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Shift 2 Unleashed (Rennspiel) – Shift 2 Unleashed

Bei EA hat man sich viel vorgenommen: Mit Shift 2: Unleashed will man eine echte Alternative zu den exklusiven Konsolen-Simulationen Forza und Gran Turismo schaffen – aber das wollen viele. Doch mit der Erfahrung von den Slightly Mad Studios, die immerhin  schon bei der GTR-Serie mitgearbeitet haben, stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Werden sie auch genutzt?

© Slightly Mad Studios / Electronic Arts

Destruction Derby ohne Konsequenzen

Doch auch online geht es in direkten Duellen um den Sieg – und das mit bis zu zwölf Teilnehmern, wobei zur Not auch KI-Fahrer dazugeschaltet werden können. Problem dabei: Es gibt keine Regeln, dafür aber viele Pistensäue da draußen. Wie bei vielen anderen Rennspielen, enden Positionskämpfe gegen fremde Fahrer auch hier meist in einem unfairen Destruction Derby, in dem fröhlich geschubst, gedrängelt und abgeschossen wird. Warum auch nicht? Das Strafsystem ist nicht mehr als ein schlechter Witz und bestraft lediglich das Abkürzen mit einer kurzzeitig gedrosselten Drehzahl – und selbst das nur manchmal. Wann werden die Entwickler endlich ein System entwickeln, das Rowdys in die Schranken weist? Das vollwertige Schadensmodell wäre wenigstens eine Hilfs-Option gewesen, die zu einer bedachten Fahrweise hätte anregen können – aber bei Onlinerennen steht es nicht zur Verfügung. Überhaupt halten sich die Einstellungsmöglichkeiten in Grenzen: Zwar darf man neben Strecke, Tageszeit und Fahrzeugklasse auch die Perspektiven einschränken, doch auf die erlaubten Fahrhilfen hat man keinerlei Einfluss. Bei privaten sowie öffentlichen Lobbys werden außerdem nur Einzel-Events ausgefahren – kleine Meisterschaften mit Punktevergabe sind nicht drin. Zumindest darf man aber den Spielmodus wechseln, denn neben Rennen stehen auch Zeitfahren im Qualifying-Stil, Fahrer-Duelle für zwei Piloten sowie Aufholjagden zur Verfügung. Als problematisch erweist sich allerdings das knappe Zeitlimit zwischen den Sessions. Wer als Host den Modus, Strecke und vielleicht auch noch die Autoklasse ändern will, kommt oft gar nicht dazu – ein Unding. Schön dagegen, dass der Host automatisch auf einen anderen Spieler wechselt, falls sich der aktuelle aus irgendwelchen Gründen vorzeitig mitten im Rennen verabschiedet.



Ein schöner Ansatz ist die Fahrer-Duell-Meisterschaft – ein K.O.-Wettbewerb, bei dem man sich zunächst qualifizieren und sich anschließend über mehrere Runden bis zum Finale vorkämpfen muss. Leider tritt man hier nur gegen zufällige Fahrer an – und was dabei meistens passiert, habe ich ja eben schon erläutert, wobei die Chance bei nur zwei Teilnehmern sicher höher ist, auch zwischendurch auf einen vernünftigen Spieler zu treffen. Wer gerne auch im Splitscreen oder LAN Gas geben würde, wird leider enttäuscht, da beide Mehrspieler-Optionen nicht angeboten werden. Auch Wiederholungen lassen sich nach Online-Rennen weder anschauen noch speichern. Neben den 30 Sekunden-Schnipseln für das Autolog lassen sich innerhalb der Karriere und bei Einzel-Events auch komplette Wiederholungen abspeichern – PS3- und PC-Besitzer dürfen diese sogar mit nur einem Klick direkt auf Youtube hochladen.