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Rocksmith 2014 (Musik & Party) – Rocksmith 2014

Die Zeit der Musikspiele schien mit dem Ende von Rock Band und Guitar Hero sowie dem Einmotten der Plastikklampfen vorbei zu sein. Doch stattdessen setzte Ubisoft auf den Einsatz echter Sechssaiter und veröffentlichte mit Rocksmith einen ambitionierten Mix aus interaktivem Gitarrenlehrer und Rhythmus-Unterhaltung. Die Fortsetzung soll das Prinzip auf eine neue Stufe hieven.

© Ubisoft / Ubisoft

Rhythmus-„Spiel“ 2.0

Dahinter versteckt sich eine virtuelle Band, deren vierköpfige Zusammensetzung man aus einem breit gefächerten Spektrum von  Presets auswählen oder aus über 70 Instrumenten nach eigenem Geschmack zusammenstellen kann. Dann entscheidet man sich für eine Skala von pentatonisch über chromatrisch bis hin zu mixolydisch, legt die Geschwindigkeit fest, in der der Song gespielt wird, entscheidet, wie viel kreativen Freiraum sich die KI-Musikanten genehmigen dürfen und legt los. Um einem die ersten Schritte zu erleichtern, wird nicht nur die Skala per se über das Griffbrett gelegt, sondern auch angezeigt, welche Note man als nächstes Spielen könnte, um eine saubere Melodie zu erzeugen.

Ohne teures Equipment an Sounds herumschrauben: Der Editor in Rocksmith 2014 macht es möglich.
Ohne teures Equipment an Sounds herumschrauben: Der Editor in Rocksmith 2014 macht es möglich. © 4P/Screenshot

Nach den ersten Noten (oder Akkorden) setzt die Band ein und versucht, sowohl hinsichtlich Intensität oder Geschwindigkeit als auch Abwechslung mit einem mitzuhalten. Dementsprechend spielt sie lauter oder der Drummer drischt auf sein Kit ein, als ob es kein Morgen gäbe, wenn man selber härter anschlägt und zu einem Crescendo ansetzt. Im Gegenzug passen sich die virtuellen Musikanten auch an, wenn man leiser oder langsamer wird.

Für jemanden, der nicht die Möglichkeit hat, sich mit seinen Kumpels in einen Proberaum zurückzuziehen, ist der Session-Modus ein interessanter, wenngleich nicht vollwertiger Ersatz – auch wenn man hier im Zweifelsfall zu zweit in die Saiten greifen kann. Allerdings sollte schon ein Hang zum Lead-Gitarristen oder zum Bassspiel vorhanden sein. Versucht man sich als Rhythmus-Klampfer, gibt die Band zu schnell auf. Zudem hat sie generell einen Hang, schneller zu werden. Zwar kann man über das Pad bzw. Sprachkommando per Kinect versuchen, die Jungs im Zaum zu halten und wieder einzupegeln, doch im Zweifel dauert es nicht lang, bis sie wieder schneller werden. Natürlich liegt es auch an der Art und Weise, wie man spielt, doch hier hätte eine stärkere KI-Autonomie geholfen. Dennoch ist der Session-Modus eine prinzipiell fantastische Idee, die in dieser Form im nächsten Teil durchaus ausgebaut werden dürfte – z.B. in Form von Songs, die man von der Festplatte einspielen kann und auf die sich die Rhythmus-KI einstellt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es in Rocksmith 2014 auch wieder die Option gibt, sich über eine breite Auswahl an (teils freizuspielenden) Verstärkern und Effektgeräten seine eigenen Sounds zu zimmern und diese z.B. für seine Gitarre im Session-Modus einzusetzen.