Zunächst sieht alles so aus, als würde sich dieses
![]() ![]() |
In der Nachbarschaft gelandet. Die heimliche Alieninvasion findet einmal mehr direkt vor der Haustür statt, wo man Bekannte trifft. |
Mal einiges anders entwickeln. Vieles ist zumindest anfänglich neu: Man befindet sich gleich in Akt 1 in einem unbekannten Raumschiff, benützt verrückte Technologien und Max hat neue Superfähigkeiten. Auch der Bösewicht, ein Aliengorilla mit dem unaussprechlichen Namen Skun-ka’pe ist bislang noch nicht aufgetaucht. Er sieht ein wenig aus wie der General aus Planet der Affen, ist machtbewusst und spricht mit afrikanischem Akzent. Aber dann sieht man Stinkys grünhaarige Tochter durchs Bild huschen, die verwirrenderweise auch Stinky heißt, und bekommt Zweifel. Ist letztlich doch vieles beim Alten geblieben?
Am Ende des furiosen Anfangs steht man wieder in der altbekannten Straße vor dem Büro der zwei Detektive, das dieses Mal wegen Renovierung geschlossen ist. Auch Boscos Laden hat zu, da er sich abgesetzt hat, und auch manch anderer Bewohner scheint wie vom Erdboden verschluckt. Wo sollen Sam und Max jetzt ihre völlig überteuerten Sachen kaufen? Allerdings gibt es auch manch Wiedersehen, denn Boscos Mum ist noch aktiv wenn auch nicht lebendig. Die erste Spur führt schnurstracks in Stinkys Schnellrestaurant, das der einzige Laden zu sein scheint, der offen hat. Hat die Wirtschaftskrise das virtuelle New York so hart getroffen, dass alle pleite sind?
Immerhin sah The Hood noch nie so echt aus bei Telltales Sam & Max, denn die 3D-Grafik bietet endlich ein paar Details mehr wie herumliegenden Müll, Schutt oder Kratzer. Alles sieht cooler aus, sogar der aufsteigende Rauch und die bläulich schimmernden Lichter. Kaum verändert haben sich hingegen die Akteure, die im Grunde immer noch so aussehen wie zuvor, auch wenn Max jetzt ne Wölbung an der Stirn hat. Das wird alle freuen, die den Comic-Look cool fanden, aber alle die schon immer gemotzt haben, dürften auch mit Staffel 3 nicht froh werden.
Affe vs. Mensch
Um was geht’s überhaupt? Nun, General Skunkape (wie ihn alle despektierlich nennen) gibt sich zwar äußerlich als
![]() ![]() |
Die mordlustige Tochter von Stinky ist auch in die Sache verwickelt. Ist sie etwa Anhängerin von Skunkape? |
Menschenfreund, aber im Grunde will er nur die Welt unterjochen. Da Sam und Max in die Zukunft sehen können, haben sie ihn durchschaut. Es ist einmal mehr an ihnen, ihn zu besiegen, denn einige fallen glatt auf den lautsprecherischen Skunkape rein. Der durchsichtige Plot ist keinen Deut ausgefeilter als bei den bisherigen Folgen, auch wenn Sam jetzt ein Notizbuch hat, wo er alles für den Fall wichtige aufschreibt. Wenn einer dem nicht folgen kann, liegt’s vermutlich daran, dass alles wieder nur auf Englisch vorliegt. Immerhin gibt’s auch englische Untertitel, die für mehr Verständnis sorgen.
Um wirklich alle Jokes zu kapieren, muss man vermutlich achtzig Jahre im oder wenigstens am Big Apple gewohnt haben, aber das Wichtigste versteht man. Der Humor ist ähnlich wortgewandt wie früher. Immerhin gibt es auch einen schmierig aussehenden Erzähler, der die Geschichte immer noch mal für alle ganz Langsamen zusammenfasst – obwohl der Plot im Grunde so simpel ist wie die Handlung einer durchschnittlichen brasilianischen Soap-Folge. Der Storyteller hilft aber trotzdem zumindest ein wenig, da man im Gegensatz zu früheren Folgen immer genau weiß, was zu tun ist.