[GUI_PLAYER(ID=73087,width=400,text=Skylanders beinhaltet ein interessantes Sammelfiguren-Konzept, das allerdings den Spaß für den Spieler aus den Augen verliert…,align=right)]Man stelle sich bitte folgende Situation vor: Nintendo veröffentlicht ein Pokémon-Spiel, bei dem insgesamt 150 Taschenmonster zur Verfügung stehen. Von diesen 150 Viechern sind aber nur maximal 15 aus dem Spiel heraus freischaltbar. Alle anderen müssen erst gegen bare Münze freigekauft werden. Doch nicht nur das: Ohne den Kauf von wenigstens ein paar zusätzlichen Monstern kann man nicht einmal in bestimmte Gebiete vordringen. Ich vermute, Zeter und Mordio würden neue Dimensionen erreichen. Activisions Edel-Hüpfdrache Spyro hat ebenfalls einen Gastauftritt in den Skylands.
Was anfangs noch klingt wie eine düstere Videospiel-Utopie, ist mittlerweile wahr geworden. Denn Activisions Skylander – Spyro’s Adventure setzt genau auf dieses System: Man bekommt ein Grundpaket mit drei Figuren, darunter auch der sprunggewaltige Drache, der dem Untertitel seinen Namen leiht. Weiterhin befindet sich im Starterpack auch eine zusätzliche Hardware, das so genannte „Portal“. Die anderen derzeit erhältlichen 29 Figuren, die sich auf insgesamt acht Elementar-Gruppen verteilen, muss man nachkaufen, um sie im Spiel einsetzen zu können.
Das alles würde mich ja nicht einmal stören wenn A) die zusätzlichen Charaktere nicht mit ca. acht bis zehn Euro pro Stück zu Buche schlagen würden und B) ich auch ohne diese Investition das Spiel in seiner Gesamtheit erleben dürfte.
Unterhaltsame Weltenrettung
Denn das Wiederherstellen des Lichtkerns und damit der Ordnung im Reich der Skylander ist ein durchaus unterhaltsames Unterfangen. Die stereotype Gut-Böse-Geschichte wird dabei immer wieder mit witzigen Dialogen gewürzt, doch ebenso häufig sind die Gespräche zu langatmig – was auf Dauer nervt.
Mechanisch baut man dabei auf bekannte Elemente: Mit dem Skylander seiner Wahl, der als Spielzeugfigur auf der per Kabel (360) bzw. drahtlos (Wii, PS3) mit der Konsole verbundenen Portal-Hardware platziert wird und daraufhin in virtueller Form auf dem Birldschirm auftaucht, marschiert man unterstützt von einer festen Kamera durch weitgehend schlauchige Gebiete, die trotz einem Hang zur Linearität auch Forscher belohnen. Wer die Levels bis in den letzten Winkel durchsucht, wird nicht nur Schatzkisten finden deren Inhalt den Goldvorrat aufstockt (wichtig für Upgrades),
Auf dem Weg dorthin warten allerdings auch zahlreiche Widersacher, die einem das Leben schwer machen wollen und denen in den nur selten fordernden Kämpfen mit den zwei zur Verfügung stehenden Angriffsmöglichkeiten der Garaus gemacht werden kann.
Zusätzlich werden immer wieder Rätsel eingestreut, die von einfachen Schlüsseltransporten zur nächsten Tür über Umgebungspuzzles bis hin zu cleveren Kopfnüssen in Form von Verschieberätseln reichen.
Und es gibt leider viel zu selten auch Bosskämpfe, die nach bekanntem Muster mehrstufig ablaufen und in denen man die Angriffsschemata lesen sowie darauf reagieren und im richtigen Moment seine Attacke anbringen muss.
Skylanders: Spyro’s Adventure (Action-Adventure) – Skylanders: Spyro’s Adventure
Activisions Skylanders ist ein ambitioniertes Projekt. Mit seinen in die Spielwelt importierbaren Spielzeug-Figuren möchte man die Tür in die Kinderzimmer aufstoßen und vor allem die Sparschweine der sammelwütigen Kids plündern. Doch was hat das Abenteuer, für das auch der Heldendrache Spyro reaktiviert wurde, auf dem Kasten?

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