt ihr einen „Chauffeur“ anhauen, der euch zu einigen Örtlichkeiten bringt.

Neben dem virtuellen Lebenssystem, bei dem auch andere handelsübliche Stalker von Mutanten angegriffen werden oder sich feindliche Fraktionen einfach gegenseitig das Leben schwer machen, könnt ihr für einige dort ansässige Parteien Aufträge erfüllen, die euren Ruf beeinflussen können. Dieses Reputationssystem ist diesmal eher rudimentär, lässt euch aber trotzdem die Wahl für wen ihr was tun wollt und natürlich winken Belohnungen…

„Inventar ist voll“

Obgleich es in Stalker leider keine verbesserbaren Werte oder Attribute wie in einem Rollenspiel gibt, können durch Artefakte bestimmte Eigenschaften des Charakters verbessert oder verschlechtert

Der hungrige Stalker (siehe Symbol rechts) wird gerade mächtig von einem Blutsauger (halbunsichtbar) verprügelt und wird es wohl nicht überleben…

werden. Nur solltet ihr die negativen Effekte nicht vernachlässigen, so könnt ihr die negativen Eigenschaften eines strahlenden Artefakts verringern, indem ihr ein zweites Artefakt anlegt, das Strahlung irgendwie absorbiert, aber erstmal so ein Teil finden. Zudem gibt es ein recht großes Inventar in das ihr all den Plunder (Waffen, Essen, Körperpanzerung (u.a. Helm), seltsame Gegenstände, etc.) aus der Zone stecken könnt, wobei die meisten Gegenstände eine bestimmte Haltbarkeit haben, die mit der Zeit/Beanspruchung sinkt. Repariert werden können die Dinge gegen Bares und eine Upgrade-Funktion für Waffen und Panzerung ist ebenso vorhanden. So könnt ihr eurem Lieblingsgewehr ein Zielfernrohr oder mehr Munition verpassen, müsst aber vorher einige Gegenstände für den Techniker auftreiben – jedoch wechselt ihr ohnehin eure Ausrüstung so schnell, dass sich das Aufwerten selten lohnt.

Multiplayer-Zugabe?

Als Bonuszugabe wäre noch der Mehrspieler-Modus mit einigen neuen Karten und den Spielmodi Deathmatch, Team-Deathmatch, Artefakt-Jagd (CTF) und Artefakteroberung zu nennen. Vor einer Partie dürft ihr Waffen kaufen und euch dann in den großen Arealen das Blei um die Ohren pusten. Ganz nett, wirkt trotzdem irgendwie halbherzig und ist kein Vergleich zur Story-Kampagne. Von mir aus hätten sie den Mehrspieler-Modus ruhig ganz weglassen können und stattdessen die frei gewordene Zeit in die Kampagne gesteckt…