Veröffentlicht inTests

Soul Bubbles (Geschicklichkeit) – Soul Bubbles

Man ist von den Spielen dieser Welt alle möglichen Warnungen gewohnt: Epileptiker mögen aufpassen, weil Flackerlichter ihr Gehirn verknoten könnten, Eltern sollten ihren Kindern beim Spielen zuschauen, weil eine kettensägenbasierte Entgrätung der Feinde wahrscheinlich wäre, das Online-Erlebnis könnte durch Vollidioten eventuell an Reiz verlieren. Kennt man. Das habe ich allerdings bislang noch nie gelesen: »Folgende Elemente oder Ereignisse sind in diesem Spiel nicht enthalten: Lizenzierte Rennautos, postapokalyptische Soldaten, Elfen, Orks und Magier, Gang-Kämpfe« – wenn das mal ein Spiel nicht sympathisch macht!

© Mekensleep / Eidos

Meine Blubbel!

Seifenblasen sind nicht gerade die neueste Erfindung dieser Welt. Auch Spiele, die sich um mehr oder weniger stabile, aufgepustete Dinge drehen, gibt es schon seit einiger Zeit. Und dennoch ist Soul Bubbles, das Erstlingswerk des kleinen französischen Teams Mekensleep, etwas ganz Besonderes, etwas Einzigartiges. Und das, obwohl seine Einzelteile keineswegs neu sind: Als kleiner Schamanen-Azubi müsst ihr in einer fragilen Blase verwahrte Seelen durch vertrackte Labyrinthe pusten – kennt man so ähnlich schon seit Ende der 80er Jahre aus dem Klassiker »Bubble Ghost«. Man kann diese Blasen zerteilen, um sie z.B. durch enge Spalten zu quetschen – LocoRoco <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9318′)“>

lässt grüßen.

Nicht nur das grafische Design von Soul Bubbles ist einzigartig – auch das Spielprinzip fühlt sich frisch und unverbraucht an.

Und doch fühlt sich die Kombination aus diesen und weiteren Zutaten frisch und unverbraucht an, auch und gerade, weil das Umfeld so stimmig geraten ist: Lauschige 2D-Pixel-Hintergründe mit fliegenden Gräsern und Blättern, umwabert von angenehm tranciger New Age-Musik samt zirpender Vögel, im Hauptmenü weht Steppengras sanft im virtuellen Wind, dazu stampfen folkoristische Stammesklänge aus den kleinen DS-Boxen – okay, ein bisschen wie Urlaub fühle ich mich. Wäre da nicht die Interaktion, könnte man Soul Bubbles auch prima als Entspannungs-Bildschirmschoner nutzen.

Der kleine Seelenhirte

Die Interaktion besteht darin, dass ihr als Mini-Schamane völlig frei durch den Level fliegen könnt. Das wäre an sich nicht sonderlich spektakulär, aber als Bonus verfügt ihr über eine Superpuste, mit der ihr eine Blase voller Seelen von Levelstar zu Levelende windet; in der Luft schwebender »Sternenstaub«, der weitere Level freischaltet, weist euch den direkten Weg da hin. Klingt einfacher als es ist, denn zum einen folgt die Blubber den Trägheitsgesetzen, was präzise Richtungsangaben natürlich herausfordernd macht. Zum anderen sind die Levels voller mehr oder weniger aufdringlicher Hindernisse: Das beginnt mit klebrigen Ranken, geht über Gegenwind und spitze Steine weiter und hört bei den mannigfaltigen Feinden nicht auf. Anfangs sind die Gegner ein Klacks, ein Tippser auf einen nassforschen Uhu befördert ihn kullernd aus dem Bild. Aber was macht man mit einem Feuerdämon, der partout nicht aus dem Weg gehen will?

An dieser Stelle kommen die Masken ins Spiel, von denen es drei gibt, und die ihr auslöst, indem ihr eine von drei Richtungstasten auf dem Digipad gedrückt haltet: Mit der Tigermaske könnt ihr schneiden – entweder die Gegner auseinander oder ihr macht aus der einen großen Blase mehrere kleine; in engen Gängen ein Muss – hinterher könnt ihr sie mit dem gleichen Manöver auch wieder zusammennähen. Im Gegensatz zu ihren Wabbel-Pendant in Bubble Ghost ist die hiesige Blase nämlich bemerkenswert stabil: Schnitten hält sie ebenso stand wie normalen Mauern, an denen sie sich ansehnlich animiert entlang schleimt. Mit der Elefantenmaske lasst ihr Luft ab – entweder aus eurer eigenen Blase oder aus Gegnern wie dem Kugelfisch, der danach kurzzeitig kein Hindernis mehr darstellt. Und die finale Vogelmaske verleiht euch die Macht, eigene Blasen zu malen. Das ist wichtig, falls das Original mal z.B. mückenstachelbasiert zerplatzt und nachgepinselt werden muss.