Es ruckelt. Es ruckelt manchmal so stark, dass es nur noch nervt. Und das ist das erste Mal, dass ich einen Test überhaupt so einleite. Denn ich gehöre eigentlich zu der toleranten Fraktion, die über kleinere Bildratenprobleme hinwegsehen kann. Aber Red Goddess ist in dieser Form eine Frechheit: Die Entwickler haben die Unreal Engine auf der PlayStation 4 so schlecht im Griff, dass es selbst beim normalen Rennen zu einer regelrechten Diashow kommen kann. Wie toll sich solche Einbrüche erst anfühlen, wenn man über einen Abgrund springt, kann man sich denken.
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Man erkundet eine kunterbunte Welt, die das Innere der Hauptfigur darstellt. © 4P/Screenshot
Solides Spieldesign ohne Höhepunkte
Man kriecht, springt, kämpft, betätigt Schalter, weicht Fallen aus, sammelt Edelsteine: Im Ansatz bietet das Spiel zwar ein solides Design, das mich Stück für
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Man kämpft und springt, gewinnt neue Fähigkeiten und beseitigt damit Hindernisse. © 4P/Screenshot
Mich kann allerdings weder das Artdesign noch die Story packen. Ersteres ist auf den ersten Blick durchaus farbenfroh und hat seine Momente, die Kreaturen sind allerdings nur schwach gezeichnet und stellenweise wirkt es zu grell und kantig im Vordergrund, dafür im Hintergrund nahezu leblos – den zauberhaften Charme eines Rayman oder die rätselhaften Reize eines Outland, das sich stilistisch eher beschränkte und genau damit markant war, kann ich hier in diesen üppigen, aber ohne klare Linie designten Kulissen nicht entdecken. Man fühlt sich mal wie in einem schrillen Gemälde, mal wie in einer öden 2D-Landschaft. Die sehr kleine Hauptfigur ist zudem genauso steif animiert wie die zombiesken
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Der Gestaltwechsel sorgt auch für andere Aktionen: Wenn die Heldin zu „Rage“ wechselt, kann sie kräftig austeilen. © 4P/Screenshot
Und die Geschichte? Schon wieder Amnesie. Und das in einer undefinierbaren Gedankenwelt, in der Namen wie Odin und Geister, Schamanen und Kinder, Monster und Ratgeber auftauchen – auch hier entsteht eher das Gefühl von Mischmasch als Regie. Also startet die Heldin namens „Divine“ ohne Erinnerungen an ihre scheinbar göttliche Vergangenheit eine Reise in ihre eigene Seele, in der sich Ängstliches und Aggressives tummelt. Das Drehbuch ist mit dieser Reise ins Ich durchaus ambitioniert, der charismatische englische Sprecher zudem sehr gut gewählt, aber schon im Einstieg nerven die dauernden Verzögerungen durch seine Ansagen oder Dialoge mit Bewohnern. Letztere werden schnöde in Textboxen abgespult und ich habe mich verdächtig früh dabei ertappt, wie ich sie nur noch wegklicken wollte – die Dörfer langweilen zudem mit überflüssigen Quests, die mich von A nach B scheuchen, damit bei C ein Geheimgang frei wird. Interessanter ist da schon die Vielfalt der Wildnis, die zumindest ein breites Spektrum an Landschaften von Wäldern über Höhlen bis hin zu Gebirgen abbildet.