Kein Soul Calibur wie jedes andere
Am Anfang war der Renderfilm – und er war gut. Nein, mehr als gut, Namco-typisch hervorragend sogar! Bekannte und neue Fighter hauen sich Schwerter, Stöcke und bizarre, aber scharfe Dinge um die Nasen, die Vorfreude hämmert 200 Mal pro Minute an die Innenseite meiner Ohren. Traditionsgemäß steuere ich das Optionsmenü an,
[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=34908,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/b6/7f/138303-bild.jpg)] Video: In Sachen Spielmechanik bietet Broken Destiny das gewohnt wunderbare Soul Calibur-Erlebnis. Nur das Drumherum hat Namco dieses Mal erstaunlicherweise vermasselt. |
um Rundenanzahl, -länge und Schwierigkeitsgrad meinem ganz ordentlichen Können anzupassen. Hm, ich spüre, dass meine Augenbrauen in verschiedene Richtungen wandern – warum kann ich nichts dergleichen einstellen? Na gut, vielleicht dann später direkt im Arcade-Modus. Also ins Hauptmenü und… äh… »Schnelles Spiel«? »Spießrutenlauf«? »Prüfungen«? Namco, was zum Henker??
Irgendwie haben es die Entwickler geschafft, die meisten klassischen Modi über Bord zu werfen und sie durch ähnliche, aber eben nicht ganz gleiche Varianten zu ersetzen. Freunde früherer Soul-Spiele, die auf eine Wiederkehr des Klassikers »Weapon Master« hofften, werden gleich mal als Erste enttäuscht – nix dergleichen! Der »Spießrutenlauf« geht zwar mit vorgeschriebenen Sieges-Bedingungen in eine ähnliche Richtung, aber viel mehr auch nicht. Im Grunde ist dieser Modus ein überlanges Tutorial, denn von Anfang an wird Wert darauf gelegt, dass man auch die tiefschürfenderen Techniken des Spiels (Abwehrstöße, Garantierte Treffer etc.) lernt und meistert. Oder zumindest so oft ausführt wie gewünscht, denn um eine Herausforderung zu schaffen, muss man sie mehrere Male wiederholen, dann geht’s zur nächsten. Das Ganze ist in mehrere Kapitel unterteilt, die nicht nur merkwürdige Namen wie »Kaiser der Nacht«, »Joghurt-Kriege« oder »Milchmagie« tragen, sondern auch durch eine wirklich bescheuerte Story miteinander verbunden sind. Obwohl, eine richtige Story ist das eigentlich nicht: Da werden mittels brauchbarer Manga-Bilder Dialoge gewechselt, für die sich jeder Bravo-Fotoroman schämen würde! Noch dazu heißt es direkt zu Beginn »Diese Geschichte beruht auf ungenauen Quellen und ist keine genaue Darstellung der Soul Calibur-Geschichte!« – also wozu dann überhaupt dieser kindische Mist? Anfangs bekommt man noch haarklein vorgekaut, welche Aktionen man machen muss, um weiter zu kommen, später gibt’s dann nur noch allgemeine Tipp und Schlagwörter. Die ersten paar Kapitel sind folgerichtig auch noch ein Klacks, später wird’s dann erstaunlich anspruchsvoll – man ist nicht nur auf sich und seine Trial&Error-Skills angewiesen, sondern muss für manche Herausforderungen auch nahezu perfektes Schlag- und Ausweichtiming an den Tag legen!
Eine Geschichte von Bärten und Messern
Freunde der Arcade-Variante (Gegner, Gegner, Gegner, irgendwann stärkerer Gegner, gekrönt vom fiesen Boss) werden ebenfalls bittere Tränen des Verlustes vergießen, denn auch dieser Klassiker tummelt sich nirgends auf der UMD. Die Alternative wäre das »Schnelle Spiel« in dem alle 28 Fighter (plus Bonuskämpfer, den man selbst anlegen darf) von Anfang an freigeschaltet sind – inkl. der beiden Neuzugänge Geo Dampierre und Kratos. Letzterer passt hervorragend in das Klopper-Line-Up: Begleitet von einem Soundtrack, der an seine glorreichen PS2-Abenteuer angelehnt ist, nutzt der Spartaner viele seiner bekannten Angriffe und Special Moves inkl. Energiebarriere, Pegasus-Flügen, Blitzattacke mit den Chaosklingen und dem
Schwert des Zeus. Das genaue Gegenteil davon ist Dampierre, der nicht nur einen Besorgnis erregend bizarren Bart trägt, sondern auch Erinnerungen an die größte Plage aus Tekken 3 weckt – Dr. Boskonovich. Genau wie jener kriecht Dampierre nämlich vorzugsweise am Boden herum, rollt sich hin und her und greift immer recht unerwartet mit seinen beiden kleinen Messern an. Man gewöhnt sich an den Nervsack – ein Nervsack bleibt er aber trotzdem!
Aber tatsächlich trifft man im Schnellen Spiel kaum auf Kratos und Dampierre, dafür aber auf verdammt viele Fighter, die ähnlich aussehen, aber komplett neu eingekleidet sind und komische Namen haben. Wie wäre es z.B. mit einem weiblichen Cervantes mit Hirschgeweih? Eine maskierte, männliche Variante von Ivy mit Zylinder und Rosenbuschpeitsche? Kein Problem, denn Aussehen und Name der Kämpfer sind zufallsbasiert zusammengestellt, um quasi Online-Individuen zu simulieren – das war schon in Tekken <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9321′)“>