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Predator: Hunting Grounds (Shooter) – Jäger und Gejagte

Wenn‘s ums Jagen geht, dann macht ihm hier niemand was vor: dem Predator. Bzw. natürlich seiner gesamten Spezies, den Yautja. Denn die hängen ja nicht nur gehäutete Menschen zum Trocknen auf, sondern züchten sogar kleine Alien-Kolonien, um die Biester anschließend zu erlegen – da wirkt es doch geradezu lächerlich, dass in Sonys hochoffiziellem Online-Shooter lediglich vier Soldaten gegen einen Predator antreten! So scheint es jedenfalls. Im Test haben wir dann aber interessante Erfahrungen gemacht. Wenn auch nicht nur gute.

© IllFonic / Sony

Dass der Schlamm auf Aufklärern länger hält als auf den anderen Klassen ist in Verbindung mit einem Vorteil für noch schnelleres „Einsalben“ und eine noch längere Haltbarkeit des Drecks natürlich ausgesprochen praktisch. Andere dieser Eigenschaften können eine größere Gesundheitsleiste, schnelleres Laufen sowie mehr Schaden sein, den man mit Treffern am Predator anrichtet. Auf ähnliche Weise nimmt man zudem Rauchgranaten, Munitionspakete oder andere Hilfsmittel mit in den Einsatz.

Man muss die entsprechenden Gegenstände nur erst mal freischalten, was einige Stunden dauert und grundsätzlich durchaus motivierend ist, sich gleichzeitig aber nach unnötiger Gängelei anfühlt, da man nicht von Beginn an so spielen darf, wie man es möchte und vielleicht sogar am besten kann. Zumal manche, teils spät freischaltbare Vorteile und Gadgets fast nutzlos sind. Das Erspielen von Zielfernrohren und größeren Magazinen für verschiedene Waffen dauert außerdem viel zu lange, weil es unabhängig vom allgemeinen Fortschritt ist, den man für die Vorteile und Ausrüstungsgegenstände benötigt und auch bedeutend zäher vonstatten geht. Man levelt ja jede Waffe einzeln, indem man Treffer mit ihr landet. Wer lange ein Sturmgewehr benutzt, fängt daher mit einem Scharfschützengewehr z.B. auch nach Dutzenden Stunden noch mal bei Null an.

Künstliche „Intelligenz“

Umso bedauerlicher ist es, dass die Einsätze ganz anders als das langwierige Freischalten furchtbar schnell vorbeigehen – nicht nur, weil sie ohnehin auf maximal 15 Minuten beschränkt sind, sondern vor allem deshalb, weil sie zum größten Teil aus dem rasanten Ablaufen der nur wenige hundert Meter auseinanderliegenden Missionsziele bestehen. Dort klickt man markierte Punkte an, sammelt Munition oder Erfahrungspunkte und zieht auch schon weiter. Dass man einige Stellungen gegen anrückende KI-Gegner verteidigen muss, hat im Grunde nur einen Zweck: Es gibt dem Predator eine Möglichkeit, die Ablenkung für einen eigenen Angriff zu nutzen. Die vom Spiel gesteuerten Pfosten steuern währenddessen wie Jo-Jos geradewegs aufs Ziel zu, kennen Deckung nur vom Hörensagen, richten kaum Schaden an, übersehen Soldaten in unmittelbarer Nähe und werden zu allem Überfluss direkt neben Spielern in die Welt gepflanzt. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt eine derart desolate KI erlebt habe!

Vom Jäger zum Gejagten

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Auf der normalen PS4 kommt starkes Kantenflimmern zu der ohnehin niedrigen Auflösung und unsteten Bildrate hinzu. (PS4) © 4P/Screenshot

Nun sind diese Gegner nur ablenkendes Beiwerk, während die eigentliche Gefahr von der namensgebenden Figur ausgeht. Bzw… so ist es eben vorgesehen. Tatsächlich spürt man diese Bedrohung aber kaum. Selbstverständlich beherrschen Einige den Predator so gut, dass sie schon mal ein ganzes Team ausschalten. Im Großen und Ganzen sind die Menschen dem außerirdischen „Besucher“ allerdings weit überlegen – was verschiedene Gründe hat, sich im Kern aber darum dreht, dass man den Predator nicht effektiv als versteckten Jäger spielen kann, der seine Beute beobachtet, sich langsam an sie heran tastet und irgendwann überraschend zuschlägt.

