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Saints Row: The Third (Action-Adventure) – Saints Row: The Third

Denkt man an Open World- bzw. die so genannten Sandbox-Titel, fällt den meisten spontan wohl irgendein Spiel von Rockstar Games ein. Dabei vergisst man gerne, dass Volition mit Saints Row bereits 2006 das erste HD-Spiel dieses von GTA geprägten Genres veröffentlichte. Mit dem mittlerweile dritten Teil möchte man den Niko Bellics, Ezio Auditores und John Marstons den Platz an der Sonne streitig machen.

© Volition, Sperasoft (Remaster) / THQ / Deep Silver

A wie Action

Es wird nicht nur in den Straßen Steelports gekämpft.

Es wird nicht nur in den Straßen Steelports gekämpft.

Mit seinen Zitaten, Kameraperspektiven und Anspielungen auf einschlägige Action aus Spiel und Film von Karate Kid über Terminator bis hin zu Walking Dead oder Modern Warfare wirkt SR3 wie eine gewaltige Hommage an alles, was auch nur annähernd mit Action zu tun hat – egal aus welcher Epoche und gleichgültig ob auf B-Film-, Blockbuster- oder Serien-Niveau.

Eingeleitet werden die Missionen durch gute bis fantastische sowie sauber untertitelte Telefon-Dialoge oder Cutscenes (häufig auch in Kombination), bei denen ich mich immer wieder dabei ertappte, lauter zu lachen als eigentlich beabsichtigt. Dabei ist es nicht nur die Qualität der englischen Sprachausgabe, die von Anfang bis Ende nahezu perfekt besetzt wurde (u.a. mit Hulk Hogan als gescheiterter Wrestler Angel), sondern vor allem die inhaltliche Klasse. Mit Dialogen, die von der Absurdidität eines Tarantino-Drehbuches bis hin zur ernsten Leichtigkeit eines Martin Scorsese reichen, ist das Skript eigentlich filmreif und geizt auch nicht mit Überraschungen. Von Zeit zu Zeit kann man sogar Entscheidungen treffen, so etwa, ob man den Transporter mit Zombiegas ins eigene Hauptquartier karrt und von nun an zombiefizierte Saints zu Hilfe rufen kann oder ob man ihn vernichtet und damit einen permanenten Respekt-Zuwachs bekommt.

Doch bis auf die allerletzte Mission, die je nach Entscheidung zu gewaltig unterschiedlichen Enden führt, kann man sie nicht wiederholen, um die „andere“ Auswirkung kennenzulernen, sondern muss eine neue Kampagne starten.

Respekt, Geld und Spaß

Doch auch abseits der Geschichte gibt es wieder haufenweise Aktivitäten, die man erledigen kann. Dass viele davon wie Snatch (Prostituierte abwerben und in den eigenen Stall bringen), Mayhem (richte so viel Schaden an wie möglich) oder Versicherungsbetrug (man muss sich in Autounfälle verwickeln lassen und dabei maximalen Schaden nehmen), stört mich nicht. Denn bei denen, die es von Stilwater nach Steelport geschafft haben handelt es sich um die interessanten Varianten. Außerdem gibt es auch einige neue Gelegenheiten, Geld und Respekt zu verdienen, von denen vor allem die Eskorte  und Dr. Genkis S.E.R.C. (steht für Super Ethical Reality Climax) im Gedächtnis bleiben. Bei Ersterem sitzt man à la Hangover mit einem Tiger im Auto und muss versuchen, das Tier durch seine Fahrweise zu besänftigen – was nicht so einfach ist, da das Schmusekätzchen auch gerne mal mit der Tatze ausholt und man kurzzeitig die Kontrolle über das Fahrzeug verliert.

Und Letzteres ist die Steelport-Variante einer extremen Gameshow, in der man als Teilnehmer unter Zeitdruck über einen mit Fallen versehenen Parcours hetzt und verschiedene als Maskottchen verkleidete Gegner in die ewigen Jagdgründe schickt.

Die Prof. Genki-Inhalte, die international nur als Pre-Order-Bonus verfügbar sind, gehören in der deutschen Version zur Anfangs-Ausrüstung.

Die Prof. Genki-Inhalte, die international nur als Pre-Order-Bonus verfügbar sind, gehören in der deutschen Version zur Anfangs-Ausrüstung.

Im Gegensatz zu den bisherigen Saints Rows hat Volition aber die Verknüpfung von Aktivitäten zum Fortschritt der Hauptstory entzerrt. Bei den bisherigen Ausflügen der lila gekleideten Gangster wurden die Aufgaben der Kampagne abhängig vom erwirtschafteten Respekt freigeschaltet – und den gab es mitunter nur über die Aktivitäten. Hier hingegen kann man bei Bedarf (oder Zeitmangel) weitgehend auf die Nebenaufgaben verzichten; der Erzählstrang kann weitergeführt werden, sobald alle dafür erforderlichen Hauptmissionen bewältigt wurden.

