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Pokémon HeartGold (Taktik & Strategie) – Pokémon HeartGold

Versprochen ist versprochen – dieses Jahr werden wir uns zum ersten Mal den Pokémon in ihrer klassischen Form widmen. Allerdings hatten wir bei der Testvergabe ein Problem: Die eine Hälfte der Redaktion ist im Urlaub, die andere ergriff bei der Erwähnung von Pikachu & Co panikartig die Flucht, drohte mit Generalstreik oder verschanzte sich auf der Toilette. So kann die Verantwortung im Sinne des Presserechts monströse Formen annehmen.

© Game Freak / Nintendo

Kinderkram, Sammelwahn?

Das ist das Maskottchen der SoulSilver-Edition. Aber keine Bange…

Nein, ich habe bisher kein Pokémon gespielt. Ich liebe meine DS-Schlachtfelder, aber das ist mir bisher nicht in den Schacht gekommen. Also wird das ein Test aus der Perspektive eines Einsteigers – und zwar eines skeptischen. Schon mein erster Blick auf die Verpackung mit dem silbernen Drachen wird von düsteren Gedanken begleitet: Oh nein, dieser Kinderkram! Das ist doch nichts als überteuerter Sammelwahn! Werde ich da als Taktiker mit einem Faible für Fire Emblem <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12736′)“>

& Co überhaupt gefordert? Und wieso gibt es in der Redaktion keine Brechstange? Dann könnte ich wenigstens Jan aus der Toilette zerren…

Normalerweise lassen wir nur jene Redakteure testen, die einem Genre oder einer Serie wenigstens etwas Sympathie entgegen bringen. Bei Pokémon ist es überaus schwierig, überhaupt neutrale Reaktionen aufzuspüren. Ich mag immerhin Rundentaktik und Rollenspiel – also genau das, was die Taschenmonster auf den ersten Blick anbieten. Und da gibt es leider eine weitere Verbindung zwischen mir und dem Phänomen, das seit mehr als zehn Jahren die Kinderzimmer stürmt: Meine jüngste Tochter. Die ist erst neun Jahre alt, kennt aber schon knapp fünfhundert Pokémon auswendig und besitzt zig Editionen von Saphir über Diamant bis Platin.

Als ich ihr erzählte, dass ich den Test machen würde, hat sie nur zwei Dinge gesagt. Erstens: Papa, das verstehst du sowieso nicht! Und zweitens: Wenn du dem nur eine Drei gibst, werde ich richtig sauer! Zusammen mit diesem familiären Druck und weiteren zynischen Kommentaren dieses fanatischen Experten bin ich die Welt der kleinen Monster gezogen. Egal

…egal ob Heartgold oder SoulSilver – die Spiele sind inhaltlich identisch.

ob ihr euch für Pokémon Soulsilver <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1981703′)“>

oder Heartgold <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1981708′)“>
entscheidet: Es handelt sich um ein und dasselbe Spiel – es gibt lediglich andere Monster, die einem begegnen können. Beide sind quasi leicht erweiterte Remakes der GameBoy-Klassiker Pokémon Silber und Gold aus dem Jahr 2001. All zu viel kreative Power hat Nintendo hier also nicht investieren müssen.

Abenteuer in Johto

Worum geht es eigentlich? Man soll der beste Pokémon-Trainer aller Zeiten werden und böse Trainer davon abhalten, dass sie zu viel Chaos anrichten. Und dafür muss man fleißig kämpfen, aufsteigen und sammeln – das ist nicht gerade episch oder gar reizvoll für einen erwachsenen Rollenspieler, obwohl so manches große Abenteuer auch nicht mehr bietet. Die Spielwelt heißt übrigens Johto und sie darf zum ersten Mal auf dem DS erforscht werden. Das ist für meine Tochter ganz toll, mir aber schnuppe, denn zunächst werden all meine Kitschklischees bestätigt: Kunterbunte Kulisse, große Köpfe in schräger Draufsicht und Heileweltgedüdel. Was mich abstößt, sorgt bei ihr für den ersten Pluspunkt:

Tochter: Cool, das sieht ja alles viel besser aus!
Vater: Als was?
Tochter: Na, als alle anderen Pokémon bisher – und jetzt läuft auch ein Pokémon hinter einem her!

Okay, wenn man genau hinschaut, wirkt die Spielwelt durchaus charmant: Obwohl sich das Interieur in den begehbaren Häusern schnell wiederholt, entdeckt man tatsächlich Spiegelungen im Wasser, animierte Schilder und der Wind trägt manchmal Blätter durch die Lüfte – eine idyllische Bonbonwelt, die so manchem Erwachsenen schmecken könnte wie überzuckerter Pudding. Warum habe ich mich bloß für diesen Test bereit erklärt? Ich werde mich irgendwann dafür rächen müssen.