Online-Power
Was alleine schon einen Höllenspaß macht, muss mit mehreren Spielern erst recht ein Knaller sein. Okay, die Rennen im Splitscreen und zwei Fahrern sind noch nicht die große Erfüllung, aber wenn ihr via System Link oder Xbox Live mit bis zu acht Piloten Gas gebt, gibt es kein Halten mehr. Egal, ob Straßenrennen, Ausscheidungswettbewerbe oder Team-Rasereien wie „Katz und Maus“: Es macht einfach nur tierisch Spaß, sich mit anderen Spielern zu messen, wenn ihr vollkommen lagfrei über die Pisten donnert und um den Sieg kämpft. Das könnt ihr sowohl in einfachen Spaß-Rennen als auch in gewerteten Matches, in denen ihr sogar ganze Meisterschaften untereinander ausfahren könnt. Obwohl im Mehrspielerbereich einiges geboten wird, habe ich doch den einen oder anderen Modus aus PGR 3 vermisst – so z.B. das Kämpfen im Team um die besten Sektorenzeiten. Auch der Streckeneditor des Vorgängers ist der Schere zum Opfer gefallen, obwohl diese Spielerei keinen zu großen Verlust darstellt.
Insgesamt bekommt ihr auch hier einen exzellenten Mehrspielermodus, der in Zukunft aber gerne noch durch neue Features erweitert werden darf, so wie es auch bei PGR 3 der Fall war.
Mehr Vorsprung durch mehr Technik?
Sieht man sich die Kulissen und Fahrzeuge aus PGR 4 an, wird man auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zum Vorgänger erkennen. Ein Beweis dafür, wie viel Bizarre Creations schon beim Launchtitel aus der Konsole rausgeholt hat. So könnt ihr auch hier wunderschöne, detaillierte Kulissen genießen, deren hohe Weitsicht nur ab und zu von vereinzelten Pop-Ups gestört wird. Vor allem die Wettereffekte – allen voran das düstere Gewitter – sorgen dafür, dass die Fahrten durch die Häuserschluchten mit spiegelnden Asphaltoberflächen einiges hermachen. Trotz dieser Effektorgie und der generell recht hohen Geschwindigkeit kommt das Geschehen nie ins Stottern. Die lizenzierten Fahrzeug- und Motorradmodelle stehen den aufwändig modellierten Kursen in nichts nach und glänzen ebenfalls mit vielen Details, tollen Spiegelungen und Cockpitansichten zum Verlieben, in denen ihr euch frei umsehen könnt. Neu hinzugekommen ist eine Motorhaubenansicht, aber mal ehrlich: Wer will bei diesen herrlichen Cockpit-Nachbildungen noch in einer anderen Perspektive fahren? Besitzer älterer Fernseher müssen jedoch aufpassen: PGR 4 läuft lediglich unter 60Hz. Macht euer Flimmerkasten das nicht mit, bleibt der Bildschirm dunkel.
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Das dynamische Wettersystem sorgt dafür, dass ihr während der Rennen immer wieder Überraschungen erlebt. |
Generell empfiehlt sich der Einsatz eines HDTVs, denn wie bei so vielen Xbox 360-Titeln ist auch dieser für HD optimiert, so dass ihr auf Standardgeräten Probleme habt, manche Schriften zu entziffern.
Das dröhnt!
Im Audiobereich haben die Entwickler mächtig nachgelegt: Neben dem Soundtrack, der von Klassik bis Hip Hop alle möglichen Stilrichtungen abdeckt und sogar mit exklusivem Material der Band Prodigy aufwarten kann, begeistern vor allem die überarbeiteten Motorengeräusche, die im vierten Teil wesentlich knackiger rüberkommen. Wer einmal den Motor eines Ferraris oder Lamborghinis in PGR 4 aufheulen hört, der weiß, was ich meine. Die kernige Soundkulisse ist dann auch der Grund, weshalb selbst Cockpit-Anhänger mal kurz auf eine der Außenansichten umschalten sollten, denn hier kommen die Motorenmelodien erst richtig zur Geltung. Bei all dem technischen Feintuning wurde ein Kritikpunkt jedoch nicht ausgebessert: Die Ladezeiten sind immer immer noch eine ganze Spur zu lang und vor allem dann ärgerlich, wenn ihr mit eurem aktuellen Wagen einfach nicht weiter kommt und auf ein anderes Gefährt umsteigen wollt. Dann heißt es erstmal warten… Selbst wenn ihr bei einem aussichtslosen Verlauf das Rennen neu starten wollt, müsst ihr eine Weile auf den Ladebildschirm starren. Angesichts des großen Racing-Vergnügens, das euch danach erwartet, kann man diese Wartezeit aber in Kauf nehmen.