Im Docked-Betrieb am Fernseher merkt man sofort, dass die Auflösung bei SnowRunner vergleichsweise niedrig ist und das Spielgeschehen stellenweise arg unscharf wirkt – auch etwas unschärfer als auf der Xbox One. Saber Interactive machte keine konkreten Angaben zur verwendeten Auflösung, aber die grobkörnigen und flimmernden Auswirkungen der niedrigen Grundauflösung sieht man klar an Kanten oder längeren Geraden, z.B. an den Seiten von Anhängern, Kran-Elementen, Gebäuden oder dem Heckfenster des Trucks.
Im Handheld-Modus fällt die niedrige Auflösung – abgesehen von dem Flimmern – aufgrund des kleineren Bildschirms nicht so sehr auf, dafür ist die Standard-Schriftgröße des Textes schon arg klein. Immerhin gibt es eine praktische, integrierte Bildschirmlupe, die aktiviert wird, wenn man einmal auf den Touchscreen tippt. Sonstige Touch-Funktionen gibt es nicht.
Zurückgeschraubte Details
Während die physikalische Simulation der Fahrzeuge auf dem Terrain zum Glück nicht angerührt wurde und die Fahrzeug-Modelle noch überraschend ordentlich aussehen, sind so ziemlich alle Grafikdetails zurückgeschaubt worden. Viele Texturen wirken unscharf und sehr viele Objekte (Büsche, Steine, Pflanzen) ploppen sichtbar und erst ziemlich spät im Blickfeld auf, glücklicherweise ist man meist nicht so schnell unterwegs, dass dieses Problem zum Hindernis wird. Außerdem ist die Vegetation grober und Effekte wie Nebel oder God Rays wurden gestrichen oder stark zurückgefahren. Die Reflexionen in den Spiegeln funktionieren übrigens nicht und zeigen nur eine Fake-Umgebung, die leidlich zur Landschaft passt. Die Schatten wirken außerdem recht blockig und ungenau.
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Viele Grafikdetails bleiben auf der Switch leider auf der Strecke. © 4P/Screenshot
Da sich SnowRunner auf der Switch spielmechanisch und inhaltlich nicht von den anderen Plattformen unterscheidet, folgt im Anschluss der Testtext des Spiels aus dem Mai 2020.
Dreck, Schnee und Schotter
Nach den Schlammschlachten von Spintires und MudRunner schlägt man sich in SnowRunner als Hardcore-Trucker auch mit Schnee und Eis herum. Im Vergleich zum Vorgänger baut Saber Interactive die spielerischen Elemente aus und erleichtert den Einstieg mit sinnvollen Vereinfachungen, die den Kern des Spiels aber nicht angreifen. So braucht es ein gehöriges Maß an Geduld, Fingerspitzengefühl und Vorausplanung, um die Aufgaben in den Offroad-Weiten zu schaffen.
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Die Außenspiegel funktionieren nicht wirklich und zeigen nur eine Fake-Umgebung. © 4P/Screenshot
In SnowRunner ist der Weg das Ziel und das bekommt man im anfänglichen Mini-Tutorial brühwarm aufgetischt, da man gleich mit einem Pickup-Truck zu einem Sägewerk am Ende einer unbefestigten Straße tuckern darf. Richtig schlimm ist das nicht, aber das Spiel möchte einem wohl zu verstehen geben, dass es für nahezu jeden Auftrag einen besseren Truck als eben diesen gibt. Der Kurzabstecher nach Alaska unterstreicht dies zusätzlich.
Asphalt wird überbewertet
Es geht also um die Fortbewegung im Gelände, weswegen die leicht schwammige Steuerung von Scout-Fahrzeugen auf der Straße nicht so sehr ins Gewicht fällt. Später muss man sich durch dichte Wälder zwängen, über schmale Pässe mit gellenden Abgründen fahren, brückenlose Flüsse passieren und sich mit Schlamm in jeglicher Form auseinandersetzen – im Spielverlauf kommen noch Schnee, Eis und Schneematsch hinzu.
