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Sonic Boom: Feuer & Eis (Plattformer) – Rückkehr aus dem Wertungskeller?

Segas Maskottchen schwächelt schon seit geraumer Zeit, doch Sonic Boom: Lyrics Aufstieg markierte vor zwei Jahren einen traurigen Tiefpunkt.
Kann Entwickler Sanzaru mit Sonic Boom: Feuer & Eis den Karren
wieder aus dem Dreck ziehen? Dass die Kalifornier ein Händchen für
Plattformer haben, bewiesen sie bereits mit dem Vita-Spiel Sly Cooper:
Jagd durch die Zeit.

© Sanzaru Games / SEGA / Nintendo

3D-Effekt mit Problemen

Richtig toll zur Geltung kommt übrigens der 3D-Effekt: Trotz der seitlichen Sicht ranken exotische Pflanzen durch den Hintergrund und lassen den blitzschnellen Ausflug schön plastisch erscheinen. Beim Posieren nach dem Level ragen Sonic & Co manchmal sogar ein wenig aus dem Gerät heraus. Es gibt allerdings einen störenden Haken an der Räumlichkeit: Ist die 3D-Darstellung aktiv, sinkt die Bildrate. Sie bleibt zwar auch mit aufgedrehtem Effekt konstant, das Spiel fühlt sich aber weniger flüssig an, was bei der hohen Geschwindigkeit die Augen strapaziert. Nachgemessen haben wir den Unterschied nicht, er ist aber ähnlich deutlich wie auf stationären Konsolen zwischen 60 und 30 Bildern pro Sekunde. Ob es auf dem New 3DS in 3D flüssiger läuft, konnten wir nicht überprüfen. Wir haben das Spiel auf einem klassischen Gerät getestet. Eine willkommene Abwechslung bieten die seitlichen Wettrennen gegen einen von Eggmans Renn-Robos und die Reaktionstests in 3D. In Letzteren düst man in berauschend flottem Tempo aus der Schulterperspektive an Seilbahnen entlang und an Fallen vorbei. Ab und zu kommt auch hier die Feuer- und Eisfähigkeit zum Einsatz, um ein schockgefrostetes Wasserbecken zu überqueren oder mit dem flammenden Igel eine Eiswand zu durchbrechen. Der Großteil des Spiels läuft allerdings aus einer seitlichen Perspektive ab.

Enttäuschende Obermotze

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Minispiele wie diese simple Shoot-em-up-Einlage sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, aber eine willkommene Abwechslung. © 4P/Screenshot

Eine Enttäuschung sind die relativ simpel aufgebauten Bosskämpfe gegen fade designte Hünen wie ein Holzmonster, die ich meist nur lustlos und ohne große Gegenwehr abgearbeitet habe. Auch die wenigen Upgrades wie ein Ringe-Magnet oder eine neue Dash-Attacke wirken wie aufgestülpt. Da man ohnehin erst relativ spät im Spiel genügend Währung dafür zusammen hat, spielen sie aber keine all zu große Rolle. Wer möchte, kann verdiente Ressourcen stattdessen in frische Rennroboter mit leicht variierendem Handling stecken. Die in den Story-Modus eingestreuten Wettrennen lassen sich auch gegen einen drahtlos verbundenen Freund bestreiten – allerdings nur sofern er das Spiel besitzt. Motivierende Online-Geister, weltweite Bestenlisten o.ä. haben sich die Entwickler leider gespart.