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Over G Fighters (Simulation) – Over G Fighters

Simulationsfreudige (Bruch-)Piloten auf der Xbox 360 hatten bisher nur die Möglichkeit, sich mit Blazing Angels im Zweiten Weltkrieg auszutoben. In Over G Fighters erwarten euch dagegen moderne Kampfflugzeuge wie die F-16, mit denen ihr nicht nur um die Lufthoheit, sondern auch für die Freiheit der Welt kämpft. Erwartet uns hier endlich der erste gute Flugsimulator für die Xbox 360?

© Taito / Ubisoft

Top Gun 2006

Ihr kenn doch sicher den Tony Scott-Film Top Gun, in dem sich Tom Cruise als Superpilot Maverick vor allem in die Herzen seiner weiblichen Fans spielte. Doch selbst wir Kerle konnten uns über mangelnde Action am Himmel nicht beklagen. Over G Fighters geht in eine ähnliche Richtung wie das Leinwand-Vorbild und vereinigt die besten Piloten der Welt in der Energy Air

Die Cockpits machen den Eindruck, als wären sie authentisch nachgebildet worden.

Force. Ihr Ziel: Die Bekämpfung militanter Gruppen, die die Gründung einer „Globalen Föderationsrates“ und damit die Vereinigung zu einer Welt ohne Kriege verhindern wollen.

Vereinigte Welt

Im Zentrum steht der Szenario-Modus: Eure Einsätze führen euch dabei rund um den Globus und reichen von Eskort-Missionen bis hin zu Luft- und Bodenkämpfen. Vor jeder Mission habt ihr die Möglichkeit, euch für eine Maschine und die Bewaffnung zu entscheiden – selbst die mitgeführte Kerosin-Menge liegt in euren Händen. Je weiter ihr im Spiel vorankommt, desto mehr von den insgesamt 30 Original-Kampfjets werden freigeschaltet. Vor jedem Start bekommt ihr angezeigt, ob sich das jeweilige Flugzeug für die Mission eignet: Selbstverständlich ist man mit einem schwer bewaffneten Bomber bei Angriffen auf Bodenziele besser beraten als mit einem nur spärlich ausgerüsteten Kampfjet.

Schützenhilfe

Damit ihr euch nicht alleine der Übermacht an Feinde stellen müsst, werdet ihr von einem Flügelmann begleitet, den ihr euch selbst wählen dürft. Doch auch hier ist genau wie bei der Flugzeug-Auswahl Vorsicht geboten: Die Flügelmänner haben bestimmte Vorlieben und Fähigkeiten, so dass man sie nur in Maschinen einsetzen sollte, in denen sie sich auch wohl fühlen. Auch ihr baut eure Fähigkeiten immer weiter aus und bekommt ähnlich einem Rollenspiel Erfahrungspunkte in verschiedenen Bereichen wie mentale Verfassung, Umgang mit G-Kräften oder Schussgenauigkeit. Beim Flug gebt ihr den Begleitern sogar Anweisungen, die sowohl Angriffsaufforderungen auf Boden- und Luftziele als auch Hilfe bei der Deckung beinhalten. Zwar sind die Jungs und Mädels manchmal etwas langsam bei der Umsetzung der Befehle, doch leisten sie insgesamt gute Arbeit.

Grausige Präsentation

Das kann man den Entwicklern des Spiels leider nicht bescheinigen: Mal abgesehen von der hohen Auflösung an einem HD-Gerät, wären die kargen Kulissen mit ihren verwaschenen und matschigen Texturen und grobpixeligen Landschaften selbst auf der PS2 ein Armutszeugnis – da sehen die Ace Combat-Serie oder selbst der betagte Konami-Flieger Deadly Skies (Xbox) heute noch besser aus als dieses grafisch schockierende Machwerk, das einer Next-Generation-Konsole unwürdig ist. Selbst die Maschinen erscheinen mit den pixelig nachmodellierten Cockpits sehr grob und wurden offensichtlich nur aus wenigen Polygonen zusammengeschustert. Einzig der Effekt, dass bei zu starken G-Kräften eure Sicht

Von oben mögen die Landschaften noch passabel aussehen. Doch sobald ihr euch dem Boden nähert, gibt es grobe Pixelsuppe.

beeinträchtigt wird, ist relativ gut gelungen – ganz im Gegensatz zu den lächerlichen Explosionen, von denen man selbst am Amiga 500 schon bessere zu Gesicht bekommen hat. Bei den Briefings werden sogar nur Standbilder eingeblendet, denen mehr schlechte als rechte (englische) Synchronsprecher vergeblich versuchen, Leben einzuhauchen.

Der Sound steht der Grafik in nichts nach und enttäuscht ebenfalls auf ganzer Linie: Seien es nun die nervigen Japano-Rockklänge, die euch in den Menüs, Wiederholungen oder vereinzelt auch während dem Flug begleiten, oder die leisen Triebwerke, die kaum die langweilige Stille durchbrechen können. Selbst Explosionen oder zischende Raketen vermögen nicht zu überzeugen – stattdessen dominiert das Gepiepse und Gekritschel, wenn ihr vom Feind als Ziel erfasst worden seid.