Wieso wird man hier künstlich eingeschränkt? Auf Nachfrage erklärte mir Harmonix, dass man dieses Feature nachrüsten könne, wenn es von der Community gewünscht würde. Dann wird es Zeit, denn im Forum gehören Quickplay-Setlists mit zu den meistgeforderten Ergänzungen. Zumal man in der Karriere immer wieder auf Locations trifft, in denen man eigene Setlists erstellen kann. Diese sind zwar meist nur klein (zwei bis vier Songs), doch es scheint technisch mit Rock Band 4 möglich zu sein. Und wenn ich mit meinen Kumpels das (derzeit nicht erhältliche) Album Greatest Hits von Bon Jovi am Stück spielen oder zehn Songs von The Who nacheifern möchte, gebt mir doch verdammt noch mal Gelegenheit dazu! Davon abgesehen ist der Aufstieg der neu gegründeten Band zu Weltruhm ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch. Man startet in kleinen Clubs, geht dann auf Tour, trifft Entscheidungen (die sich aber nur auf „mehr Fans“ oder „mehr Geld“ auswirken) und kann an weiteren Einzelgigs teilnehmen, bei denen die Songs teils vorgegeben sind, teils über Abstimmung von der Band gewählt und teils komplett eigenständig ausgewählt werden können. Sehr schön: Mitunter wünschen sich die zahlenden Fans ein Lied und man kann nun entscheiden, ob man diesen Wunsch erfüllt oder nicht. Gleichsam kann man nach einem beendeten Set ggf. der Aufforderung nach Zugaben nachkommen oder diese ablehnen. Allerdings hat es langfristig keine Auswirkung, ob man den Fans jeden Wunsch von den Augen abliest oder sich als arrogantes Bühnenpack inszeniert.
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Mit dem erspielten Geld kann man im Rock Shop neue Klamotten, Frisuren, Make-Up und Instrumente freischalten. Allerdings sind die Personalisierungsoptionen unter dem Strich sehr gering ausgefallen. Man kann nicht einmal zwischen verschiedenen „Körperformen“ auswählen. Es steht eine schlaksige Person in weiblicher und männlicher Form zur Verfügung – das ist derzeit alles. Überhaupt ist Auswahl nicht die Stärke von Rock Band 4. Es gibt zwar über 60 Songs auf der Disc, doch das ist im Vergleich zu den gut 80 der Vorgänger ein Rückschritt. Immerhin dürfen sich Vorbesteller auf über 30 weitere Tracks freuen. Und die Auswahl ist unter dem Strich ansprechend. Man deckt von Country über Classic Rock bis Heavy und Nu Metal ein breites Spektrum ab – auch wenn man nicht immer die absoluten Hits der jeweiligen Künstler ausgewählt hat. Schade ist zudem, dass Harmonix auch den asynchronen Vergleich entfernt hat. Man bekommt keine Anzeige mehr, in welchem prozentualen Vergleich man sich in Relation zu allen anderen Spielern befindet. Die Punktzahlen von Freunden gibt es derzeit ebenfalls nicht mehr. In dieser Form ist Rock Band 4 mechanisch ein deutlicher Fortschritt, während man inhaltlich zwei Schritte zurück macht. Ich habe in den letzten Tagen immer wieder zum Vergleich Rock Band 3 gespielt. Dort vermisse ich zwar die saucoolen Gitarrensolos. Doch unter dem Strich fühle ich mich dort immer noch wohler.