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Space Giraffe (Arcade-Action) – Space Giraffe

Lust auf eine Grenzerfahrung? Rez, Geometry Wars und Konsorten sind euch zu blass, zu gewöhnlich? Dann nichts wie ab auf Xbox Live, denn dort wartet der neue Trip von Kult-Programmierer und Zotteltier-Fan Jeff Minter auf euch. Aber Vorsicht: Dieses Spiel ist bestimmt nicht für jedermann geeignet. Der Sinn hinter dem aberwitzigen Farbspektakel erschließt sich erst auf den zweiten Blick.

© Llama Soft / Microsoft

Die alles entscheidende Power Zone

Doch dieses »Bulling« genannte Rammen könnt ihr nur dann anwenden, wenn eure schützende Power Zone aktiv ist. Ohne dieses Hilfsmittel drehen die Gegner den Spieß um und reißen euch in den Tod. Wie groß eure Power Zone gerade ist, seht ihr an der weißen Begrenzungslinie, die sich ununterbrochen auf euch zubewegt, bis der sichere Bereich schließlich komplett verschwindet.

»Bulling« für Anfänger: Ballert nur links alle gelben Feinde über den Haufen, bis rechts eine Herde ihrer Artgenossen herumwuselt..

Aber keine Panik: Ihr könnt die Zone wieder aktivieren und vergrößern, indem ihr Gegner abschießt. Jeder eurer Treffer verschiebt die rettende weiße Linie ein gutes Stück weiter nach hinten.

Wird es zu hektisch, könnt ihr eine Smartbombe einsetzen. Oder ihr sammelt eine leuchtende Kapsel ein, springt vom Gitter und erledigt die Feinde aus sicherer Entfernung. Der Sprung hat außerdem den Vorteil, dass die Power Zone komplett wiederhergestellt wird. Besonders hartnäckig sind die schnell wachsenden Blumen. Es braucht schon eine Menge Schüsse, bis dieses Unkraut endlich vergeht. Doch genau das könnt ihr auch zu eurem Vorteil ausnutzen: Jeder Treffer auf das Blütenblatt lässt eure Power Zone ein Stückchen wachsen. Also könnt ihr den lebensrettenden Bereich mit Hilfe der Blume schön geräumig halten, während sich die anderen Gegner neben euch sammeln. Dann braucht ihr nur noch einmal im Kreis zu fahren, die Gegner-Herde vom Rand zu rammen und der Neunfach-Multiplikator ist euer!

Kleinkunst im Weltall

Ein weiteres zweischneidiges Schwert sind auch die Schüsse eurer Gegner: Wenn diese euch treffen, ist ein Leben futsch. Aber andererseits könnt ihr sie mit euren eigenen Projektilen in die entgegengesetzte Richtung zurück bugsieren. Dann drehen sie eine Runde durch das Weltall im Hintergrund und erscheinen nach ein paar Sekunden wieder auf dem Gitter.

..mit einer schwungvollen Bewegung nach rechts räumt ihr die komplette Baggage ab und genießt den inbrünstigen Brunftschrei einer ganzen Bullenherde.

Schafft ihr es, immer mehr gegnerische Schüsse auf diese Weise im Spiel zu halten, also zu »jonglieren«, ist euch nach Ende des Levels ein dicker Bonus sicher. Als besonders nützlich erweist sich dabei der Umstand, dass ihr mit dem rechten Analogstick schräg zur Seite schießen könnt. So erreicht ihr auch die gegnerischen Projektile neben euch und schleudert sie zurück ins All.

Das Schöne an Space Giraffe ist, das die Levels sich nicht nur vom Aussehen her unterscheiden, sondern auch recht unterschiedliche Spieltaktiken erfordern. Mal müsst ihr möglichst lange auf die widerstandsfähigen Gegner einschießen, um die besonders schnell schrumpfende Power-Zone zu erhalten. Ein anderes mal könnt ihr unheimlich viele gegnerische Schüsse zurück ins Weltall »jonglieren« und eine Menge Punkte abräumen usw. Deutlich getrübt wird der Spielspaß allerdings vom unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Durch manch ein Level bin ich im ersten Anlauf durchmarschiert, für andere habe ich mehr als zwanzig Versuche gebraucht.

Vertrau deinen Ohren!

Ihr könnt das Spiel übrigens in jeder zuvor erreichten Stufe neu starten. Am meisten Spaß macht es aber, im ersten Level zu beginnen, bereits die einfachen Levels jedes mal ein bisschen besser abzuschließen und den Highscore in die Höhe zu treiben. Manchmal müsst ihr euch dabei auf eure Ohren verlassen, weil das visuelle Chaos auf dem Bildschirm euch die Sicht nimmt. Prägt euch die Soundeffekte ein, die die unterschiedlichen Gegner beim Erscheinen abgeben. Je mehr Erfahrung ihr sammelt, desto besser könnt ihr abschätzen, wie ihr die kaum sichtbare Bedrohung am besten bekämpft.