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Resident Evil: Revelations 2 (Action-Adventure) – Mehr Horror, weniger Action?

Nach dem bescheidenen Auftritt von Resident Evil 6 hat Capcom viel Wiedergutmachung zu leisten. Hat Revelations 2 das Zeug dazu, den alten Survival-Horror neu zu beleben und die zuletzt abgeschreckten Fans zurückzugewinnen? Oder wird der Gruselfaktor wieder mit zu viel Action und Koop-Elementen über den Haufen geschossen? Wir haben uns durch die erste von fünf Episoden gekämpft und auch den Raubzugmodus unter die Lupe genommen…

© Capcom / Capcom

Arcadespaß bei Raubzügen

Weniger glücklich bin ich über das Perk-System, das man der Kampagne übergestülpt hat. Dass man im Spiel Waffenteile findet, mit denen man an Werkbänken die Wummen mit Verbesserungen wie höherer Magazinkapazität, schnellerem Nachladen und mehr Durchschlagkraft pimpen kann, ist völlig okay. Aber das Sammeln von Edelsteinen, die später zum Freischalten von Fertigkeiten wie einer besseren Begleiter-KI, erhöhten Heilungsfähigkeiten oder erweiterten Angriffs-Mechaniken investiert werden, halte ich für völlig deplatziert. Warum? Weil sie der Kampagne zusammen mit versteckten Medaillen & Co für meinen Geschmack einen zu starken Arcade-Touch verpassen.

Denn dafür ist eigentlich der Raubzugmodus da, der schon im Vorgänger für spaßige Runden gesorgt hat und hier noch weiter ausgebaut wurde. So säubert man entweder alleine oder als Zweier-Team im Koop die Level, stellt sich immer neuen Gegnerwellen und sammelt Zugangsschlüssel für neue Bereiche sowie Waffen-Platten für die Jukebox,

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Der Raid-Modus ist noch stärker auf Action getrimmt. © 4P/Screenshot

mit denen man sein Arsenal erweitern kann. Cool: In den Abschnitten trifft man neben Standard-Infizierten nicht nur auf fette Zwischenbosse, sondern z.B. auch Feinde, die von einem Schutzschild umgeben sind oder bei ihrem Ableben explodieren und so andere Fieslinge mit in den Tod reißen – oder aber den Spieler.

Zwischendurch macht der Modus vor allem mit einem weiteren Mitspieler immer wieder Spaß. Doch eine Sache stößt mir sauer auf: Neben der Tatsache, dass die Koop-Option auch in diesem Modus am PC fehlt, reicht der Munitionsvorrat oft nicht aus, um ein Level erfolgreich im ersten Durchlauf abzuschließen. Und das ist besonders deshalb ärgerlich, weil sich Capcom nach dem Verbrauch aller Leben weitere „Wiederbelebungen“ in Form von Mikrotransaktionen bezahlen lässt. So kommt beim Raubzug im Ansatz eine Spielhallen-Mentalität durch, die ich hier genauso wenig sehen will wie in jedem anderen Spiel abseits der Free-to-play-Pfade.