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Soul Calibur: Broken Destiny (Prügeln & Kämpfen) – Soul Calibur: Broken Destiny

Das Feld der Handheld-Kloppereien ist im Gegensatz zu seinen Brüdern auf Konsole bislang erstaunlich dünn besiedelt. Zwar hat es hier und da mal ein Vertreter einer großen Serie, allen voran das anbetungswürdige Tekken: Dark Resurrection, auf die PSP geschafft, aber dennoch bleiben viele Wünsche unerfüllt. Ich vermeide absichtlich das Wort »blieben«, denn auch die Umsetzung von Soul Calibur erfüllt lange nicht alle Erwartungen, die man an einen Vertreter dieser altehrwürdigen Serie stellen könnte.

© Namco Bandai / Ubisoft

Ich werde überleben!

Die »Prüfungen« schließlich sind der Ersatz für den ebenfalls abwesenden Survival-Modus – und dreigeteilt: In der »Angriffsprüfung« muss man innerhalb der Runde so viel Schaden wie möglich machen (idealerweise durch Kombos), bei der

Technisch ist Broken Destiny einmal mehr eine höchst beeindruckende Meisterleistung: Namco holt alles aus der unscheinbaren PSP raus!

»Verteidigungsprüfung« dagegen gibt’s die meisten Punkte, wenn man aus der Deckung heraus attackiert. Jeweils fünf Wellen sind zu absolvieren, danach wird abgerechnet – nicht so allerdings in den »Endlosprüfungen«, in denen man einfach so lange wie möglich durchhalten muss.

Zu diesen drei Hauptmodi gesellen sich noch das klassische »Gegeneinander« sowie das Training, in dem man den KI-Kontrahenten serientypisch fein auf die gewünschte Spielweise einstellen kann. Klamottenfummlern steht außerdem den mächtigen Editor aus Soul Calibur 4 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=11928′)“>

zur Verfügung, mit dem sich bis zu 16 personalisierte Fighter anlegen lassen. Entweder nimmt man sich einen bestehenden Kämpfer als Schablone oder man erschafft einen brandneuen Superkrieger aus dem Nichts – wobei allerdings der Kampfstil (und damit die schlauen Sprüche sowie Protz-Bewegungen zu Beginn und Ende jedes Kampfes) in jedem Fall von einem bereits vorhandenen Kämpfer übernommen werden muss – wilde Mischungen sind nicht erlaubt. Dafür darf man sich in Sachen Design austoben, wobei gerade im Bereich der Klamotten bizarres Zeug dabei ist – pinke Afros, Hirschköpfe, Nachtsichtgeräte oder rosa Stringtangas für männliche Kämpfer sind nur ein Teil davon. Hat man Aussehen, Kampfstil und Name festgelegt, kann man noch die Stimme wählen sowie ein Kampf-Foto machen: Die Kamera lässt sich fast frei drehen und zoomen, damit der Recke im perfekten Winkel zu sehen ist. Danach noch schnell die Wahl des Hintergrunds, des Rahmens und der Pose, und schon ist der neue Teufelskerl (bzw. die Teufelskerlin) fertig. Apropos Stimme: Von Anfang an hat man die Wahl zwischen japanischer und englischer Sprachausgabe; steht die PSP auf Deutsch, gibt’s auch entsprechende Untertitel.

Zucker für alle Sinne

Spielerisch orientiert sich Broken Destiny an Soul Calibur 4, übernimmt es doch einige seiner Besonderheiten auf die PSP – allen voran Fortgeschrittenen-Techniken wie Soul Crush, Guard Impact oder die zerstörbaren Rüstungen. Außerdem haben sich die Entwickler vom aktuellen Trend zum Achievement anstecken lassen, die hier allerdings »Ehren« heißen. Die gibt es für alles Mögliche: Sieg durch Doppel-KO, 20 Kämpfe hintereinander gewinnen, eigene Figur bauen, nur Kicks nutzen etc. Eine errungene Ehre wird per Wusch-Einblendung sofort angezeigt und

Die Gefechte laufen rasant und wunderbar taktisch ab, Buttonmasher haben keine Chance. Selbst der andere neue Fighter, Dampierre, kann daran nichts ändern, auch wenn er wirklich nervt.

kann sich hinterher vom Hauptmenü aus einsehen lassen – wobei die mickrigen Bildchen nebst dürrer Zeilen den Aufwand kaum Wert sind. Technikfreunde wird darüber hinaus noch interessieren, dass das Spiel eines der ersten ist, die eine Installation auf Memory Stick anbieten: Zwar wird nicht das komplette Game installiert (es muss immer noch von UMD gestartet werden), aber zur Verkürzung der Ladezeiten und Schonung der Batterie (durch weniger UMD-Gebrauch) opfert man die geforderten 254 MB doch gern.

Namco hat mit Tekken: Dark Resurrection die Messlatte für PSP-Prügelqualität irre weit hochgelegt – und enttäuscht auch bei Soul Calibur nicht. Das Spiel ist ein Traum in 60 Frames pro Sekunde, was gerade angesichts der hochauflösenden Texturen, detaillierten Levelbauten und bestechend schönen Animationen eine technische Meisterleistung ist! Ebenso wie die Rüstungen der Kämpfer sind auch die Arenen teilweise zerstörbar, was aber wie schon bei Tekken eine Mogelpackung ist: Zwar lassen besonders kraftvolle Moves schon mal den Boden eindrucksvoll splittern, aber die Bruchstücke verschwinden nur Sekunden darauf wieder, das Kaputte wird auf magische Weise wieder gekittet – schade. Und wie gewohnt schmettert auch der Sound einmal mehr wunderbar variantenreich und druckvoll aus den Mini-Boxen der PSP. Wie so oft raten wir zu guten Kopfhörern, um nicht nur die fetten Kampfgeräusche, sondern auch den tollen Soundtrack angemessen würdigen zu können.