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Sonic & All-Stars Racing: Transformed (Rennspiel) – Sonic & All-Stars Racing: Transformed

Was ist nur los? Erst verirrt sich Sonys Hüpfikone Sackboy ins Kart und kurz darauf versuchen selbst Vettel & Co in F1 Race Stars im Genre mitzumischen. Und jetzt meldet sich auch noch Sonic mit den All-Stars zum großen Finale der „Funracer-Wochen“ zurück. Kommt das Beste zum Schluss?

© Sumo Digital / SEGA

Verbessertes Balancing

Crazy Taxi trifft auf Space Channel 5.
Crazy Taxi trifft auf Space Channel 5 im Samba-Land. © 4P/Screenshot

Ebenfalls cool: Der Wirbel-Angriff, mit dessen Hilfe man die Boliden der Konkurrenz außer Kontrolle bringt. Wird man selbst erwischt, spürt man die Auswirkungen selbst: Plötzlich ist rechts links und das Gaspedal wird mit der Bremse vertauscht – wahrlich kein Vergnügen. Der Schwarm ist dagegen das Gegenstück zum blauen Panzer in Mario Kart, lässt dem Führenden aber immerhin noch eine Chance, dem aggressiven Bienenschwarm auszuweichen, der plötzlich vor seinen Augen auftaucht. Bekommt man den Handschuh zugewiesen, ist man in Besitz eines in erster Linie defensiven Mechanismus, denn das gute Teil fängt Attacken von hinten nicht nur ab, sondern kann die Geschosse sogar zur eigenen Wiederverwendung behalten.

Vorsicht: Tief fliegende Drachen!
Vorsicht: Tief fliegende Drachen! © 4P/Screenshot

Überhaupt wirken die Power-Ups  gut durchdacht und funktionieren oft nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip: Kugelfische lassen sich z.B. mit der Eiskanone zerstören, Dronen auch zum Abfangen von Angriffen missbrauchen oder man kann mit dem richtigen Timing den Attacken sogar ausweichen. Und dann sind da noch die All-Star-Moves: Waren sie im Vorgänger noch viel zu stark und bugsierten Schlusslichter mühelos an die Spitze, wurden sie hier zum Glück etwas entschärft. Zudem muss man sich die Verwendung erst verdienen, indem man fies platzierte Münzen sammelt, bis eine bestimmte Anzahl erreicht ist. Wer also hofft, in den Power-Up-Behältern zufällig das Recht auf den All-Star zu bekommen, kann ewig warten. Allerdings ist er ohnehin nicht mehr so extrem mächtig wie im ersten Teil, aber natürlich trotzdem eine willkommene Hilfe beim Kampf um den Sieg. Leider darf man nur ein Extra mit sich führen und nicht taktieren. Was ich aber am meisten vermisst habe, ist der Windschatten, mit dessen Hilfe man sich an den Vordermann heran saugt. Zwar hat Lead Designer Gareth Wilson (übrigens früher bei Bizarre Creations) versucht, mir die angeblich vielen Nachteile beim Einbau einer Windschattenfunktion aufzuzählen, doch zeigen mir Mario Kart und zuletzt auch F1 Race Stars, dass das Element auch in Funracern gut funktioniert.

Zurück in die Vergangenheit

Inhalte der Limited Edition



Wer sich die Limited Edition zulegt, bekommt zusätzlich folgende Inhalte:

– Outrun Bay-Strecke
– Metal-Sonic-Vehikel
– Metal-Sonic-Modpaket
– Exklusive Sticker für den Führerschein © 4P/Screenshot

Neben den tollen Vehikeln sind die über 20 fantastischen Strecken die wahren Stars – vor allem, wenn bei hartgesottenen Sega-Fans die gute Portion Nostalgie mitschwingt, die hier unweigerlich aufkommt. Wenn man am Skies-of-Arcadia-Set mitten durch eine imposante Luftschlacht hindurch fliegt, bei Samba de Amigo zu südamerikanischen Rhythmen an tanzenden Häusern vorbei saust und das Nights-Thema mit seinen grellen Farben und der umgedrehten Welt wie ein Drogenrausch wirkt, werden Erinnerungen an Segas beste Zeiten und größte Hits wach.

Bei der Fahrt durch den majestätischen Dragon Canyon würde ich am liebsten wieder meinen Saturn aufbauen und Panzer Dragoon anwerfen, der Besuch von Shibuya Town bringt mich gedanklich zurück zu Jet Set Radio und beim Rasen über die Turbofelder des Flugzeugträgers habe ich fast das Gefühl, wieder hinter dem Steuerknüppel meiner F-14 in After Burner zu sitzen. Mit einem Abstecher über den Friedhof finden sich sogar Referenzen an House of the Dead – Sets zu Shinobi, Golden Axe und Billy Hatcher runden den großartigen Trip durch Segas Spielehistorie ab, der teilweise von den Originalsoundtracks oder gelungenen Neu-Arrangements begleitet wird. Schon wenn beim Starten das kultige „Seeegaaaa-Sample“ aus Mega-Drive-Zeiten ertönt, werde ich in einen wohligen Nostalgie-Modus versetzt. Doch der Detailreichtum der Pisten hat seinen Preis: Zwar ist die Bildrate vor allem im Vergleich mit unserer Vorschau oder der Demo weitgehend stabil, doch wenn zu viel los ist, geht sie auch schon mal in die Knie. Hinzu kommt, dass der Sprecher mit seinem ständigen Geschwafel schnell nervt – muss denn wirklich jede Menüauswahl, jedes aufgenommene Power-Up und das Halten der Führungsposition kommentiert werden? Zum Glück lässt sich der Kerl in den Optionen gezielt mundtot machen.