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Prince of Persia: Die vergessene Zeit (Action-Adventure) – Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Historisch angehauchte Abenteuerfilme laufen gerade im Kino: Neben Robin Hood buhlt auch der Prinz aus Persien um Zuschauer. Der akrobatische Held, der 1989 geboren wurde, hat es also auf die große Leinwand geschafft. Parallel dazu kämpft er sich auf den kleinen Bildschirmen wie in alten Zeiten durch Labyrinthe und Feinde. Obwohl Ubisoft sowohl auf PS3 und 360 als auch Wii in dieselbe Zeit entführt, unterscheiden sich die Erlebnisse deutlich.

© Ubisoft Montreal / Ubisoft

Kein Filmspiel, kein Einheitsbrei?

Was erwartet den Prinzen in seinem Abenteuer? Auf PS3 und 360 kämpft er mit seinem Bruder Malik gegen das Unheil.

Es gibt zwei gute Vorzeichen: Erstens ist das kein Filmspiel wie kürzlich Iron Man 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=251913′)“>

. Jerry Bruckheimer (Fluch der Karibik) produzierte seinen Streifen für das Kino auf Grundlage von Prince of Persia: The Sands of Time <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4388′)“>
. Er engagierte zwar den Prinzenschöpfer Jordan Mechner für das Drehbuch, aber das hat inhaltlich nichts mit den aktuellen Spielen zu tun. Zweitens hat Ubisoft nicht einfach ein identisches Abenteuer für alle Plattformen entwickeln, sondern das Studio in Québec unabhängig von Montréal für Wii arbeiten lassen. Heraus kommen zwei unterschiedliche, auf die jeweilige Plattform zugeschnittene Spiele.

Während der akrobatische Held auf Xbox 360 und PS3 schon Ende 2008 in Begleitung seiner Personenschützerin Elika ebenso bildprächtig wie spannungsarm debütierte, feiert er auf Wii seine eigenständige Premiere. Und das ist gut so für Nunchukfreunde, denn das Abenteuer macht dort eine deutlich bessere Figur als auf Sonys oder Microsofts Konsole. Und das, obwohl mehr technische Power und vor allem Entwicklungserfahrung hinter den großen Konsolen stecken – Stichwort: Assassin’s Creed II <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=251543′)“>
. Aber praktisch nutzt nur ein Team die Technik, das Leveldesign und die Steuerungsmöglichkeiten kreativ aus: Ubisoft Québec.

Sieben vergessene Jahre

Auf Wii ist der Prinz mit der kleine Fee Zarah unterwegs, die ihm hilfreich zur Seite plappert.

Zunächst starten beide mit identischen Voraussetzungen: Das Spiel entführt jeweils in die Zeit zwischen Sands of Time (Wertung: 89%) und Warrior Within (Wertung: 85%). Es geht also um die sieben „vergessenen“ Jahre dieser Periode. Aber schon hier trennen sich die Wege in der Geschichte: Während auf Xbox 360 und PS3 das Verhältnis zwischen dem jungen Prinzen und seinem älteren Bruder Malik thematisiert wird, der aus Versehen eine uralte Armee und damit das Böse in seinem Palast weckt, geht es auf Wii zunächst um die Beziehung zwischen dem Prinzen und einer kleinen Fee, die ihm Unsterblichkeit verleiht und daraufhin begleitet.

Die Brudergeschichte ist durchdachter und auf ein älteres Publikum zugeschnitten, während der Einstieg mit der umher flitzenden und ständig Hinweise plappernden Djinn eher nach kindgerechtem Walt Disney riecht – zumal der naive Prinz hier wie in einem Märchen auf der Suche nach einer Frau und einem Königreich ist; selbst Statuen werden geknutscht. Aber obwohl die Story auf PS3 und Xbox 360 düsterer daher kommt und sich auf einen dramatischen familiären Konflikt zuspitzt, reizt sie auch auf Nintendos Konsole die Neugier: Was hat es z.B. mit der entstellten Kreatur auf sich, die man ständig verfolgt? Ist sie überhaupt böse?

Unterm Strich ist die Story rund um den Bruder zwar interessanter, aber keine der Geschichten kann erzählerisch wirklich begeistern – großes Kino sollte man nicht erwarten. Viel wichtiger in einem Action-Adventure ist das Trio aus Kulisse, Leveldesign und Spielmechanik. Und obwohl beide Prinzen eigentlich nur verdammt viel klettern und kämpfen, etwas erkunden und rätseln, gibt es wesentliche Unterschiede. Das Offensichtliche ist auch zugleich das Überraschende: Auf PS3 und Xbox 360 entlockt einem die Kulisse nach den ersten Spielminuten ein „Das ist alles?“, während man auf Wii schon frühzeitig grinst: „Hey, das sieht ja richtig gut aus!“