Das heißt jedoch nicht, dass sich die Aktivitäten nicht lohnen – ganz im Gegenteil: Für das dort (sowie durch  Immobilien) eingenommene Geld kann man sich haufenweise Verbesserungen kaufen. Für die Gang, für sich selbst oder für seine Waffen, von denen die meisten in vier Stufen aufrüstbar sind. So kann aus einer einfachen Schrotflinte ein Monster-Schießprügel werden, der Brandgeschosse durch die Gegend jagt. Der Clou: Viele Verbesserungen werden erst freigegeben, wenn ein bestimmter Respekt-Level erreicht wurde, so dass es sich letztlich doch wieder lohnt, zumindest ein paar der Zusatzaufgaben in Angriff zu nehmen – abgesehen davon, dass es bis auf ganz wenige Ausnahmen einfach nur Spaß macht, sich mit den nebensächlichen Aufgaben zu beschäftigen, die Langeweile nicht aufkommen lassen.

Die T-Frage

So fortschrittlich sich Volition hinsichtlich der Inhalte und dem Spaßfaktor zeigt, so bieder präsentiert sich unter dem Strich die Technik – wieder einmal. Allerdings muss man hier zwischen PC und den Konsolen unterscheiden. Der Rechenknecht hat (ein potentes Innenleben vorausgesetzt) die ansehnlichsten Texturen und auch nur in Ausnahmesituationen mit Bildrateneinbrüchen zu kämpfen, wobei man stets das Gefühl hat, dass die Engine auf einem schmalen Grat wandert und jederzeit in den ruckelnden Bereich abdriften könnte. Die Konsolen sehen hinsichtlich der Texturen leicht schlechter aus, bieten aber die weitgehend identische hohe Sichtweite, kämpfen aber noch stärker mit einer stabilen Bildrate – und verlieren diesen Kampf regelmäßig. Auf der 360 kann man immerhin noch die V-Synchronisation einschalten, so dass man wählen kann, ob man annähernd ruckelfrei, aber mit Tearing oder eben mit sauberer Bildzeichnung, aber instabiler –Rate durch Steelport jagt.




  1. Hab die Vorgaenger nie gespielt, den 3. durch.
    War lustig, ne 70 haette ich gegeben, man spielt im Grunde nur, um noch mehr Bloedsinn zu sehen, ne Geschichte gibts nicht wirklich, ein dummer Spruch jagt den naechsten, der dann die naechste superlative Konfrontation einleitet und das nennt sich am Ende Story. Technisch wie von vor 3 Jahren, Mafia 2, L.A. Noir und wie sie heissen, sieht alles gleich aus. Mein Charakter war ne superbusty Asiatante im Tanga und Micro BH, wegen der hab ich mich auch durchs Spiel gebissen. :ugly: Ist schon muellig, wenn man ganz doll boese und unanstaendig sein will, die Dildos in Massen vibrieren, man aber nicht einen Nippel oder eine Vagina zu sehen bekommt, was nuetzt dann das Feature nackt umher zu laufen? Beim naechsten Mal bitte ab 18 und dann zeigt doch alles oder lassts.

  2. Du sprichst mir aus der Seele, Bruder :)
    Da hatten wir ein mustergültiges und tiefes Klamottensystem, mit dem unglaubliche Kombinationen möglich waren und das einzigartig war und die ersetzen uns das stillschweigend durch DEN Dreck.
    Oder man vergleiche mal den Schmuck, ist einfach nicht zu fassen, dass die uns glänzendes und schickes Geschmeide durch Gummi-Texturen ersetzen, die wahrscheinlich schon auf einer XBox 1 keinen Preis gewonnen hättten. Es ist nicht nur ärgerlich, sondern ein waschechter Produktmangel. Da muss man als verantwortlicher Entwickler doch entweder Tomaten auf den Augen haben oder ein schamloser Minimalist sein.
    Und ich könnte bei diesen gottsverdammten DLC-Gummiköpfen in meinem Arsenal kotzen, die man dann noch nicht mal rauslöschen kann, genauso wie diese teilweise vollidiotischen Karren und dann auch noch mit anderen Gang-Farben. Kann mir irgend einer sagen, wieso ich als Leader der Saints nicht einen Truck einer feindlichen Gang aus meiner Garage werfen kann?
    Je mehr ich mich reinsteigere, je mehr kommen mir wieder die Todsünden in den Kopf, die an diesem Spiel begangen wurden.

  3. nicht zu vergessen die Charaktergestaltung. keine Socken mehr. Das heißt keine Netzstumpfhosen mehr unter dem maßgeschneiderten Anzug. Ich vermisse die tattoowierte Wrestlergang mit Monster Trucks. Am liebsten hätte ich mich denen im zweiten Angeschlossen.

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