Veröffentlicht inTests

Pokémon X & Y (Taktik & Strategie) – Pokémon X & Y

Pokémon feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum außerhalb Japans. Ende September 1998 erschienen Pokémon Rot und Blau von GameFreak in den USA und traten eine regelrechte Pokémania los. Dem Original folgten zahlreiche Teile und Spin-Offs auf vielen Nintendo-Plattformen. Generation sechs, X und Y, erscheinen als erste Ableger der Serie auf dem 3DS. Kann das Spielprinzip auch in der dritten Dimension überzeugen?   

© Nintendo / Nintendo

Blühende Landschaften und finstere Höhlen

Nie war die Welt der Pokémon schöner als bei X/Y.
Nie war die Pokémon-Welt schöner als in X/Y. In manchen Momenten schwenkt die Kamera auf Schulterhöhe. © 4P/Screenshot

Die Reise durch Kalos führt mich durch abwechslungsreiche Landschaften, von Wäldern über karge Felslandschaften, entlang der Küste, durch Sümpfe und in finstere, Zubat-verseuchte Höhlen. Nie war eine Reise durch die Welt der Pokémon schöner. Wind streicht durch das Gras in lichtdurchfluteten Wäldern, es prasselt der Regen in das Wasser der Sümpfe, und Sturm peitscht über Hochebenen: Erstmals wirkt die Kulisse der Serie zeitgemäß. Schönes Detail: Wettereffekte werden auch auf dem Kampf-Interface auf dem unteren Bildschirm sichtbar. Auch die Perspektive macht sich die vollständig dreidimensionale Kulisse zunutze und so wird für manche Panoramen und die Straßenschluchten von Illumina City in die Schulteransicht gewechselt.

Die Kämpfe werden ebenfalls zum ersten Mal ansprechend und in der dritten Dimension inszeniert. Die Monster sind im Cellshading-Stil entworfen und sehen für Serienverhältnisse fantastisch aus. Zudem wurden ihnen spezifische Animationen verliehen, die sie erstmals „wirklich“ zum Leben erwecken und diese Aufgabe nicht der Fantasie des Spielers überlassen, der bislang weitestgehend auf Pixelbrei-Sprites blicken musste. Auch die Effekte der Attacken und Fähigkeiten wurden entsprechend überarbeitet und wirken teils beeindruckend. Pokémon X/Y ist äußerst ansehnlich und kann durchaus mit bisherigen 3DS-Grafikhighlights wie Super Mario 3D Land mithalten, allerdings sorgt diese Pracht gerade mit eingeschaltetem 3D-Effekt manchmal für starke Einbrüche in der Bildrate.

Supertraining und Pokégotchi

Zwar ist PokéMonAmi knuffig anzusehen, die Minispiele sind aber unspektakulär und generisch.
Zwar ist PokéMonAmi knuffig anzusehen, die Minispiele sind aber unspektakulär und generisch. © 4P/Screenshot

Neu ist auch das Supertraining. Hier können die Pokémon in allerlei Minispielen in ihren Grund-Statuswerten fortgebildet werden.  Zudem lassen sich Boxsäcke freischalten, an denen die Monster trainieren, während man auf dem oberen Bildschirm durch die Lande streift. Auf diese Weise lassen sich die Statuswerte einzelner Pokémon gezielt erhöhen, was den einen oder anderen Vorteil im Kampf ermöglicht. Leider wirken die Minispiele, in denen oft ein Ball in ein Netz geschossen werden muss, generisch, repetitiv und aufgesetzt. Das ließ den Spaß am Supertraining meiner Lieblinge schnell schwinden.

Auch PokéMonAmi, eine Art Pokémon-Tamagotchi, in dem die kleinen Racker gepäppelt, gekrault und in Minispielen bespaßt werden können, ist eher überflüssig, auch wenn der Effekt der Fütterung mit Süßgebäck durchaus sinnvoll ist. Die Spiele erhöhen nämlich den Zuneigungsfaktor der Taschenmonster, der einige Entwicklungen bedingt. Trotzdem sind die meisten Minispiele eher belanglos, weshalb ich den Modus schnell links liegen ließ.