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Red Johnson’s Chronicles (Adventure) – Red Johnson’s Chronicles

Die Franzosen von Lexis Numérique haben einige interessante Adventures entwickelt: Der interaktive Krimi „In Memoriam“  konnte zwar nicht in allen Bereichen begeistern, aber überzeugte mit seiner Idee, die Online-Recherche einzubinden. Auch „Metropolis Crimes“ für den DS hatte gute Ansätze, aber erst das ebenso intensive wie innovative „Experience 112“ sorgte für richtig gute Unterhaltung. Jetzt gibt es ein exklusives Rätselabenteuer für das PlayStation Network, das an L.A. Noire erinnert. Was verbirgt sich hinter satten 1,5 Gigabyte für knapp zehn Euro?

© Lexis Numérique / Lexis Numérique

Fazit

Weht hier etwa ein Hauch von L.A. Noire für knapp zehn Euro? Ab und zu. Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass dieses Adventure mehr als ein eleganter Grafikblender ist, denn das ähnliche „Metropolis Crimes“ aus gleichem Hause konnte nicht begeistern. Aber die Franzosen demonstrieren nach „Experience 112“ mal wieder ein Händchen für originelle und abwechslungsreiche Rätselabenteuer: Man muss sich seine Antworten in den Gesprächen mit verschrobenen Charakteren gut überlegen, muss Intuition beweisen und vor allem die Recherche an den detaillierten 3D-Objekten mit all den versteckten Hinweisen weckt die Stöberinstinkte. Sowohl die sporadischen Reaktionstests als auch das direkte Bewertungssystem sorgen zudem dafür, dass man sich auf jede Situation konzentriert –  egal ob Suche, Dialog oder Puzzle. Allerdings nerven einige Charaktere, der Held wirkt aufgesetzt cool, wird dazu schrecklich gesprochen und ein großer Schwachpunkt ist die vorhersehbare, leider kaum entfaltete Story. Trotz stilvoll inszenierter Ermittlungen versprüht sie den oberflächlichen Charme eines Wimmelbild-Krimis. Trotzdem kommt über sechs Stunden kaum Langeweile während der Ermittlungen auf, zumal man im Gegensatz zu vielen gewöhnlichen Adventures auch relativ frei knobeln darf.

Wertung

PS3
PS3

Abwechslungsreiche Rätsel, Film noir-Atmosphäre, nicht-lineare Struktur – leider fehlt eine Story und manche Charaktere nerven.