(K)ein Rollenspiel?
Abseits der rundenbasierten Kämpfe, die ich später im Text en detail beleuchte, ist der Rollenspiel-Anteil des Titels gering: Marios Lebensleiste wächst zwar an, man freut sich über die steigende Unterstützung des Toad-Publikums und findet n
ützliche Items oder dauerhafte Kampf-Verstärkungen – trotzdem ist The Origami King eher ein Abenteuer mit jeder Menge Erkundung, Dialogen und Kämpfen denn ein waschechtes RPG. Die sehr grobe Karte benutzt man dabei noch seltener als das überschaubare Ausrüstungsmenü (wo man Hämmer und Schuhe für den Kampf wählt) oder die Reiter Zubehör und Items – die Zeit, die man in diesen Menüs verbringt, macht nur einen sehr geringen Anteil der Gesamtspielzeit aus. Zum Glück gilt selbiges auch für die Ladezeiten: Mario und sein Team öffnen unzählige Türen, betreten viele Häuser und latschen regelmäßig aus dem Bildschirm, nach nur zwei bis fünf Sekunden Mini-Ladescreen geht es aber stets weiter. Etwas ärgerlich ist der nur eine Spielstand pro Switch-User – mehrere Speicherstände anzulegen ist daher nicht möglich. Intelligent Systems übertreibt es übrigens nicht mit der Tutorial-Dichte: Zwar werfen Olivia oder die Toads ihre Tipps immer mal wieder in den Ring oder bieten auf Wunsch Hilfestellungen an – man fühlt sich aber nie so penetrant an die Hand genommen wie in manchem Mario & Luigi von Alphadream.
Ist ja hammer-hammer-hart
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Der drollig animierte Scherenschnitt-Klempner tigert durch eine weit verzweigte Welt voller begehbarer Gebäude und Geheimgänge. Auf Knopfdruck öffnet man Türen, plaudert mit Figuren oder zerrt verklemmte Toads aus allerlei Ritzen. Die einmal mehr beispiellos ängstlichen Pilzköpfe sind um keine Ausrede verlegen, wie es dazu kommen konnte, dass sie in all diese misslichen Lagen gerieten. Und Mario wird nicht müde, sie an allen Ecken und Enden der Spielwelt aufzuspüren und zu befreien. Sein Hammer kommt dabei ständig zum Einsatz: Nicht nur werden damit Kisten, Hindernisse und sehr schwache Feinde pulverisiert, das Schlaginstrument dient auch zum Sammeln der Toads. Denn viele von ihnen wurden zu Papp-Objekten geknickt oder harren als gefaltete Tierchen und Insekten ihrer Errettung. Zack, Hammer drauf – auf diese Weise bügelt Mario die Falten aus den Kerlchen. Das fühlt sich für den Spieler nicht nur haptisch gut an, man verbessert dadurch auch die Zahl der Toads, die während der Rundenkämpfe im Publikum sitzen. Nach und nach verwandelt sich so die Stimmung während der Balgereien von „Bundesliga-Rückrunde mit Corona-Regeln“ zum „Revierderby mit Endstand 4:4“.
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