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Die Simulation des Fahrverhaltens und des Untergrunds ist aber auch auf der Switch überaus gelungen. © 4P/Screenshot
Der größte Feind ist, dass man irgendwo im Nirgendwo feststeckt – im Schlamm, im Schnee, im Wasser, auf Felsen oder in einer kreativen Mischung aus allem. Früher oder später wird man sich irgendwo festfahren. Dann kann man sich langsam mit Lenkbewegungen und dosiertem Gas rausfriemeln (gut via Controller), eine Winde mit hoffentlich ausreichender Reichweite einsetzen oder man zieht sich selbst aus dem Schlamm, in dem man das Fahrzeug wechselt und sich selbst zu Hilfe kommt. Alternativ ruft man Freunde im kooperativen Mehrspieler-Modus zu Hilfe, der jedoch mit Bugs & Co. noch einen Beta-Eindruck erweckt. Hilft gar nichts weiter, muss man auf die Bergung setzen.
Aufwertung der Fahrzeuge
Für abgeschlossene Aufträge winken Erfahrungspunkte und Geld (auch im Mehrspieler-Modus für alle Beteiligten). Erfahrungspunkte erhöhen die Fahrerstufe, die benötigt wird, um noch größere Fahrzeuge freizuschalten; und mit Geld kauft man sich neue Stahlkolosse für den Fuhrpark plus Upgrades. Die Vehikel können modifiziert und kosmetisch angepasst werden, angefangen von Reifen, Federung, Motor oder Schnorchel bis hin zu Ladefläche, Beleuchtungselementen und Lackierung. Wobei viele Upgrades zunächst in den Landschaften entdeckt werden müssen, sogar selbstverständliche Ausbauten muss man erst finden – nicht nur deswegen spielt die Erkundung der Gebiete eine entscheidende Rolle. So sollte man Wachtürmen, die überall auf der Karte stehen, einen Besuch abzustatten, um das verdeckte Gelände sowie verfügbare Aufträge und Upgrade-Positionen aufzudecken.
Wie verhält es sich denn auf der Switch bzgl. der fehlenden Analog-Trigger, stört das sehr? Ich nutze das am PC mit Controller schon recht häufig, um gefühlvoller Gas zu geben. Dadurch kommt man in bestimmten Situationen meiner Meinung nach schon besser vom Fleck, ohne dass die Räder gleich durchdrehen und sich tiefer vergraben.
Erwähnenswert ist hier vll, dass der Fortschritt im (Online-)Coop nur beim Host gespeichert wird. Die Mitspieler behalten zwar verdientes Geld und Kram, müssen die Missionen bei sich aber nochmal machen.
Ich hab es für die Switch und bin sehr zufrieden. Im Prinzip ist alles besser als in MudRunner, wobei das ja schon wirklich Spaß gemacht hat. Gut, dass man nun auch wirklich die ganze Karte erkunden muss und nicht nur die Idealstrecke abfährt.
Neben den vielen Verbesserungen (Truck Upgrades muss man sich verdienen, Abkürzungen wie Brücken muss man erst bauen, Erfahrungspunkte mit denen man Sachen freischaltet, Nächte sind hell wie bei Vollmond anstatt stockfinster) gibt es wie im Artikel beschrieben auch ein paar Sachen, die verbesserungswürdig sind (häufige Tonaussetzer beim Motoren-Sound, kein manuelles speichern möglich, es ist nicht erkennbar welcher Truck mit welchem Anhänger funktioniert, manchmal wird der zuletzt verwendete Truck ohne Warnmeldung nach dem Laden des Spielstands von der letzten Position auf der Karte in das Trucklager einer Werktstatt transportiert).
Den Koop-Modus habe ich noch nicht ausprobiert, aber in MudRunner hat es durchaus Spaß gemacht und lief zuverlässig (auch online).
könnte ganz spaßig im koop modus sein. wie ist der so? wie läuft der auf der switch wegen abbrüchen oder so?