So cool es etwa ist, das Biest in den Bäumen zu hören, so absurd ist es, dass er dadurch von jedem halbwegs erfahrenen Spieler umgehend entdeckt wird. Er macht diese Geräusche mit eingeschalteter optischer Tarnung ja automatisch und trampelt beim Laufen noch dazu so lautstark, dass ihn auch das sofort verrät. Seine Tarnung ist ohnehin viel leichter auszumachen als im Film und man kann ihn selbst im getarnten Zustand für das gesamte Team markieren, obwohl ein kontextsensitiver Ping dem restlichen Spiel übrigens schmerzlich fehlt.

  1. 4P|Benjamin hat geschrieben: 06.05.2020 19:15
    step2ice hat geschrieben: 06.05.2020 18:34Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Ja, OK, du erwartest da vermutlich ein dezent anderes Spiel. :) Ich finde es schon gut, dass in einem PvP-Titel nicht allzu viel Zeit mit der Präsentation verschwendet wird. Daher vermutlich die für dich unerwartete Gewichtung.
    kagrra83 hat geschrieben: 04.05.2020 23:39Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht. :)
    Schnell nachholen,....diese gut, die ganzen drei Alben gg

  2. step2ice hat geschrieben: 06.05.2020 18:34Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Ja, OK, du erwartest da vermutlich ein dezent anderes Spiel. :) Ich finde es schon gut, dass in einem PvP-Titel nicht allzu viel Zeit mit der Präsentation verschwendet wird. Daher vermutlich die für dich unerwartete Gewichtung.
    kagrra83 hat geschrieben: 04.05.2020 23:39Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht. :)

  3. 4P|Benjamin hat geschrieben: 01.05.2020 16:29 Aber genau das steht doch im Text. Also, echt ma. ;) Für mich hätten es auch nicht mal die Leute aus dem Film sein müssen - den spielt man ja nicht nach -, aber halt irgendwas, das die Charaktere als Teile des Teams sichtbar macht.
    Also ich kanns auch im Haupttext nicht wirklich rauslesen. Da wird lediglich erwähnt, dass die eigene Spielfigur zu wenig sichtbar (auch in interaktion) ist. Ich rede von einer völlig anderen Herangehensweise in der Präsentation.
    Und ja, ich oute mich als Fazit / Pro und Contra - only Leser. Für mich sollten da alle gravierende Punkte stehen.
    Was man als gravierend einordnet mag hier und da natürlich höchst subjektiv sein. Bei einem Spiel das Filmvorlage besitzt und auf Co-op multiplayer steht, kann man , so denke ich, schon erwarten eine durchgehende und entsprechende Präsentation abgeliefert zu bekommen.
    Wie auch immer, der Test trifft es nach meinem Geschmack ansonsten das Spiel in seiner tatsächlichen Form abzubilden.
    Auch wenn die Wertung (leider) eher im Bereich Finger weg statt ab in den Dschungel liegt. Aber das hat ja Illfonic verbockt. :Spuckrechts:

  4. Offtopic:
    Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
    Ist ne Parodie auf die Arnie Filme, was ja zu Predator auch irgendwie passt.
    Unbedingt reinhören ^^

  5. 4P|Benjamin hat geschrieben: 01.05.2020 16:29 Aber genau das steht doch im Text. Also, echt ma. ;) Für mich hätten es auch nicht mal die Leute aus dem Film sein müssen - den spielt man ja nicht nach -, aber halt irgendwas, das die Charaktere als Teile des Teams sichtbar macht.
    Also ich hab jetzt sowohl Überschrift als auch Fazit kurzüberflogen und nix! Schlampige Redaktionsarbeit wenn man mich fragt!

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