[GUI_PLAYER(ID=69368,width=,text=Der Trailer stimmt auf das Adventure in Metropolis ein.,align=right)]Ein Schuss in der Nacht, ein Toter im Kanal und eine korrupte Polizei – das ist in der fiktiven Stadt Metropolis nichts Neues, die mit ihren düsteren Gassen, verschrobenen Charakteren und einigen Schwarzweiß-Szenen einen Hauch von Film noir versprüht. Und weil die Zahl der Verbrechen steigt, boomt auch das Geschäft für außerstaatliche Ermittlungen. In der Rolle des Privatdetektivs Red soll man einen dieser vielen Mordfälle aufklären. Der Bursche trägt rotes Haar, klopft (manchmal etwas zu aufgesetzte) coole Sprüche und lässt auch mal den Haudegen raushängen, wenn es handfest zur Sache geht. Wo ist der Fingerabdruck? Im Büro analysiert man Gegenstände.
Ja, richtig gehört: Dieses Abenteuer verbindet klassische Point&Click-Tugenden wie das beschauliche Sammeln und Analysieren von Hinweisen mit Spannung in Echtzeit, denn es kann immer mal zu Überfällen oder unverhofften Ereignissen kommen, die eine eher solide als besonders packende Krimistory würzen. Diese werden in mehrstufigen Reaktionstests inszeniert – dann muss Red rechtzeitig einen Knopf oder den Analogstick drücken, um z.B. einem Schlag auszuweichen oder selbst zuzuschlagen. Das bringt etwas Schwung in die statischen Ermittlungen, denn man bewegt sich nicht aktiv durch die Stadt, sondern klickt sich von Schauplatz zu Schauplatz.
Ein Haudegen ermittelt
Wer Adventures kennt und vielleicht auch das ähnliche Metropolis Crime auf dem DS gespielt hat, wird in vielen Situationen wie diesen ein Déjà-vu erleben. Allerdings haben die Entwickler dazu gelernt und gehen erfrischend offene Wege, anstatt einen linear von einem zum nächsten Rätsel zuschicken: Man kann sich den nächsten Ermittlungsort auf der Stadtkarte aussuchen. Das Schöne an den Rätseln ist aber auch die Abwechslung sowie der fließende Wechsel von Recherche, Gesprächen, Aktionen und Knobelei – es kommt quasi nie Langeweile auf, weil es immer etwas anderes zu tun oder Neues zu sehen gibt. Es gibt nicht nur klassische Puzzles und Logikspiele, in denen man z.B. einen Alarm ausschalten, Verbindungen für Stromkreise herstellen oder durcheinander gewürfelte Mosaiksteine passend verschieben muss. Manchmal gilt es auch, Informationsfetzen zu kombinieren: Die Notiz auf einer Streichholzschachtel weist auf eine Frau hin, deren Telefonnummer in einem chaotischen Notizbuch voller Kontakte verborgen ist. Und auch eine gute Erinnerungsgabe ist gefragt, wenn man ähnlich wie in Nine Hours in mal recht simplen, aber auch einigen knackigeren Tests über das Vergangene rekapitulieren muss.
Red Johnson’s Chronicles (Adventure) – Red Johnson’s Chronicles
Die Franzosen von Lexis Numérique haben einige interessante Adventures entwickelt: Der interaktive Krimi „In Memoriam“ konnte zwar nicht in allen Bereichen begeistern, aber überzeugte mit seiner Idee, die Online-Recherche einzubinden. Auch „Metropolis Crimes“ für den DS hatte gute Ansätze, aber erst das ebenso intensive wie innovative „Experience 112“ sorgte für richtig gute Unterhaltung. Jetzt gibt es ein exklusives Rätselabenteuer für das PlayStation Network, das an L.A. Noire erinnert. Was verbirgt sich hinter satten 1,5 Gigabyte für knapp zehn Euro?

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