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Sherlock Holmes 3: Die Spur der Erwachten (Adventure) – Sherlock Holmes 3: Die Spur der Erwachten

Auf den ersten Blick haben die Geschichten von H.P. Lovecraft und die von Sherlock Holmes wenig gemein, auch wenn bei ersterem gelegentlich auch Ermittler vorkommen. Beide handeln jedoch von finsteren Geheimnissen, denen ihr jetzt auch in Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten auf den Grund gehen könnt. Ob Cthulhu und der Detektiv in ein Abenteuer passen?

© Frogwares / Frogster Interactive

Bei der Ermittlung

Allerdings gibt es auch Aufgaben, die etwas von der üblichen Norm abweichen. Bisweilen wird hier sogar die 3D-Umgebung mit einbezogen, etwa wenn ihr in ein

Das tägliche Brot eines Detektivs kommt im Gegensatz zum Vorgänger eher selten vor.  
 verdächtiges Lagerhaus im Hafen gelangen wollt. Hier kommt sogar Dr. Watson 

als zweite Person ins Spiel. Ihr zieht mit Holmes am Strick, während Watson durchs Fenster schielt und die Anweisungen gibt. Nur so öffnet ihr den Mechanismus. Einiges wurde automatisiert, so dass es mitunter keine große Herausforderung ist. Holmes macht die Dinge von alleine, wenn ihr an der richtigen Stelle seid und alles vorbereitet habt; Actioneinlagen gibt es nicht.

Echte Detektivarbeit, von der Vorgänger nur so strotzte, ist kaum gefordert: Es lässt sich an einer Hand abzählen, wie oft ihr Vergrößerungsglas, Maßband und Pinzette bemüht, um Spuren einzusammeln. Eine Ausnahme davon bilden die Abschlussfragen nach jedem Kapitel, bei denen ihr auch mal das sagen dürft, was ihr wollt. Hier müsst ihr meist nur ein Wort eingeben, um zum nächsten Schauplatz zu kommen. Leider lässt sich das nicht abbrechen, wenn ihr was nachschauen wollt. Also kein Vergleich mit dem Vorgänger, wo ihr nach jedem Abschnitt ein kleines Examen ablegen müsstet. Insgesamt sind die Rätsel einfacher als bei Der Silberne Ohrring.

Lesbare Gespräche

Die Dialoge laufen leider nur automatisch ab, das heißt ihr dürft nicht wie beim Vorgänger bestimmen, was ihr sagen wollt. Für einen Detektiv ist das natürlich

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nicht das Gelbe vom Ei, denn er sollte schließlich die Zeugen und Verdächtigen verhören. Das Gesagte hilft euch meist weiter, so dass ihr alle Gespräche im Inventar nachlesen könnt. Die deutsche Sprachausgabe ist professionell aufgenommen, überzeugt aber nicht durchweg. Holmes und Watson sind würdig besetzt, der Rest geht so. Ansonsten kommt noch der Sprecher aus Die Gilde 2 vor.

Gänge ohne Flair

Lovecraft hätte wohl keine Freunde an dem Spiel. Obwohl sich die Macher Mühe gegeben haben, will leider keine rechte Atmosphäre aufkommen. Das gilt weniger für das viktorianische Flair, das noch in

Trotz finsterer Szenen. Wer hier auszieht, um das Fürchten zu lernen, wird kaum fündig werden.

Ansätzen vorhanden ist, als für die Gruselstimmung. Obwohl vieles düster bis trostlos aussieht, fährt euch nicht einmal in den wüstesten Szenen ein Schauer über den Rücken. Nicht im herunter gekommenen Hafenviertel, den klaustrophobisch engen Gängen des Sanatoriums oder den paar Filmszenen, in denen ihr zerstückelte Leichen findet. Noch nicht einmal als Cthulhu selbst seine Oktopusarme schwingt, graut es mir.

Trotz regelmäßig vorkommender Zwischensequenzen in Spielgrafik hätte man vieles noch besser inszenieren können, denn sogar das spielerisch durchwachsene Action-Adventure Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3480′)“>

mit seinen Schockszenen ist gruseliger. Vielleicht liegt es auch an der Bombast-Musik, die sich irgendwie seltsam zerstückelt anhört. Auch die Geräusche wie die Schreie der Anstaltsinsassen sind eher unfreiwillig komisch als wirklich beklemmend. Für Horror ist derartige Komik freilich der Todesstoß