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Outer Wilds (Action-Adventure) – Kosmische Zeitschleife

Mit Outer Wilds haben Mobius Digital und Annapurna Interactive bereits Ende Mai eine Zeitschleife geöffnet, in das auch wir unterbrochen von der E3 hineingesogen wurden. Wie uns das kosmische „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Abenteuer auf der Xbox One gefallen hat, verrät der Test.

© Mobius Digital / Annapurna Interactive

Und so landet man immer wieder auf denselben Planeten, Monden und anderen Himmelskörpern, um in deren Ruinen und Tiefen mehr über die Gründe für die immer wiederkehrende Zerstörung des gesamten Sonnensystems zu erfahren.

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Dank akustischem Ortungsgerät findet man auch musizierende Astronautenkollegen im All. © 4P/Screenshot

Dabei kommt man mit faszinierenden Welten und Phänomenen in Kontakt, macht rätselhafte Entdeckungen und trifft sogar auf andere Astronautenkameraden.

Auf Entdeckungsreise

Zum Entziffern alter Nomai-Gravuren und -Logbücher kann ich ein Übersetzungsmodul auf sie richten, zum Orten von Organismen und speziellen Substanzen hilft mir ein extrem weitreichendes akustisches Signaloskop und um schwer zugängliche Orte zu erkunden oder zu erhellen, kann ich mit meinem Scout-Werfer leuchtende Kamera-Drohnen entsenden und Schnappschüsse machen. Raumanzug und Raumschiff haben ebenfalls Suchscheinwerfer.Ich kann sogar ohne fremde Hilfe Reparaturen an Schiff und Anzug vornehmen.

Mich kämpferisch zur Wehr setzen kann ich allerdings nicht. Weder im Raumanzug, noch im Raumschiff. So konnte ich auch nichts tun, als ich auf einem zerklüfteten Planeten samt Schiff von einem riesigen Fischwesen gefressen wurde. Ich bin aber auch beim Versuch in einem Vulkan zu landen von brodelnder Lava verschlungen, von einem Geysir kilometerhoch in die Luft geschleudert oder von einem schwarzen Loch verschluckt und andernorts wieder ausgespuckt worden. Ein anderes Mal habe ich meine letzten Sauerstoffreserven als Treibstoff verbraucht oder mich einfach nur ans Lagerfeuer gesetzt, um den perfekten Marshmallow zu grillen.

Licht und Schatten

Da man immer wieder neu in dieselbe Welt geboren wird und völlig frei agieren kann, findet man Zeit für alles Mögliche. Man sinniert, probiert, experimentiert und findet nach und nach heraus, warum das Sonnensystem kollabiert. Die Blicke in die Vergangenheit sind spannend und geheimnisvoll.

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Wer will, kann auch einfach nur am Lagerfeuer sitzen und Marshmallows grillen. © 4P/Screenshot

Die ständigen Wiederholungen muss man allerdings mögen. Zudem ist der technische Unterbau etwas holprig. Neben Einbrüchen der Bildrate hat auch die Kollisionsabfrage teils mit eklatanten Aussetzern und massiven Clipping-Fehlern zu kämpfen.

Kritik gefallen lassen muss sich auch die mitunter sehr kleine Schrift, die am PC-Monitor ausreichend sein mag, aber am Fernseher vom Sofa aus kaum zu lesen ist. Die deutsche Lokalisierung ist solide, aber nicht ohne Lücken, der Verzicht auf jegliche Sprachausgabe in den Dialogen ein Stimmungskiller. Einen anpassbaren Schwierigkeitsgrad gibt es ebenfalls nicht, dafür aber vor jedem Neuanfang zehrende Ladezeiten.