Das von Super Awesome Hyper Dimensional Mega Team für Adult Swim produzierte Rise & Shine hat es in sich. Dabei dachte ich etwa zehn Jahre nach Ninja Gaiden und gut zehn Monate nach Rive, dass mich kein Spiel mehr derart faszinieren und gleichermaßen frustrieren könnte. Oder fehlt dem Action-Adventure mit dem sympathischen Cartoon-Design einfach nur der letzte Schliff? Diese und andere Fragen wollen wir im Test beantworten.
Der Planet Gamearth ist in Gefahr: Die Weltraum-Grunzer haben eine Invasion gestartet. Alles liegt in Schutt und Asche, die Bevölkerung wird gnadenlos verfolgt und getötet. Der kleine Junge Rise wird Zeuge, wie der „Legendäre Held“ hinterrücks ermordet wird und das letzte seiner eigentlich unendlichen Leben aushaucht. Doch bevor er stirbt, reicht der Held seine Waffe Shine an Rise weiter und schickt ihn mit dem Auftrag los, Shine zum König zu bringen. Das klingt erstmal sehr konventionell. Doch es ist nicht nur der sympathische Cartoon-Stil, der kohärent im Spiel sowie in den Zwischensequenzen eingesetzt wird, der aus dem seitwärts scrollenden Shooter etwas Besonderes macht.
Es sind auch die vielen kleinen Anspielungen auf die Welt der Videospiele, mit denen Rise & Shine einen charmanten Eindruck hinterlässt. Schon im Titelbild lassen sich ein Triforce-Symbol und eine PlayStation One ausmachen. In einigen Abschnitten haben Varianten von Flappy Bird und anderen Pixelhelden einen Gastauftritt. Und die Gamearth-Versionen von Mario, Peach und Marcus Fenix spielen ebenfalls eine Rolle. Mit diesen Elementen und der mitunter quietschbunten Kulisse, die im krassen Gegensatz zur dargestellten Zerstörung und den teils extrem blutigen Auseinandersetzungen steht, schafft es Rise & Shine, eine kleine Nische für sich zu besetzen.
Auf den ersten Blick ist aber nicht nur die „Kleiner-Junge-muss-die-Welt-retten“-Story herkömmlich. Gleiches lässt sich für das Action-Fundament sagen. Man läuft oder springt mit Rise von links nach rechts, schießt mit Shine und kann hinter bestimmten Bauten in Deckung gehen. Doch zu den Extras, die man für die nie um einen klugen bzw. beleidigenden Spruch verlegene Knarre bekommen kann, gehört nicht nur das Aufwerten der Magazingröße. Zusätzlich zu den klassischen Projektilen darf man per Knopfdruck auch Energiegeschosse einsetzen. Weiterhin ist es möglich, zwischen normalen Geschossen, aufladbaren Granaten und einem lenkbaren Projektil umzuschalten, das allerdings einen kleinen Radius hat, der allerdings durch Geräte in der Umgebung vergrößert werden kann.