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Railroad Tycoon 3 (Taktik & Strategie) – Railroad Tycoon 3

Das Team von PopTop verlässt das diktatorische Tropico und sattelt auf die gute alte Schiene um: In Railroad Tycoon 3 könnt ihr in die Eisenbahnhistorie von ihren Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute eingreifen. Dabei dürft ihr z.B. allein den Streckenverlauf berühmter Züge wie des Orientexpresses bestimmen. Weshalb die leicht zugängliche 3D-Wirtschaftssimulation einen Award verdient hat, klärt der Test!

© PopTop / Take 2

Schreibt Eisenbahngeschichte!

Als Kind konnte man noch problemlos Esstisch und Fernseher mit der familieneigenen Modelleisenbahn von Märklin verbinden und dabei selbst die elterliche Wohnzimmercouch überwinden.

Anflug auf das tansanische Bergland


Eine ganz andere Sache ist es aber, auf dem Weg von Salt Lake City zur kalifornischen Küste eben mal die 4000 Meter hohen Rocky Mountains zu meistern, auf deren virtuellen Steigungen die historischen Dampfrösser ganz schön ins Schnauben kommen. Dieses und andere 3D-Schienenabenteuer könnt ihr in Railroad Tycoon 3 nacherleben, dem neuesten Teil des virtuellen Eisenbahnklassikers. Fast wie von selbst kontrolliert ihr dabei auch die Ströme der Güter und Passagiere, die Geld in eure Kassen spülen.

Ein Jahrhundertwerk

Die motivierende Wirtschaftssimulation zeigt, dass ein derartiges Mammutprojekt fast ebenso flott von der Hand geht, wie in den Kindertagen das Aufbauen der Modellbahn. Alle fangen einmal klein an und so gründet ihr auch in den historischen Szenarien nach dem einführenden Tutorial eine winzige Bahngesellschaft. Schnell ein paar Anleihen an den Mann gebracht, verlegt ihr einfach per Maus die ersten paar Gleise eurer Riesenstrecke. Von nun an müsst ihr immer an diesem Schienenstrang anbauen, was in der flachen Ebene noch recht preiswert ist. Sobald die ersten Hügel kommen, wird es aber richtig teuer, da dann atemberaubende Brücken fällig sind, die um 1850 noch aus Holz bestanden. Wird es richtig steil, müsst ihr einen Tunnel bauen, der dann gleich Millionen von Dollar verschlingt – aber nur auf diese Weise verbindet ihr die entferntesten Orte.

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Bismarck und die Bahn

Nicht nur der Wilde Westen der USA steht eurem Erschließungsdrang offen, auch das alte Europa, die Pampa Argentiniens oder das kaiserliche Nippon. Sogar die Kolonien in Afrika und Australien könnt ihr für die Stahlrösser befahrbar machen. Schließlich gibt es unter den 16 Szenarien noch ganz moderne, wie die Niederlande nach der großen Flut oder ein fiktives Kalifornien auf der Insel. Das Deutsche Reich unter Bismarck ist natürlich auch mit von der Partie, was vor allem Eisenbahnfreunde hierzulande begrüßen dürften. Als Eiserner Kanzler könnt ihr die schneebedeckten Pässe der Alpen überwinden oder einen deutschen Kleinstaat zur führenden Bahnnation machen. Jede der vom Schwierigkeitsgrad her einstellbaren Missionen ist auch für ein erneutes Spielchen gut, da die wichtigen Rohstoffe zu Beginn zufällig verteilt werden.

Waren für die Städte

Damit ihr euch Großbauten wie einen ellenlangen Bahndamm überhaupt leisten könnt, müsst ihr ordentlich Profit einfahren. Auf einer eingefärbten Übersichtskarte könnt ihr sogleich sehen, wo was gebraucht bzw. hergestellt wird. Alles bis auf Passagiere, Post und Soldaten unterliegt regelrechten Warenkreisläufen, bei denen etwa Holz vom Wald zum Möbelhersteller transportiert wird und die fertige Schrankwand in die nächste Stadt zum Kunden.

Im Kampagnen-Menü sucht ihr euch die Szenarien aus.

Den Transport übernimmt dabei natürlich eure Eisenbahn! Damit ihr von 35 vorhandenen Gütern immer das Richtige an den passenden Ort mit der geeigneten Lok transportiert, müsst ihr eure kleinen grauen Zellen ganz schön anstrengen. Immerhin werden die Waggons automatisch beladen, wobei ihr Vorgaben für jeden Zug machen könnt.