Dafür knallen die Kämpfe, aber mal so wirklich: Mein Yuito teilt mit zweierlei Schwertstreichen aus und wirbelt seine Feinde, fast ein bisschen wie Dante, sogar in die Luft, um dann mit einem Hieb herabzusausen. Man kann einen harten Schlag aufladen oder anvisierte Feinde auf Knopfdruck durchwechseln. Mittels rechter Schultertaste kommt ein wichtiges Feature ins Spiel: So hebt man einen der vielen herumstehenden Gegenstände (Mülltonne, Statue, Auto, etc.) in die Luft und schleudert sie auf den Feind – das Anvisieren klappt prima und auch das Kombinieren mit Nahkampfattacken geht bald gut von der Hand. Man muss die dafür nötige Gedanken-Energie zwar immer wieder mit Schwertstreichen aufladen, nervig wird das daraus entstehende Alternieren der Angriffe aber nie. Etwas mehr Energie kosten Telekinese-Manöver mit der linken Schultertaste, dann kracht aber meist etwas besonders Gewichtiges auf den Feind, dessen Wirkung Yuito durch einen Quick-Time-Event verstärken kann. Hat man die gelbe Crush-Leiste eines Feindes (unter dessen Lebensenergie) geleert, kann die eigene Spielfigur mittel L2-Taste eine sehenswerten Finishing Move vom Stapel lassen.
Brain-Power
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Doch das ist längst nicht alles: Wer gut und kombolastig kämpft, füllt seine „Gehirnantriebs“-Leiste immer wieder auf, dann klappt eure Figur selbstständig eine Art Cybervisier vors Gesicht und kann für einige Sekunden besonders stark zuschlagen. Hat man die nötige Energie für das „Gehirnfeld“ aufgeladen, darf dieses via L3+R3 ausgelöst werden: Dann wird das komplette Bild von einer Neon-Sicht überlagert und euer Charakter fegt mit wuchtigen Spezialmanövern übers Schlachtfeld – vor allem bei den Bosskämpfen (zum Teil sind das auch menschliche Feinde) ist dies enorm hilfreich. Zwischendurch wirft man per Steuerkreuz ein paar Booster oder Medipacks ein und hat stets seine Teamkollegen im Blick. Denn die kämpfen nicht nur selbstständig mit, sondern hab zwei weitere Hilfs-Systeme für euch: Mittels „Kombovision“ (L1 + Actiontaste) leiht man sich eine Spezialattacke aus und attackiert Feinde punktgenau. Wichtiger sind aber die temporären Verbesserungen, die man von seinen Freunden per R1 + Actiontaste bekommt – die Cooldown-Phasen sind angenehm kurz und die Wirkungen vielfältig wie praktisch: Mittels „Sklerokinese“ härtet man z.B. seinen Körper, so verursachen feindliche Attacken kurzzeitig keinen Schaden. Andere Helferlein sind ein Feuerbuff für alle Angriffe, ein Telekinese-Verstärker, Charakter-Verdopplung, Supergeschwindigkeit, Teleportationsmanöver oder eine besondere Sicht, die unsichtbare Feinde enttarnt.
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Je nach Figur und begleitenden NPCs sind nicht all diese Fähigkeiten ständig an eurer Seite, doch durch die große Variabilität ergeben sich im Spielverlauf immer neue Möglichkeiten – und zusammen mit der anfänglichen Wahl der Hauptfigur ein nicht zu unterschätzender Wiederspielwert. Abseits der Auseinandersetzungen (meist mit den „Anderen“, manchmal mit Menschen) bieten die Areale wenig Inhalt. Mal muss fürs Weiterkommen eine Schlüsselkarte gefunden werden, mal verstecken sich in den verzweigten Treppenhäusern und Gewölben ein paar hilfreiche Heilitems – ein paar interessante NPCs mit Nebenaufträgen oder optionale Bereiche mit Geheimnissen hätten dem Spielverlauf aber gutgetan. Auf lange Sicht hin muss sich auch der gleichförmige Wechsel zwischen Teambuilding-Plaudereien im Versteck und den Actiomissionen Kritik gefallen lassen. Übrigens lassen sich alle Dialoge auf Knopfdruck schon beim ersten Durchlauf überspringen – wer sich Scarlet Nexus also allein wegen der Action holt, kann sämtlichen Storyballast abschütteln, wenngleich ich dazu nicht raten würde.