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Rogue Galaxy (Rollenspiel) – Rogue Galaxy

Sie läuft und läuft und läuft und läuft. Xbox und GameCube liegen längst begraben. 360, Wii und PS3 gehören bereits zum Alltag. Doch die gute alte PS2 hält sich nach wie vor wacker. Kein Wunder, erscheinen doch immer noch hochkarätige Titel für Sonys Dauerbrenner. Vor allem Freunde fernöstlicher Rollenspiele werden nach wie vor auf keiner anderen Plattform auch nur annähernd so gut versorgt. Kann das jüngst erschienene Rogue Galaxy diese Vormachtstellung noch weiter ausbauen?

© Level 5 / Sony

Auf zu neuen Welten

Jaster Rogue wollte schon als kleines Kind die Weiten des Weltalls erforschen. Doch er ist nicht einmal dazu gekommen, seine Heimatstadt zu verlassen, die er als Jäger vor gelegentlich eindringenden Bestien verteidigt. Seit der Besetzung des rohstoffreichen Planeten durch die Longardische Föderation gibt es jedoch nicht mehr viel für ihn zu tun. Bis eines Tages ein gewaltiges Untier in die Stadt einfällt und ihm ein mysteriöser Unbekannter ein legendäres Schwert vermacht.

Vom Jäger zum Weltraumpiraten: An Bord der Dorgenark beginnt eure Reise durch die Galaxie.

Damit bringt er nicht nur die wütende Bestie zur Strecke, sondern wird auch noch mit dem eigentlichen Besitzer des Schwertes verwechselt und in Folge dessen von einer Gruppe Luftpiraten angeheuert. Diesem Angebot kann Jaster trotz offensichtlicher Verwechslung natürlich nicht widerstehen und es beginnt eine Reise quer durch die Galaxie, von der er schon immer geträumt hat.

Wo die Reise hin führt, wer der mysteriöse Unbekannte war und was passiert als Jasters wahre Identität ans Tageslicht kommt, wird natürlich nicht verraten. Aber es erwarten euch insgesamt 13 spannende Kapitel auf sechs verschiedenen Planeten, auf denen es auch abseits der Haupthandlung einiges zu entdecken gibt. Die einzelnen Spielabschnitte selbst sind recht hübsch und abwechslungsreich, aber auch ziemlich kompakt und linear. Zwar gilt es unterwegs das ein oder andere Item-Rätsel zu knacken und mehr oder weniger gut versteckte Schatztruhen ausfindig zu machen, aber Forschernaturen kommen nur bedingt auf ihre Kosten. Die automatische Kartenzeichen-Funktion samt Ziel-Cursor ist trotzdem ganz praktisch und die Möglichkeit, bereits aktivierte Speicherpunkte für Teleporatationszwecke zu nutzen, erspart oft lästige Fußmärsche.

Zudem könnt ihr an den zahlreich gesäten Speicherpunkten momentan nicht benötigte Items deponieren, um Platz im anfangs riesigen, später aber oft überfüllten Inventar zu schaffen. Erfreulich auch, dass ihr dank vorbildlicher Streaming-Technologie während des gesamten Abenteuers so gut wie keine Ladezeiten über euch ergehen lassen müsst – selbst Zwischen- und Rendersequenzen werden fließend ins Geschehen eingebunden und auch beim Betreten von Gebäuden oder neuen Spielabschnitten gibt es keinerlei Wartezeiten.

Tradition und Tempo: Die Zufallskämpfe werden à la Kingdom Hearts in Echtzeit bestritten.

 Lediglich beim Laden eines Spielstandes müsst ihr euch ein Weilchen in Geduld üben. Aber auch hier wird die Zeit nicht einfach abgesessen, sondern nochmals die letzten Ereignisse in Textform zusammengefasst, was gerade nach längerer Spielpause sehr hilfreich für den Wiedereinstieg sein kann.

Reise in die Vergangenheit

Bei so viel Spielkomfort und technischer Raffinesse verwundert es um so mehr, dass das Kampfsystem nach wie vor auf altmodische Zufallsbegegnungen setzt, vor denen man teils selbst beim Einkaufsbummel in Städten oder Smalltalk mit Dorfbewohnern nicht gefeit ist. Zwar laufen die Auseinandersetzungen ähnlich wie bei Kingdom Hearts <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3912′)“>

an Ort und Stelle in Echtzeit ab und wer gerade nicht kämpfen will, kann auch die Flucht antreten, aber das Prinzip an sich wirkt einfach längst überholt und hemmt immer wieder den Spielfluss. Letzteres gilt auch für den Einsatz der recht überschaubaren Spezialfertigkeiten während eines Kampfes. Diese lassen sich nämlich nicht einfach per Tastendruck oder -Kombination auslösen, sondern müssen stets in einem Kampf unterbrechenden Menü ausgewählt werden. Das spart zwar Nerven, raubt den Auseinandersetzungen aber auch Rasanz und Dynamik.