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Over G Fighters (Simulation) – Over G Fighters

Simulationsfreudige (Bruch-)Piloten auf der Xbox 360 hatten bisher nur die Möglichkeit, sich mit Blazing Angels im Zweiten Weltkrieg auszutoben. In Over G Fighters erwarten euch dagegen moderne Kampfflugzeuge wie die F-16, mit denen ihr nicht nur um die Lufthoheit, sondern auch für die Freiheit der Welt kämpft. Erwartet uns hier endlich der erste gute Flugsimulator für die Xbox 360?

© Taito / Ubisoft

Über den Wolken…

…muss die Langeweile wohl grenzenlos sein. Zumindest, wenn man mit Over G abhebt. Gerade die ersten der insgesamt 75 Kampagnen-Aufträge sind ein gutes Beispiel dafür, was man beim Mission-Design alles falsch machen kann. Die meisten Einsätze laufen nach diesem Prinzip ab: Ihr startet oder befindet euch bereits in der Luft und seht sowohl auf dem Radar als auch auf dem Bildschirm ein markiertes Ziel. Ihr drückt den Y-Knopf, wechselt auf die Luft-Luft-Raketen und drückt ab, sobald auf dem Bildschirm das Wort „Shoot“ über der Markierung eingeblendet wird. Dann seht ihr der Rakete zu, wie sie ihrem weit entfernten Ziel entgegen zischt und betrachtet die mickrige Explosion. Das macht ihr zwei bis drei Mal – und die Mission ist geschafft. Wirklich. Ohne Witz. Manche Missionen habe ich unter einer Minute abgeschlossen! Erst später, wenn die Gegner in deutlicher Überzahl sind und Raketen auf euch loslassen, kommt ein Hauch von Spannung auf, wenn ihr mit

Vor manchen Missionen müsst ihr manuell starten und landen.

Düppeln und Ausweichmanövern versucht, dem drohenden Schicksal zu entgehen. Echte „Dogfights“ kommen hier nur mit Raketen, nicht aber mit Flugzeugen zustande. Allerdings fällt gerade dabei auf, dass sich die Maschinen sehr behäbig und schwerfällig steuern, so dass ihr oft keine Chance mehr habt, Raketen auszuweichen. Zwar könnt ihr zwischen Arcade- und Simulationssteuerung wählen, doch besteht der Unterschied lediglich darin, dass ihr bei der Simulation noch das Höhenruder mit den beiden Triggern bedienen müsst. Trotzdem tendiert Over G sehr stark zu einer einfachen Arcade-Steuerung – egal, welcher Modus gewählt wurde. In den mittelprächtigen Wiederholungen könnt ihr euch nach dem vorzeitigen Ableben auf Fehlersuche begeben, euch an Erfolgen erfreuen oder die Mission neu starten. Aber will man das – sich wieder in diese öden Luftkämpfe stürzen, bei denen überhaupt kein Geschwindigkeitsgefühl aufkommt und der Puls zu keinem Zeitpunkt wirklich erhöht wird? Eigentlich nicht, aber vielleicht macht der Flug über Xbox Live ja mehr Spaß?

Online-Scharmützel

Online kämpfen im Arena-Modus vier Teams und damit insgesamt maximal acht Piloten um die Vorherrschaft am Himmel. Stellt euch das Ganze einfach wie eine Art Team-Deathmatch vor, bei dem ihr nach einem Abschuss einfach wieder ins Spiel einsteigen könnt. Solltet ihr länger überleben, müsst ihr zwischendurch aber auch landen, um frische Munition abzuholen. Daneben gibt es noch den Duell-Modus, in dem nur zwei Teams zum Schlagabtausch über den Wolken antreten. Beide Modi stehen außerdem als Ranked-Matches zur Auswahl, so dass ihr euch in der Weltrangliste nach oben arbeiten könnt. Auch offline habt ihr in der Challenge die Möglichkeit, euch zusammen mit zwei Flügelmännern in Teamduelle zu stürzen oder euch selbst Angriffseinsätze zu basteln, in denen ihr die Anzahl der Gegner-Wellen selbst festlegt. Tatsächlich vermag der Onlinemodus etwas mehr Flugspaß zu bereiten als die Kampagne, doch wünscht man sich auch hier vergebens eine bessere Steuerung, Grafik auf Next-Generation-Niveau und packende Dogfights in einer traumhaften 5.1-Soundkulisse.