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Pokémon Mystery Dungeon: Retterteam DX (Rollenspiel) – Sammelorgie statt Dungeon-Spaß

Mit Retterteam DX schickt Nintendo ein Remake von Pokémon Mystery Dungeon: Team Rot und Team Blau ins Gefecht. In dem Ableger wird man in ein Pokémon verwandelt und kämpft sich durch Dungeons, um Taschenmonster aus misslichen Lagen zu retten. Macht dieses altbewährte Konzept im neuen Malbuchstil auf Switch noch Spaß?

© Spike Chunsoft / Nintendo, The Pokémon Company

Einfach gestrickte Kämpfe

Jedes Pokémon verfügt über vier Attacken und praktischerweise wählt das Spiel automatisch den jeweils sinnvollsten, weil effektivsten Angriff aus, wenn man die Taste A drückt. Man kann mit ZL ein Menü aufrufen und gezielt Aktionen auswählen, z.B. wenn man Statuseffekte (Einfrieren, Kampfbuff etc.) gezielt einplanen möchte – in der Regel ist das jedoch nicht nötig.

Wesentlich komplexer wird das Kampfgeschehen trotz Gegenständen, Talenten und Fähigkeiten nicht. Auch die Dungeons könnten mit Höhenunterschieden, verschiedenen Untergründen etc. mehr Abwechslung zu langen Fluren und rechteckigen Räumen bieten. Immerhin gibt es einige Fallen, deren Auswirkungen meist zu vernachlässigen sind.

Der automatisierte Dungenon-Crawler

Die Fortbewegung kann bei Retterteam DX automatisiert worden, sofern man die automatische Erkundungsfunktion (L) nutzen möchte. Hiermit bewegt sich die Truppe im Eiltempo durch das Dungeon, klappert die Ziele ab, sammelt die verfügbaren Items und geht dann zur Treppe. Bei den Kämpfen wird die automatische Fortbewegung beendet und wenn alles gut läuft, reicht es aus, A zu drücken, um anzugreifen. Danach geht es mit L weiter, bis wieder A gedrückt werden muss. Wichtig: Die automatische Erkundung ist nur eine Option. Ansonsten kann man mit der B-Taste schnell bis zum nächsten Raum flitzen.

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Die Pokémon kommentieren manche Angriffe mit Texten in Sprechblasen. Unten rechts ist der Kampftext zu sehen. © 4P/Screenshot

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich generell selbst beeinflussen, da man zwischen den Hauptmissionen immer wieder Nebenmissionen oder Ausflüge in das Makuhita-Dojo zum Training zur Verbesserung der Fähigkeiten und der Stufe angehen kann – inkl. Turbo-Trainings mit vielen Level-Ups als Alternative zum Grinding. Viele der Automatismen waren in den ursprünglichen Spielen nicht enthalten und lassen sich in den Optionen deaktivieren, z.B. ob einige Pokémon bei nötigen Heilungen oder negativen Statuseffekten nachfragen sollen, ob ein Item eingesetzt werden soll oder nicht.

Das Retterteam wird von einem (jederzeit wechselbaren) Anführer durch das Dungeon geleitet. Alle Mitstreiter folgen ihm wie an einer Perlenschnur, obwohl sie auch manchmal in der Nähe liegende Gegenstände selbstständig mitnehmen. Später können sich in dem Dungeon besiegte Gegner dem Retterteam anschließen – entsprechende Pokémon haben eine bestimmte Chance mitzukommen. Bis auf acht Mitglieder kann die Pokémon-Perlenschnur anwachsen, wobei man aber nur die drei ursprünglichen Mitglieder direkt steuern kann. Im Kampf helfen die „Willigen“ automatisch mit und sofern man die jeweiligen regionalen Retterteam-Camps freigekauft hat, darf man dauerhaft auf die Verstärkung zurückgreifen, wodurch die Pokémon-Auswahl immer größer wird. Idealerweise legt man sich einen großen Pool an verschiedenen Pokémon an, um die Typen-Vorteile zu nutzen und von den unterschiedlichen Talenten zu profitieren.

Einfache Kämpfe vs. motivierende Entwicklung

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Team Übel stellt sich vor … © 4P/Screenshot

Da ein Großteil der Kämpfe sehr simpel gestrickt ist und die meisten Duelle schnell vorbei sind, ist Retterteam DX vergleichsweise einfach, solange man nicht mehrere Gegner gleichzeitig attackiert. Die Komplexität der Kämpfe erfordert solche Automatismen auf gar keinen Fall, aber wenn man XP sammeln möchte, ist das Ganze schon praktisch. Erst nach dem Story-Ende oder beim Item-Mangement tief im tiefsten Dungeon zieht die Herausforderung an, viel mehr gibt das grundlegende Kampfsystem nicht her, wenn man von der Nutzung der effektiven Angriffe absieht. Mit den Talenten (jedes Pokémon kann nur eines haben), den Fähigkeiten oder stellenweise überraschend starken anlegbaren Gegenständen spielt die Reihenfolge der Pokémon-Perlenschnur eine wichtige Rolle, vor allem wenn man durch lange schmale Gänge läuft und auf einmal Gegenverkehr ankommt. Hier hilft z.B. das Talent „Vorpreschen“, das es allen Team-Mitgliedern ermöglicht, in Gängen ein Feld vorzupreschen, um anzugreifen, wenn sie nicht an der Spitze des Teams stehen. Das Kampfverhalten der computergesteuerten Mitstreiter kann ebenfalls mit wenigen Schritten festgelegt werden.





  1. Finde das Review sehr schlecht gehalten, unwichtige Kriterien werden als sehr wichtig abgestempelt.
    Ich habe das original gespielt und finde dieses bei weiten nicht so gut wie den Remake.
    Das einzige was mich stört ist das Makuhita Gym, man levelt viel zu schnell und viel zu leicht, aber man muss es ja nicht benutzen, von daher finde ich das die Kritik nicht von all zu großer Relevanz ist.
    Ich finde das Spiel gut, die Musik die einfach etwas aufgebessert worden ist von der Qualität her lässt mich in Nostalgie schwelgen, man hat mehr Möglichkeiten mehr Fähigkeiten und vor allem mehr Spaß die Welt zu erkunden.
    8/10

  2. Swar hat geschrieben: 06.03.2020 11:34 Eins Vorweg ich habe das Original nie gespielt, die Optik gefällt mir schon mal und der Rest klingt auch vielversprechend.
    Die Wertung liest sich schlimmer, als sie ist. Wenn man mit dem Sub-Genre "Mystery Dungeon"* schon mal in Berührung kam, dann weiß man worauf man sich hier einlässt.
    *mögliche Beispiele: Shiren the Wanderer, Chocobo's MD, Omega Labyrinth, Guided Fate Paradox, Final Fantasy Last Mission etc. und selbst das neue Snackworld (auch wenn es vom Gameplay was anderes ist) Sie alle teilen sich das Schicksal der "öden" Dungeonstruktur, was sie aber letztendlich nicht weniger spaßig macht.. sofern man sich mit den Stärken arrangieren kann.

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