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Risen 2: Dark Waters (Rollenspiel) – Risen 2: Dark Waters

2009 erschien ein Rollenspiel namens Risen sowohl auf dem PC als auch Xbox 360. Damals musste man allerdings einen großen Bogen um das technisch schwache Konsolen-Abenteuer machen: Ruckler, Pop-Ups, Tearing. Drei Jahre später erscheint der Nachfolger nicht nur für Microsofts Konsole, sondern auch für PlayStation 3. Wird das Spiel diesmal professionell umgesetzt?

© Piranha Bytes / Deep Silver

Aus Fehlern gelernt?

[GUI_PLAYER(ID=94372,width=400,text=Diese Spielszenen zeigen deutlich, wie schwach Risen 2 für Xbox 360 und PlayStation 3 umgesetzt wurde. Letztere hat es noch ärger hinsichtlich Pop-Ups & Co erwischt. ,align=right)]Mittlerweile sind vier Monate vergangen, seit man sich auf dem Rechner als Pirat beweisen konnte. Mit Augenklappe und Säbel  am Mann sowie Titanen vor Augen avancierte man in einem soliden Abenteuer (Wertung: 69%) vom desillusionierten Säufer zum tapferen Helden. Es gab viel gewöhnliches Holen und Bringen sowie einige dramaturgische Story- sowie KI-Schwächen, aber dieses Rollenspiel konnte mit seinem Südsee-Flair und vielen idyllischen Momenten überzeugen. Die komplette inhaltliche Analyse gibt es im Test.

Das Kampfsystem war primitiv und bleibt es auch: Man kann nahezu alles blind ohne Taktik weghauen, denn die Kamera richtet sich automatisch auf den nächsten Feind aus – selbst dann, wenn man so nichts mehr vom Helden sieht. Im Mai erweiterte ein Patch die stupiden Gefechte für PC-Spieler um eine bessere Parade und Ausweichen, aber davon ist hier nichts zu spüren.

Festival an technischen Defiziten

Pop-Ups, Clippings, Tearing, Schattenfehler - die Liste der technischen Unzulänglichkeiten ist lang.
Pop-Ups, Clippings, Tearing, Schattenfehler – die Liste der technischen Unzulänglichkeiten ist lang. Das Spiel lässt sich auf der PS3 übrigens nicht installieren. © 4P/Screenshot

Jetzt hätte man zumindest annehmen können, dass Deep Silver und Piranha Bytes aus den Fehlern des ersten Risen gelernt und endlich in eine professionelle Umsetzung für Konsolen investiert haben. Immerhin punktete das knapp 30-stündige Abenteuer vor allem mit seiner Kulisse. Aber das, was auf PlayStation 3 und Xbox 360 über den Bildschirm flimmert, ist angesichts der Vorgeschichte fast schon unglaublich: Schon wieder gibt es ein technisches Debakel. Schon wieder zeichnet das französische Studio von Wizarbox verantwortlich. Sind die so billig, Koch Media?

Immerhin schreiben sie auf ihrer Webseite noch nicht mal euren Namen richtig: „The company provides services on 6 different platforms (XBOX360, PC, Wii, NINTENDO DS, PSP and PS3) and works worldwide with international prestigious partners such as Ubisoft, DTP-AG, Atari, Jowood, Kock Media, etc.“ Spätestens wenn JoWooD für Prestige herhalten muss, könnte man ja mal misstrauisch werden. Und Kock klingt sehr erbaulich. Jedenfalls haben die Franzosen weder die englische Sprache noch die Xbox 360 oder gar die PlayStation 3 im Griff – Letztere feiert ein grausames Debüt als Umsetzungsopfer.

Südsee? Bugsee!

Schon nach wenigen Minuten will man seinen Augen nicht trauen, denn es ruckelt, flackert und hakt an allen Ecken und Enden. Was steht da noch? „Through our many partnerships we have gained the confidence and the trust of many well-known companies.“ Also das ist mal ein Selbstbewusstsein! Schließlich hat man 2009 schon Risen auf 360 verbockt.  Kann natürlich auch sein, dass das große Vertrauen des Produkt-Managers in dieses Studio mit seiner Kurzsichtigkeit zusammen hängt. Aber selbst wenn, müssten ihm bei den Bildrissen zumindest die Augen tränen. Man bekommt regelrecht Kopfschmerzen beim Spielen.

