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RACE: The WTCC Game (Rennspiel) – RACE: The WTCC Game

Realistische Rennsimulationen am PC wurden in den letzten Jahren hauptsächlich mit einem Namen verbunden: SimBin. Die schwedischen Entwickler sorgten mit Titeln wie der GTR-Serie sowie GT Legends für Aufsehen. Jetzt haben die Jungs das Team gewechselt und schicken für Eidos Race auf die Piste, das sich der WTCC-Serie widmet. Kann SimBin noch eine Schippe nachlegen oder legt man einen enttäuschenden Fehlstart hin?

© SimBin / Eidos

Ohne Quali auf die Pole?

Konfus ist zudem die Regelung nach der Qualifikation: Vor dem Rennwochenende dürft ihr festlegen, an welchen Sessions, angefangen beim freien Training bis hin zum Rennen, ihr gerne teilnehmen wollt. Beschließt ihr nach der ersten (misslungenen) Qualifying-Runde die Session abzubrechen und direkt zum Rennen zu gehen, findet ihr euch seltsamerweise auf der Pole Position wieder. Wie das? Weil kein anderer Fahrer vor eurem Abbruch eine Zeit fahren konnte. Und selbst wenn schon andere Piloten Rundenzeiten vor eurem Fortschreiten vorgelegt hätten, würdet ihr euch schlimmstenfalls

Mit nur 5 Gängen und dem Heckantrieb bildet der BMW eine Ausnahme im WTCC-Fuhrpark.

maximal hinter diesen in der Startaufstellung einordnen müssen. Wirklich schade, dass es SimBin nicht geschafft hat, das Qualifying auch nach einer Aufgabe zu simulieren. Denn wer nur eine schlechte oder sogar überhaupt keine Rundenzeit vorlegt, gehört auf den letzten Platz in der Aufstellung und nicht auf die Pole Position!

Tolle Modelle, sterile Kulissen

Nicht nur bezüglich der Fahrphysik, auch in Sachen Präsentation merkt man Race die Verwandtschaft zu GTR an: Die Fahrzeugmodelle sehen durchweg hervorragend aus und bieten neben den gelungenen Cockpit-Perspektiven auch detaillierte Karosserien in der Außenansicht, an denen ihr Details wie originalgetreue Schriftzüge oder die Bremsscheiben problemlos erkennen könnt. Ein toller, wenn auch etwas plötzlich aufpoppender Effekt ist zudem der Schmutz, der sich zunehmend auf eurer Windschutzscheibe breit macht sowie die sehenswerten, dynamisch reagierenden Regentropfen. Erst ein Druck auf den Scheibenwischer-Knopf sorgt hier wieder für den vollkommen klaren Durchblick. Doch so schön die Fahrzeugmodelle auch gelungen sind, so steril und abwechslungsarm präsentieren sich die zehn Kurse, die seit GTR kaum grafische Fortschritte gemacht haben. Noch immer hocken bis auf die Polygon-Streckenposten leblose Pappkameraden auf den Tribünen, die nicht mal Fahnen schwenken. Noch immer zieren zweidimensionale Bitmap-Bäume den Streckenrand, die heutzutage einfach überholt sind. Abgesehen von den Rennwagen und ihren spannenden Positionskämpfen  ist wenig los und so sucht ihr Objekte wie Hubschrauber oder Vögel am Himmel, die den Kulissen etwas von ihrer Sterilität nehmen würden, leider vergebens. Auch beim Sound haben wir schon Besseres gehört. Zwar klingt Race mit seinen leicht synthetisch anmutenden Motoren nicht schlecht, doch vermisst man genau diese aggressiven, kernigen Motorensounds sowie das kraftvolle Knacken des Getriebes, die GTR 2 so ausgezeichnet haben. Außerdem ertönt der Boxenfunk nur in englischer Sprache aus dem Lautsprecher und in den teilweise verschachtelten Menüs finden sich einige unschöne Überlappungen in der Navigation.