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Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX (Rollenspiel) – Sammelorgie statt Dungeon-Spaß

Mit Retterteam DX schickt Nintendo ein Remake von Pokémon Mystery Dungeon: Team Rot und Team Blau ins Gefecht. In dem Ableger wird man in ein Pokémon verwandelt und kämpft sich durch Dungeons, um Taschenmonster aus misslichen Lagen zu retten. Macht dieses altbewährte Konzept im neuen Malbuchstil auf Switch noch Spaß?

© Spike Chunsoft / Nintendo, The Pokémon Company

Sammeln und Verbessern als Anreize

Obgleich sich der Spielablauf stark wiederholt, kaum Abwechslung bietet, relativ leicht ist und nicht immer glücklich inszeniert wurde, entfaltet das Retterteam DX eine seltsam motivierende Eigendynamik in kleinen Dosen bzw. bei kurzen Spielrunden. Neben dem Sammelaspekt der Marke „Schnapp‘ sie dir alle!“ sorgen die Verbesserungen der Pokémon, die neuen Mitstreiter, die sammelbaren Gegenstände und die Steigerung des Retterrangs oft dafür, dass man häufig noch ein Dungeon mehr säbert als geplant. Überraschend ist hingegen der umfangreiche Endgame-Modus mach dem Story-Abschluss, in dem man viele weitere (teils sehr große) Dungeons erforschen und man Pokémon in der Glitzerhöhle am Welsar-Weiher entwickeln kann. Als Belohnungen winken u.a. legendäre Pokémon. Abermals ist der Sammelkram der Hauptanreiz und nicht die Kämpfe.

Vergessene Streichkandidaten

Mehr Mut hätten die Entwickler bei der Reduktion von sich wiederholenden Elementen zeigen können und müssen – und damit sind nicht nur die Musik und die eigentliche Spielschleife gemeint. Der Rotstift hätte umständlichen Menüs und unnötigen Texte gutgetan. So müsste z.B. beim 100. geretteten Pokémon nicht mehr angezeigt werden, dass der Retterorden hochgehalten und das Pokémon durch eine mysteriöse Kraft aus dem Dungeon teleportiert wird. Diese Meldungen über mehrere Textfenster sind einfach unnötig. Ähnlich umständlich ist die Item-Verwaltung (Bank auf dem Pokémonplatz), das ewigen Nachfragen beim Lernen/Verlernen von Attacken und die Zuweisung von neuen Pokémon in die Rettercamps. Zumal am Ende einer Mission auch eine Zusammenfassung ausgereicht hätte, anstatt jedes gerettete Pokémon einzeln durchzugehen. Am Anfang ist es noch nett, später nervt es nur – dabei mochten die Entwickler solch Automatisierungen eigentlich gerne, warum also nicht hier?

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Folgende Pokémon sind im Klüftplateau untergebracht. Die Taschenmonster werden in den Rettercamps in Pixeloptik dargestellt. © 4P/Screenshot

Zwischen den ganzen Rettungseinsätzen treibt man sich auf dem Pokémonplatz herum, kümmert sich um die Verwaltung der Gegenstände, die Anpassung der Fähigkeiten, das Training im Makuhita-Dojo (ist sofort freigeschaltet), betrachtet die Pokémon in Camps oder nimmt Aufgaben am Infobrett bei der Pelipper-Post an, wobei es im Remake einen praktischen Digda-Tunnel zur Schnellreise zwischen Haus/Basis und Infobrett gibt. Ansonsten finden dort Story-bezogene Ereignisse statt.

Eine manuelle Speicherfunktion gibt es nicht. Neben den automatischen Speicherständen kann man im Menü lediglich „Speichern und Verlassen“ drücken. Praktisch ist immerhin eine lange Liste mit Erklärungen der Schlüsselbegriffe und die immer wieder kommende Pokémon-Zeitung, die weitere Aspekte erklärt wie die „Verlinkung“ von Aktionen.

In dem Spiel trifft man auf Pokémon aus den ersten drei Generationen. Mit leicht angepassten Angriffen, Fähigkeiten und Mega-Entwicklungsmöglichkeiten. Über 400 Pokémon sollen laut Nintendo enthalten sein.

  1. Finde das Review sehr schlecht gehalten, unwichtige Kriterien werden als sehr wichtig abgestempelt.
    Ich habe das original gespielt und finde dieses bei weiten nicht so gut wie den Remake.
    Das einzige was mich stört ist das Makuhita Gym, man levelt viel zu schnell und viel zu leicht, aber man muss es ja nicht benutzen, von daher finde ich das die Kritik nicht von all zu großer Relevanz ist.
    Ich finde das Spiel gut, die Musik die einfach etwas aufgebessert worden ist von der Qualität her lässt mich in Nostalgie schwelgen, man hat mehr Möglichkeiten mehr Fähigkeiten und vor allem mehr Spaß die Welt zu erkunden.
    8/10

  2. Swar hat geschrieben: 06.03.2020 11:34 Eins Vorweg ich habe das Original nie gespielt, die Optik gefällt mir schon mal und der Rest klingt auch vielversprechend.
    Die Wertung liest sich schlimmer, als sie ist. Wenn man mit dem Sub-Genre "Mystery Dungeon"* schon mal in Berührung kam, dann weiß man worauf man sich hier einlässt.
    *mögliche Beispiele: Shiren the Wanderer, Chocobo's MD, Omega Labyrinth, Guided Fate Paradox, Final Fantasy Last Mission etc. und selbst das neue Snackworld (auch wenn es vom Gameplay was anderes ist) Sie alle teilen sich das Schicksal der "öden" Dungeonstruktur, was sie aber letztendlich nicht weniger spaßig macht.. sofern man sich mit den Stärken arrangieren kann.

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