Fazit

Mit dem Mega Drive Mini hat Sega in vielerlei Hinsicht einen Volltreffer gelandet! Es bietet nicht nur das mit Abstand schönste und detaillierteste Schrumpf-Gehäuse aller bisherigen Mini-Konsolen, sondern ist mit einem Preis von knapp 80 Euro auch noch günstiger als die Konkurrenz. Und das, obwohl man im Vergleich die größte Bibliothek an vorinstallierten Spielen in den Speicher packt, dazu noch verschiedene Editionen integriert und zwei hervorragend verarbeitete Nachbildungen der Original-Controller mitliefert, auch wenn es sich dabei leider nur um die alten Drei-Knopf-Modelle handelt. Das ist auch mein erster Kritikpunkt – vor allem, weil man mit Titeln wie Street Fighter 2 auch Spiele in der Sammlung findet, die man nur mit dem neueren Controller mit sechs Knöpfen sinnvoll nutzen kann. Darüber hinaus habe ich trotz der komfortablen Speicherfunktion das optionale Zurückspulen vermisst und der furchtbare CRT-Filter ist ähnlich übel wie die billigen Hintergrundmotive beim Spielen im 4:3-Format, die man zum Glück ausblenden darf. Dem steht jedoch eine hervorragende Emulation gegenüber: Das Team M2 hat ganze Arbeit geleistet, um die üppige Spieleauswahl so originalgetreu wie möglich umzusetzen, was Bild- und Tonqualität sowie das Spielgefühl angeht. Der Knackpunkt ist die gebotene Bibliothek: Trotz vieler Hits und wenigen Ausreißern trifft Sega meinen persönlichen Geschmack mit der Auswahl leider nicht. Neben weiteren Shoot’em-ups haben für mich auch Titel wie Aladdin, Lion King, Mega Turrican, OutRun, FIFA und Desert Strike die Ära von Segas 16-Bitter geprägt. Das Fehlen dieser Hits mag teilweise den üblichen Lizenzproblemen geschuldet sein, aber es hat letztlich dazu geführt, dass ich meine private Vorbestellung trotz aller lobenswerten Vorzüge wieder storniert habe. So bleibt trotz der überzeugenden Qualität bei Hard- und Software bei mir dennoch ein wenig Enttäuschung zurück…

Wertung:
gut

Wertung