Fotorealistische Hochglanzgrafik
Resident Evil Zero knüpft nahtlos an den GameCube-Vorgänger an und bietet Hochglanzgrafik pur. Trotz statischer Renderkulisse wirken die Abschnitte alles andere als steril. Denn neben den stimmungsvollen Licht- und Schattenspielen sorgen vor allem kleine bewegte Details für Leben: Vorhänge flattern wie wild im Wind, Lampen schaukeln an der Decke und Wasser schwappt aus überfüllten Becken.
Und wenn der Zug plötzlich ins Rollen kommt, wackelt der Bildschirm. Hinzu kommen Wettereffekte wie peitschender Regen, wabernder Nebel und ansehnliche Spiegelungen auf poliertem Marmor. Insbesondere im Herrenhaus fesselt die angestaubt bedrohliche Kulisse aus mysteriösen Statuen und düsteren Gemälden – jeder Raum birgt ein neues Geheimnis.
Die Charaktere drehen sich zwar steif, aber dafür wirken sie ausgesprochen lebensecht, wenn sie rennen, schießen oder mit Zombies ringen. Dafür sorgen nicht nur die flüssigen Animationen, sondern auch die gestochen scharfen Texturen, die Kleidung, Bewaffnung und Mimik fast fotorealistisch wirken lassen. Wer Prachtgrafik sucht, wird sie hier finden.
__NEWCOL__Akustikfreude & Textärger
Der Sound trifft meist den Nagel auf den Kopf: Teppichboden hallt dumpf, Wasser hinterlässt Patschgeräusche und Parkett schallt hölzern. Auch die leisen Schlurf- und Stöhnlaute sowie das brachiale Kreischen mancher Monster wurde gekonnt eingefangen.
Die Hintergrundmusik erreicht im ersten Kapitel nicht die orchestrale Wucht des Vorgängers. Aber nach dem bedächtigen Einstieg folgen im Herrenhaus prägnantere Töne, die zusammen eine herrlich düstere Melodie ergeben.
Die englische Sprachausgabe ist im Original zwar schauspielerisch überzeugend, aber mit teilweise hanebüchenen deutschen Texten untertitelt. Peinliche Rechtschreib- und Logikfehler sowie plumpe Beschreibungen sorgen unfreiwillig auch für literarischen Horror. Wenn es schon keine deutschen Sprecher gibt, hätte man wenigstens etwas sorgfältiger übersetzen können. So sind Eispickel „scharf“, in Kisten verbirgt sich „Essen“ und ein Ring wird „geschmidet“.