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Die Spieleauswahl ist sehr gelungen: Prügler, Plattform-Action (hier: Metal Slug), Sportspiele…
 Potenzielle Flops sind erstaunlicherweise nicht an Bord, alle Spiele sind mindestens solide. Allerdings vermisst man einige Konsolen-Highlights: Wo steckt das begehrte Viewpoint? Wo sind Alpha Mission 2, Wing Jammers oder Nam 1975? Außerdem fällt auf, dass sich kein einziges Rennspiel auf den Scheiben eingefunden hat. Zu allen Spielen gibt es individuelle Optionen wie variable Schwierigkeitsgrade oder verstellbare Tastenbelegung. Außerdem wird bei den meisten Games beim Game Over ein automatischer Speicherpunkt geschrieben, so dass ihr beim nächsten Start nicht wieder von ganz vorne anfangen müsst – freies Speichern ist allerdings nicht gestattet. Die allermeisten Spiele sind außerdem zu zweit spielbar, wobei man im Falle der PSP eine eigene UMD braucht. Aber dazu gleich mehr.

Ruckel-di-zuckel

Wie schon bei den Capcom-Sammlungen gibt es auch hier ein sehr interessantes Bonus-System. Zu jedem Spiel erwarten euch bestimmte Aufgaben: Spielt es auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durch, erreicht einen bestimmten Level, sprengt die Highscore-Liste oder führt ein besonders Manöver aus. Wie bei den 360-Achievements erhaltet ihr damit einen Erfolg, der sich direkt auf die Boni auswirkt. Denn damit schaltet ihr Artworks, Musikstücke, Tastenkombinationen (für Prügelspiele) oder Videos frei – und World Heroes, für das ihr zehn beliebige Erfolge sammeln müsst. Was zu tun ist, könnt ihr entweder vor Spielbeginn oder jederzeit im Spiel nachlesen – so bleiben keine Fragen offen. Die gibt’s höchstens zur Herkunft der Spiele: Innerhalb der Sammlung gibt es leider keinerlei Hintergrundinfos, auch das Handbuch beschränkt sich auf ein paar dürre Zeilen zu jedem Game – sehr schade.

…selbst die Shooter-Fraktion wird mit Last Resort ganz hervorragend bedient. Allerdings lässt die technische Qualität der Emulation besonders auf der PSP teilweise zu wünschen übrig.
Beiden Versionen ist gemein, dass derselbe Neo Geo-Emulator zum Zuge kommt, der schon die Metal Slug Anthology befeuerte. Der leistet ganz solide Arbeit, wobei er nicht für moderne Verhältnisse optimiert ist: Wo das Original-Spiel ruckelte, ruckelt auch die emulierte Variante, bei den Prüglern wird das Spielerlebnis teilweise spürbar langsamer, außerdem gibt’s an allen Ecken und Enden Grafikfehler wie flackernde Schatten und überlagernde Sprites. Die PS2-Fassung ist alles in allem allerdings sehr solide: Die Ladezeiten sind erfreulich flott, außerdem könnt ihr, sofern euer Fernseher das zulässt, zwischen PAL und NTSC umschalten, womit der dicke Balken am unteren Bildschirmrand der Vergangenheit angehört. Allerdings stottert der Sound im Video, das vor dem Hauptmenü läuft, unerklärlich heftig.

Das ist allerdings angesichts der PSP-Version ein nichtiges Problem: Hier beginnen die Gemeinheiten mit den Ladezeiten. Die sind ja generell ein PSP-Problem, und es gibt zugegebenermaßen schlimmere Kandidaten für die Handheld-Warteliste. Dass allerdings zwischen dem Starten der UMD und dem endlich auftauchenden Hauptmenü fast zwei Minuten vergehen, ist für eine Sammlung von 2D-Spielen einfach nicht akzeptabel! Die Prügler steuern sich mit dem schwammigen Digipad wenig präzise, außerdem kommt hier noch das Problem hinzu, das bereits die Metal Slug Anthology plagte: Ruckeln. Teilweise (wie bei Shock Troopers) ist es schon im Einzelspielermodus deutlich spürbar, bei den Multiplayerausflügen gehen die Frames teilweise in den einstelligen Bereich. Dass ihr die Grafik in drei Optionen (Originalgröße, 4:3 Fullscreen, 16:9 Fullscreen) verstellen könnt, hilft da leider auch nichts.