Inhaltlich bleibt alles beim Alten: Primitives Kampfsystem, langweilige Story, viele, aber kaum kreative Quests.
Inhaltlich bleibt alles beim Alten: Primitives Kampfsystem, langweilige Story, viele, aber kaum kreative Quests. © 4P/Screenshot

Der Dschungel wirkt an einigen Stellen total überbelichtet, es entstehen ganz neue Schattenformen, die an die Sprüh-Funktion von Paintshop erinnern, der schöne Himmel der PC-Version ist hier eine grob aufgelöste Decke, das Tearing zerreißt die Kulisse immer wieder beim Umsehen – schrecklich. Hinzu kommt das ständige automatische Speichern, so dass man kaum mal über mehrere hundert Meter in Ruhe die Insel erkunden kann. Kurz gesagt: Man hat die Piratenschnauze schon während des Einstiegs gestrichen voll. Hier entsteht kein Südsee-Flair, hier taucht man ab in ein Bug-Meer. Unser Video-Redakteur wusste gar nicht, wo er was schneiden sollte – also hat er einfach draufgehalten. Übrigens steht unter dem Bereich „Skills“ bei Wizarbox noch Folgendes: „We exploit entirely all the ressources of each system.“

Immerhin: Das seltsame Botanikverhalten der PC-Version (hier im Video) taucht tatsächlich nicht mehr auf! Dafür ist nahezu alles andere eine Zumutung. Mal abgesehen davon, dass die Regentropfen vor lauter Kollisionsängsten schon ein, zwei Meter in der Luft platzen: Manchmal passen Texturfarben der Rinde nicht zu den Ästen der Bäume, Monster verschwinden beim Umsehen ganz plötzlich oder das komplette Bild gerät ins Zittern, wenn man an der falschen Stelle stehen bleibt. Auf der PlayStation 3 bauen sich die Objekte noch später auf als auf der Xbox 360. Wenn man sich einem Steg nähert, wird er quasi Stück für Stück zusammen gesetzt, wie bei Bridge Builder – dabei sieht er aus wie ein verschwommenes Streifenhörnchen mit Sägezähnen. Manche Texturen begleiten einen auf der PS3 übrigens beim Spazieren, wenn sie wie eine fließende Tünche auf einer Mauer für Schärfe sorgen. Diese Mängel springen einem derart ins Gesicht, dass man schnell den virtuellen Suizid über einen gepflegten Sprung von der Klippe sucht.

  1. Ich habs mir damals für 40 oder 50 Euro geholt. Lohnt sich schon, wenn man Spiele von Piranha Bytes mag. Ist sehr entspannend, gechillt und locker - wie Urlaub in der Karibik.

  2. Lohnt sich das Spiel eigentlich für knapp 10 Euro?
    Das Piraten-Setting und der Voodoo-Kram interessieren mich schon, und ich habe auch mit technisch durchwachsenen Titeln wie Two Worlds 2 viel Spaß gehabt ...

  3. Ich mochte Risen 2 eigentlich gerne, allerdings bin ich schon recht früh im Spiel an einem Punkt wo mir ein Bug das Weiterpielen unmöglich macht. Ich kann die Largo Quest auf Takarigua nicht beenden und somit kann ich nicht bei Stahlbart anheuern. Sehr ärgerlicher Bug und bin echt sauer. PS3 Version zur Info. Ob ich neu anfangen möchte kann ich derzeit noch nicht sagen. Würde halt eigentlich gern weiterspielen.

  4. Du musst bedenken, dass bei diesem Test die Konsolenfassungen von Risen 2 in Relation zur wesentlich früher erschienenen PC-Fassung bewertet werden. Ich habe mir damals die PC-Fassung geholt und die war super, doch hat man bei den Konsolenfassungen weder die veröffentlichten Updates hinzugezogen noch die Technik sauber umgesetzt, deshalb ist die Wertung gerechtfertigt.

  5. Ist zwar schon etwas alt der thread, aber....
    Mir gefällt es sehr gut...( XBOX360 ), hab es mir für low budget geholt und war sehr positiv überrascht... spielt sich angenehm udn die Atmosphäre ist echt ein highlight.....
    Die Tests hier sind mittlerweile leider eher nach dem Motto "was uns nicht passt, ist Mist" ... leider wirkt das alles nicht mehr wirklich seriös.
    41% für Risen2 ist definitiv viel zu wenig, eine hohe 70er ist das Spiel allemal, eine 80er ist sicherlich nicht übertrieben.
    Bei FarCry3 steht 4players mit den 68% auch auf verlorenem Posten, sei es bei den Medien-Tests, als auch bei den Spielern selbst.
    Vielleicht sollte man mal seine Testkriterien überdenken... Nasenfaktor alleine ist heutzutage nicht genug !!
    LG

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